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Innenpolitik Friedrichs II.

Nach dem endgültigen Erwerb Schlesiens 1763 startet Friedrich II. ein großes Aufbauprogramm: der Ausbau des Schulwesens (z.B. im Generallandschulreglement von 1763), die Förderung des Bergbaus, der Bau neuer Verkehrswege und Kanäle, die Bodenverbesserung im Oderbruch und Entwässerungen im Netzetal schaffen über 50.000 neue Siedlerstellen. Man spricht von "Peuplierungspolitik" . Die Bevölkerung wächst unter der Regierung Friedrichs um 1,7 Mio auf 5,5 Mio. Bekannt ist auch die Einführung der Kartoffel in Preußen.

Die Reformmaßnahmen Friedrichs zielten vor allem auf die Steigerung der staatlichen Effizienz ab. So hat er die Beamtenschaft gestärkt und besser ausgebildet, Maßnahmen ergriffen, um das Justizwesen zu reformieren (bis hin zur Abschaffung der Folter) und dadurch mehr Rechtssicherheit zu schaffen, und einen toleranten Umgang mit konfessionellen (Calvinisten) oder religiösen (Juden) Minderheiten gepflegt.

Der König überall
Der König überall - Robert Warthmüller (1886)
König Friedrich II. begutachtet den Kartoffelanbau bei einer seiner Inspektionsreisen.
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Die Heeresvermehrung seiner Vorgänger setzt Friedrich II. fort (1740 bei Regierungsantritt: 83.000 Mann / 1789, 3 Jahre nach Friedrichs Tod: 190.000 Mann). Die preußische Verwaltung galt in Europa schon seit Friedrich Wilhelm I., Friedrichs Vater, als vorbildlich.

Auch unter Friedrich II. spielte wie schon bei seinen Vorgängern die Armee eine zentrale Rolle im Staat. Sie bestand zum Teil aus Söldnern, daneben existierte seit 1733 eine Aushebungsordnung ( Kantonssystem ) und der Zwang zur jährlichen Übung für zwei Monate. Berüchtigt waren der preußische Drill beim Exerzieren und Laden der Gewehre und die drakonischen Strafen. Gekämpft wurde, wie damals üblich, in Linie. Berühmt waren die von Friedrichs Vater Friedrich Wilhelm I., dem "Soldatenkönig", eingeführten Langen Kerls mit einer Mindestkörpergröße von sechs Fuß (1,88 m).

Kultur

Trotz relativer Sparsamkeit in Hofdingen baute sich Friedrich II. Schloss Sanssouci und den zugehörigen Schlossgarten ( Die Potsdamer Parklandschaft) bei Potsdam, wo er seit der Wiedervereinigung auch begraben liegt. Er sprach, wie es an den Höfen und in der Welt der Diplomatie seit dem 18. Jahrhundert üblich war, Französisch. Deutsch spreche er mit seinem Pferd, meinte er. Es verband ihn eine lange, aber nicht ungetrübte Freundschaft mit Voltaire, dem berühmten französischen Philosophen der Aufklärung.


Aufgaben:

1. Arbeite die innenpolitischen Maßnahmen Friedrichs aus dem Text heraus und ordne sie nach übergeordneten Kategorien (z.B. Landesausbau, Bildung, Militär...).

2. Beschreibe mithilfe der angegebenen Links die Anlagen von Schloss Sanssouci.

3. Erkläre, warum Friedrich vor allem Französisch sprach.


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