Vita Hludowici des Astronomus

Astronomus, Vita Hludowici, cap.2

"[Der König] beschloss, den schwierigen Übergang über die Pyrenäen zu wagen und nach Spanien zu ziehen, um der Kirche, die unter dem harten Joch der Sarazenen litt, mit Christi Hilfe beizustehen. Dieses Gebirge, das mit seinen Gipfeln fast bis zum Himmel reicht, von schroffen Felsen starrt, düster ist von dichten Wäldern, das durch die Enge der Straße oder eher eines Pfades nicht nur eine großes Heer, sondern selbst wenige fast ganz vom Geleit abschneidet, konnte er dennoch mit Christi Beistand in glücklichem Zug überschreiten. Denn des Königs unter Gottes Anleitung hochedler Sinn wollte weder geringer sein als Pompejus noch träger als Hannibal, die mit großer Anstrengung und hohen Verlusten für sich und die Ihren einst die Ungunst dieser Gegend zu überwinden gewusst hatten. Diesen glücklichen Übergang befleckte jedoch, wenn das Bild erlaubt ist, der treulose, unbeständige und wechselvolle Gang des Schicksals. Denn als die Unternehmungen in Spanien abgeschlossen waren und man auf dem Heimweg ganz gut vorankam, da ereignete sich das Unglück, dass einige von der Nachhut des königlichen Zuges im Gebirge getötet wurden."

Zitiert nach: MGH SS rer. Germ. 64, S. 286-88; (im Original: Astronomus, Vita Hludowici, cap.2)

Zur Quelle:
Vita Hludowici des Astronomus: Die Vita Hludowici (oder: Ludwigsvita) ist in 840er-Jahren verfasst worden. Der Verfasser der Ludwigsvita hat wohl die Metzer Annalen gekannt und seinem Text zugrundegelegt.

Darstellung Karls des Großen in der Chronik des Ekkehard von Aura um 1112/14
Cambridge Corpus Christi, Ms 373, fol. 24r
Quelle

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