Historisch fragwürdige Straßennamen in Freiburg - beibehalten, ändern oder ... ?

Methodenvorschlag

Didaktische Hinweise


Der Fokus der beiden Doppelstunden des Moduls liegt auf unserem Umgang mit der Vergangenheit im Allgemeinen und mit dem Nationalsozialismus im Besonderen. Mittels der Beschäftigung mit historisch fragwürdigen Freiburger Straßennamen soll den Schülerinnen und Schülern bewusst werden, wie schwierig die Bewertung vieler historischer Persönlichkeiten ist, und wie sehr der Umgang mit historisch fragwürdigen Straßennamen mit unserem Geschichtsbild zusammenhängt.

Während die Umbenennung der Adolf-Hitler-Straße mit Sicherheit auch heute eine breite Mehrheit finden würde, und aus historischer Sicht auch kaum etwas für die Beibehaltung beispielsweise einer Hindenburgstraße spricht, ist es im Fall von anderweitig verdienten, aber in den Nationalsozialismus verstrickten Wissenschaftlern oder Schriftstellern weitaus schwieriger, sich ein Urteil zu bilden.

Im Vordergrund sollte bei diesem Thema die reflektierte Argumentation der Schülerinnen und Schüler stehen, es gibt hier kein klares 'richtig' oder 'falsch'. Die Schülerinnen und Schüler sollen bei der Auseinandersetzung mit historisch fragwürdigen Straßennamen beziehungsweise den entsprechenden Personen erkennen, dass es in vielen Fällen kein 'Schwarz' oder 'Weiß' gibt, sondern eben verschiedene Schattierungen von 'Grau'. Insofern können bisweilen auch konträre Urteile zum Umgang mit dem Namen einer Straße gut begründet werden. Es wird damit nicht nur deutlich, dass die Bewertung historischer Personen beziehungsweise Sachverhalte vom Standort des jeweiligen Betrachters abhängt, sondern auch, dass Meinungen, die von der eigenen abweichen, ebenfalls respektiert werden müssen, sofern sie eben sachlich begründet sind.


 - Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Freiburg -

 


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