Der "Roman Way of Life" am Bodensee - ein besseres Leben dank der Römer?

Hintergrund

Zeittafel


 

B 5 Roland Gäfgen, Rekonstruktionszeichnung des Gutshofes Tengen-Büsslingen.

 

Um 15 v. Chr.: Beginn des römischen Lebens am Bodensee
Der zentrale Alpenraum wurde in einem Feldzug von Tiberius und Drusus, beides Stiefsöhne von Kaiser Augustus, erobert. Während Drusus über die Bündner Pässe ins Rheintal vorstieß, kam Tiberius von Westen aus Helvetien. Tiberius gelangte bis an die Donauquellen und führte nach Strabo auf dem Bodensee eine Seeschlacht gegen die keltischen Vindeliker.

 

Ab 14 v.Chr.: Kastelle am Hochrhein und Bodensee
Das Legionslager Vindonissa (Windisch) war das erste einer Kette von Kastellen an Hochrhein und Donau. Weitere Stützpunkte entstanden in Kaiseraugst, Zurzach, Eschenz und Bregenz. Seit Tiberius war das gesamte Alpenvorland inklusive Bodensee dauerhaft kontrolliertes Operationsgebiet der römischen Armee.

 

1. Jahrhundert n.Chr.: Donaulimes
An der Donau entstand ab 30 n.Chr. eine Kastelkette von Hüfingen (Brigobannis) bis Oberstimm bei Ingolstadt. Der Bodensee war nicht mehr Grenzregion, sondern wurde ziviles Hinterland. Um 100 n.Chr. wurden die Kastelle an der oberen Donau aufgegeben.

 

2. Jahrhundert n.Chr.: Obergermanisch-Rätischer Limes
Der Bau erfolgte rechtsrheinisch durch Taunus, Wetterau, entlang des Mains, durch den Odenwald, entlang des Neckars, über die Alb in Richtung Nördlinger Riess und Altmühltal und erreichte bei Eining die Donau. Die Bodenseeregion rückte noch weiter ins zivile Hinterland.

 

Ab 250 n.Chr.: Einfälle von Alamannen am Bodensee
Erste Alamannen fielen in das Gebiet des Hegaus und nördlichen Bodensees ein. Eine erste alamannische Besiedlung erfolgte um 300 n.Chr..

 

Ab 290 n.Chr.: Donau-Iller-Rhein–Limes
Unter Kaiser Diocletian wurde der Limes an Rhein, Iller & Donau zurückverlegt. Unter Kaiser Valentinian I. (364-375 n.Chr.) erfolgte die Befestigung des Hochrheins und Bodensees zwischen Basel und Kempten mit Wachtürmen, Kastellen und Grenzwehr (z.B. Konstanzer Kastell).

 

Um 500 n.Chr.: Römischer Rückzug
Um 401 n.Chr. zogen sich römische Truppen aus der Bodenseeregion und der Schweiz zurück. In Konstanz kam es zu einem Bauabbruch ab der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts. Nominell blieb die Region noch weströmisches Gebiet bis zur Absetzung des letzten weströmischen Kaisers im Jahr 476 n.Chr.. Erst um 500 n.Chr. überschritten die Alamannen den Hochrhein nach Süden. Um 550 n.Chr. geriet die Region unter fränkische Oberhoheit. Teile der romanischen Bevölkerung blieben erhalten.


- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Freiburg  -