Gruppenpuzzle zu Termen

Gruppenpuzzle - Umgang mit Termen

Seit der Durchführung der TIMSS-Studie wird auch in Baden-Württemberg viel darüber nachgedacht, wie eine Steigerung der Effizienz des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts erreicht werden kann. Ein Teilaspekt dieser Überlegungen ist die Wechselbeziehung zwischen Methodenkompetenz und Schlüsselqualifikationen. Methodenkompetenz bedeutet , dass auch im Mathematikunterricht neben dem Frontalunterricht, auf den man immer wieder zurückgreifen muss, weitere Methoden zum Einsatz kommen sollten. Lernzirkel, Projekt- , Plan- und Freiarbeit, die an vielen Schulen praktiziert werden, sind Möglichkeiten, die Unterrichtskultur zu bereichern.

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Das folgende Material stammt aus der Themenbank OUF Mathematik ( Offene Unterrichtsformen Mathematik). Sie können es auch in Form von LEU Heften bestellen. Es handelt sich dabei um die Hefte M 45 , M 46 und M 47. Sie bieten Anleitungen für Lehrerinnen und Lehrer zum Unterrichten, Arbeitsblätter für Schüler und die zugehörigen Lösungsblätter sowie gezielte Aufgabenstellungen zur Vorbereitung einer Klassenarbeit.

Die Bestelladresse der Handreichungen für allgemein bildende Schulen lautet:

Landesinstitut für Schulentwicklung
Rotebühlstraße 131
70197 Stuttgart

FAX: 0711/6642-102
E-Mail: poststelle@ls.kv.bwl.de


1. Unterichtsskizze Umgang mit Termen


Situation der Klasse

Das Gruppenpuzzle „Terme“ wurde in einer 8. Klasse ( 26 Kinder) erprobt, die aus Klasse 7 schon Vorerfahrungen in kooperativen Lernformen mitbrachte. Trotz nur geringer Vorerfahrungen meiner Klasse konnte ich das Gruppenpuzzle verantworten, weil einige positive Zusatzvoraussetzungen erfüllt waren: Das soziale Klima in der Klasse war sehr gut und drei Stunden lang konnte ich die Klasse auf zwei Räume verteilen.

Lernziele

Die Schüler sollen
- die Zusammenarbeit im Team trainieren.
- Lerninhalte gemeinsam diskutieren.
- im Umgang mit Termen sicherer werden.
- Inhalte gemeinsam aufbereiten und zusammenfassen.
- als Lehrer in der Kleingruppe anderen etwas beibringen.
- eine arbeitsteilige Lernform kennen lernen.
- im Eigentest sich Rückmeldung geben.

Methodenwahl

Das Gruppenpuzzle sollte man nur einsetzen, wenn ein Stoffgebiet in verschiedene – fast gleich große - Pakete zerlegt werden kann, die man aber als Ganzes braucht, um ein Problem lösen zu können. Damit keine der Expertengruppen scheitert, dürfen die Einzelpakete nicht zu kompliziert sein. In unserem Beispiel sind die 5 Einzelthemen weder umfangreich noch kompliziert. Aller Voraussicht nach konnte sich also jeder Schüler erfolgreich mit einem Teilgebiet befassen und seiner Stammgruppe dann die Zusammenhänge erklären. Das Gruppenpuzzle hat für mich den großen Vorteil, dass jeder Schüler als Lernender und als Lehrer gefordert ist und in der Stammgruppe eine große Verantwortung übernimmt.

Voraussetzungen

Die Klasse muss unbedingt Grunderfahrungen in Gruppenarbeit besitzen. Der Lehrer sollte ebenfalls schon einmal ein Gruppenpuzzle selbst erlebt haben und die Problemzonen kennen (Gruppen-Einteilung, Unruhe beim Wechsel). Zumindest für die Stammgruppenarbeit sollte man zwei Räume bereitstellen, da sonst keine Gruppe konzentriert arbeiten kann.

Beschreibung des Gruppenpuzzles

Das Gruppenpuzzle umfasst die 5 Expertenthemen
- Zusammenfassen
- Potenzen
- Faktorisieren und ausmultiplizieren.
- Klammer mal Klammer
- Grund- und Wertemenge

Durchführung

1. Stunde:
Zum Thema „Umgang mit Termen“ zeigte ich eine Auswahl von Aufgaben, die genau zu den Expertenthemen passen (Folie 1). Gemeinsam benannten wir mögliche Schwierigkeiten und suchten passende Oberbegriffe. Jetzt erklärte ich der Klasse das Gruppenpuzzle als eine arbeitsteilige Methode (Folie 3) und diskutierte verschiedene Methoden der Gruppeneinteilung. Wir einigten uns schließlich auf die Einteilung nach dem Zufallsprinzip. Auch in späteren Gruppenarbeiten bevorzugte die Klasse immer die Zufalls-Einteilung. Bei 5 Expertenthemen muss jede Stammgruppe aus mindestens 5 Schülern bestehen. Die Anzahl der Stammgruppen ist davon unabhängig.
2. Stunde:
Jeder Schüler erhielt eine Kopie der „Arbeitsanweisung für die Stammgruppe“. Die Klasse wurde dann in 5 Stammgruppen auf zwei Räume aufgeteilt, in einer Gruppe gab es ein Zwillingspaar. Jede Stammgruppe erhielt 5 Expertenthemen-Blätter. Diese Blätter wurden in der Gruppe verteilt und die Stammgruppen lösten sich sofort zur Expertenarbeit auf. Den Expertengruppen blieben ca. 30 min Zeit zur Erarbeitung ihres Themas.
3. Stunde:
Die Expertengruppen benötigten zunächst noch Zeit zur Vorbereitung auf die Stammgruppenarbeit. Nach ca. 20 min war die Expertenarbeit beendet und jeder kehrte in seine alte Stammgruppe zurück. Nach der Rückkehr in die Stammgruppen erstatteten die Experten Bericht über ihre Arbeit.
4. Stunde:
Die restlichen Expertenthemen wurden bearbeitet.
5. Stunde:
Jede Stammgruppe bearbeitete eine Übungsaufgabe, zu der das Wissen aller Experten benötigt wurde ( Zeit 20 min). Eine Gruppe stellte ihre Lösung vor. Im Plenum wurden dann die evtl. aufgetauchten Probleme besprochen. Als Hausaufgabe erhielt jeder den Auftrag, sich auf den Eigentest der nächsten Stunde vorzubereiten.
6. Stunde:
Jeder erhielt einen Vordruck, auf dem er 5 Aufgaben, in 15 min bearbeiten musste. Der Banknachbar korrigierte und benotete das Blatt anhand einer Musterlösung (Lösungsfolie mit Punktangaben). Aus dem Ergebnis sollte jeder für sich beurteilen, welche Lücken noch vorhanden waren.
7. Stunde:
Auf Wunsch: Die Klasse berichtete kurz über ihre Erfahrungen mit der Arbeitsmethode und klärte noch offene Fragen.


Bilanz

Zunächst waren etliche Schüler verunsichert bei dem Gedanken, sich selbst etwas zu erarbeiten. Aber in den Expertengruppen beschäftigten sich dann fast alle Beteiligten konzentriert und sehr engagiert mit ihren Themen. Die Stammgruppenarbeit fiel einigen Buben nicht leicht, sie hatten Hemmungen in der Stammgruppe als „Lehrer“ aufzutreten. Manchmal sah ich mich als Lehrer-Person kopiert, wenn ein Experte über sein Thema an der Tafel referierte. Im Laufe der Stammgruppenarbeit legte sich bei den meisten die anfängliche Unsicherheit. In der Nachbesprechung wurde überwiegend das entspannte Arbeiten in der Expertengruppe als angenehm empfunden und die Klasse sprach sich dafür aus, häufiger in Gruppen zu arbeiten.

Einbettung in die Lehrplaneinheit

Ich habe mit dem Thema Gleichungen begonnen und gemeinsam mit der Klasse die auftretenden Schwierigkeiten diskutiert. Das Gruppenpuzzle „Terme“ wurde dann zur Wiederholung durchgeführt. Daraufhin setzten wir das Thema Gleichungen fort.

2. Vorschau der Materialien


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3. Download der Materialien

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