Der „Sedantag“ in Rastatt – Ausdruck einer gemeinsamen Erinnerungskultur im Kaiserreich?
Hintergrund
Zeittafel
1870, 19. Juli
Kriegserklärung Frankreichs unter Napoleon III. an Preußen
1870, 2. September
Schlacht von Sedan
B 2 Kaiser Wilhelm I. und Napoleon III. in Sedan |
1871, 18. Januar
Kaiserproklamation Kaiser Wilhelms I. im Spiegelsaal in Versailles
1871, 10. Mai
Friede von Frankfurt, offizielles Kriegsende
1871
Rastatt beteiligt sich an der badischen Ehrengabe an General von Werder in Freiburg
49 Petitionen Badens, eine Sedanfeier ausrichten zu dürfen, wird nachgegeben, es darf gefeiert werden, ohne ein offizieller Feiertag zu sein
Verlust der geostrategischen Bedeutung der Bundesfestung
B 3 Erlass des Kaisers bzgl. der Petition der Gemeinden, einen Sedantag feiern zu dürfen |
1871-1918
Infanterie Regiment Nr. 111 "Markgraf Ludwig Wilhelm"; Badisches Feld-Artillerie-Regiment Nr. 30 in Rastatt stationiert
1873, 2. September
Einweihung der Siegessäule in Berlin
1874, 14. Oktober
Der Ausschuss zur Errichtung eines Grabdenkmals für die im Jahr 1849 Erschossenen stellt seinen ersten Antrag
1877, 22. September
Wilhelm I. zu Besuch in Rastatt
B 7 Programm zur Enthüllung der Gedenktafeln |
1878, 21. September
Enthüllung der Gedenktafeln zum Kaiserbesuch und zum Krieg 1870/1 und Anbringung am Rathaus
1881
Eigener jüdischer Friedhof in Rastatt eingeweiht
1888, 9. März
Wilhelm I. stirbt in Berlin.
1888-1910
Infanterie Regiment Nr. 25 "von Lützow" in Rastatt stationiert
1890
Aufhebung der Bundesfestung / Moderne Stadtplanung / Beginn der Industrialisierung in Rastatt
1895
Große Sedanfeierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum, auf dem Friedhof werden auch Kränze für die im Kriegsgefangenenlager gestorbenen Franzosen niedergelegt
Einweihung neuer Bahnhof / Eröffnung der strategischen Bahn Rastatt-Hagenau
B 8 Schulprogramm zur Feier des 100. Geburtstag Kaiser Wilhelms I. |
1897
Große Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag Kaiser Wilhelms I.
1898
Der Militärverein Rastatt bildet ein Komitee zur Errichtung eines Kriegerdenkmals in Rastatt
1898
Gründung des Deutschen Flottenvereins
B 9 Denkmal für die 1849 standrechtlich Erschossenen |
Das Ministerium des Inneren in Karlsruhe bewilligt die Aufstellung eines Gedenksteins für die 1849 standrechtlich Erschossenen, Feierlichkeiten bleiben weiterhin verboten
- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Karlsruhe -