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Kabinett Kurt von Schleicher (3. Dezember 1932 - 28. Januar 1933)

Pläne von Schleichers

Schleicher strebte eine Art Bündnis zwischen Reichswehr und Arbeiterschaft an. Die Interessen von Arbeitern, Angestellten und Beamten sollten berücksichtigt werden. Für das Parlament wollte er eine sogenannte Querfront, also die Tolerierung von SPD, Gewerkschaften (Gewerkschaftsachse) und Arbeitnehmerflügeln der Deutschen Staatspartei (der früheren DDP), Zentrum, DNVP und NSDAP.

Im Ergebnis spaltetet sich von der NSDAP zwar deren "linker" Flügel um Gregor Strasser ab, aber die NSDAP ließ sich nach wie vor nicht integrieren. Auch SPD und Gewerkschaften lehnten eine Zusammenarbeit letztlich ab.

Wirtschaftspolitik

Wirtschaftspolitisch führte von Schleicher eine Verpflichtung des Staates zu großzügigen Aufwendungen für die Winterhilfe ein. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und Freiwilliger Arbeitsdienst wurden fortgesetzt und ein Notwerk für die Jugend gegründet. Zentral war die Bereitstellung von 500 Millionen RM Darlehen für die Ausführung öffentlicher Aufträge. Dazu kamen Siedlungsmaßnahmen im Osten. Die Kürzungen der Sozialleistungen wurden dagegen weitgehend aufgehoben.

Das Ende für von Schleicher

Am 28.1.1933 erfolgte der Rücktritt des Kabinetts von Schleicher. Hindenburg lehnte eine Auflösung des Reichstags, wie Schleicher sie vorschlug, ab: Es gäbe "andere Möglichkeiten", denn seine "Querfront" war gescheitert, Industrie, Reichswehr und Landwirtschaft hatten sich von ihm abgewandt, da er ihrer Ansicht nach zu gewerkschaftsfreundlich war, und eine Intrige Franz von Papens hinter seinem Rücken im Hause des Bankiers von Schröder hatte zu einer Einigung zwischen Hitler, Hugenberg und anderen Persönlichkeiten geführt, die am 30.1.1933 zur Bildung des Kabinetts Hitler durch Reichspräsident von Hindenburg führte.


Aufgaben:

1. Erläutere, inwiefern Schleicher das Parlament mit seinem Konzept der Querfront in die politische Verantwortung nehmen wollte.

2. Schleichers Konzept wurde auch als "Zähmungsstrategie" bezeichnet. Erkläre, was damit gemeint ist.

3. Beurteile, inwiefern die Politik Schleichers die antiparlamentarische Tendenz von Papens fortsetzte.


Vertiefung/Binnendifferenzierung:

Untersuche, welche Rolle die Reichswehrführung nach Ansicht des Historikers Axel Schildt (Einführung) in der Kanzlerschaft Schleichers spielt.

Forsche über den Tod Kurt von Schleichers nach.


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