Säntis - Faltengebirgsbildung

Geokoordinaten: 47°15'22.20"N; 9°19'3.20"E

Anfahrt zum Säntis vom Altersheim Horb: weiter der Straße folgen und in Alt. St. Joahnn Richtung „Säntis / Schwägalp“ abbiegen. Großer Parkplatz bei der Talstation der Säntisbahn (WC).

Fahrtzeit: ca. 20 Minuten

Der Säntis ist mit 2.501,9 m ü. M. der höchste Berg im Alpstein (Ostschweiz).

Säntis
Säntis, Blick vom Bodensee

Säntis

Säntis

Wildhuser Schafberg

Blick auf den Wildhuser Schafberg (Anfahrt zum Säntis)

Entstehung der Alpen

Die Entstehung der Platten und ihr Zusammentreffen (Alpenbildung)

Es werden Grundzüge der Plattentektonik erklärt. Vor mehr als 200 Mio. Jahren existierte der Urkontinent Pangäa, der vom Urozean umgeben war. Die kontinentale und die ozeanische Kruste lagen auf dem Erdmantel auf. Gegenläufige Strömungen im unteren plastischen Teil des Erdmantels zerrten an der kontinentalen Kruste, bis der Urkontinent zerbrach. Zwischen die Kontinentalplatten drang Meerwasser ein. Die Platten drifteten auseinander und wieder aufeinander zu, bis sie ihre heutige Position erreicht hatten. Wo sich zwei Platten aufeinander zu bewegen, entstehen an den Plattengrenzen Gebirge. Im Falle der Alpen bewegt sich die afrikanische Platte auf die europäische zu.

Die Sedimentation bis zur Hebung (Kalkalpen)

Nachdem die beiden Platten auseinandergedriftet waren, sanken die Kontinentalränder langsam ab und gerieten als Schelfe unter Wasser. Der Meeresboden zwischen den Platten bestand aus ozeanischer Kruste. Mit dem Eindringen des Meerwassers beginnt die Sedimentation: Schalen und Skelette toter Tiere häufen sich zu Schlammbänken auf, die sich durch zunehmenden Druck von oben verfestigen. Die Last dieser Schichten drückte die Schelfe nach unten, sie sackten ab. Bisher waren die Platten auseinandergedriftet. Jetzt aber kehrt sich die Strömung im plastischen Erdmantel um, und "Afrika" und "Europa" wandern wieder aufeinander zu. Vor "Afrika" entstand ein Graben, durch den die ozeanische Kruste und Teile der Sedimentschichten nach unten gedrückt wurden. Immer mehr Kruste wurde verschluckt und verschwand in der Tiefe. Der Zwischenraum wurde immer kleiner, bis schließlich die beiden Kontinentalplatten zusammenstießen. Durch den Druck von Süden verformten und falteten sich die kalkigen Gesteinsschichten. Die afrikanische Platte schob die Schichten vor sich her und drückte sie auf das europäische Schelf. Dies vollzog sich alles in großer Tiefe unter dem Meeresspiegel. Danach setzte die Hebung ein. Die Alpen entstanden und mit ihnen die Kalkalpen.

Entstehung von Umwandlungsgestein (Zentralalpen)

Südlich der Kalkalpen liegen die jüngeren Zentralalpen. Als die Kontinentalplatten zusammenstießen, wurden nicht nur die Kalkschichten gefaltet. Teile des Sedimentgesteins sowie Teile der ozeanischen Kruste gerieten unter das afrikanische Schelf und wurden durch Druck und Hitze umgewandelt. Durch neue Bewegungen wurde das sogenannte Umwandlungsgestein (= Metamorphit) nach oben gedrückt und gehoben. Diese Hebung führte zur Gebirgsbildung. Das Umwandlungsgestein bildet den Kern der heutigen Zentralalpen. Mit deren Hebung wurden auch die Kalkschichten gehoben und in ihre heutige Position gebracht.

Überschiebung

Eine weitere Begleiterscheinung des Zusammenstoßes der Kontinentalplatten ist die Überschiebung von älteren über jüngere Gesteine, wie man es in Flims vom Cassonsgrat aus sieht. Erst waren die Schichten unterschiedlicher Ablagerungen räumlich voneinander getrennt. Durch den Zusammenstoß bzw. das Verringern der Abstände werden sie als Decken übereinandergestapelt. So liegt das, was einmal weiter im Süden gelegen hatte, im Stapel höher. Was im Norden lag, liegt nun tiefer. Erdzeitgeschichtlich ältere Schichten lagern auf jüngeren, zum Beispiele im Allgäu, wo das ältere Gestein der Nördlichen Kalkalpen auf dem jüngeren ton- und mergelhaltigen Flysch der Grasberge aufliegt.

Abtragung

Nicht nur endogene Kräfte aus dem Erdinneren formen die Alpen und bauen sie auf. Gleichzeitig mit der Hebung begann bereits die Abtragung des Gebirges durch exogene Kräfte (z.B. Wasser, Eis, Wind). Geologisch betrachtet ist das heutige Bild der Alpen nur eine Momentaufnahme. Die Vorgänge der Gebirgsbildung und Abtragung dauern bis heute an.

mehr bei Wikipedia

mehr zur Entstehung der Alpen auf GeoDZ.com (Suchbegriff: Alpen)

 

 

Mögliche Ergänzungen:

Fahrt auf den Säntis (sehr teuer!)

Naturerlebnispark Schwägalp

Verschiedene Lehrpfade (z.B. geologisch, Moor, Wald, Nutzung,…)
Themenwege Schwägalp

 


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