Vergleich: gleichförminge Kreisbewegung - lineare Bewegung

Vergleich: gleichförmige Kreisbewegung - lineare Bewegung

Die folgende Darstellung zeigt für die gleichförmige Kreisbewegung bzw. die gleichförmige, lineare Bewegung des roten Punktes jeweils den Ort, an dem er zu verschiedenen ausgewählten Zeitpunkten ist (eine Art Stroboskopaufnahme).
Der bereits zurückgelegte Winkel bzw. Weg ist blau gezeichnet, der noch zurückzulegende Winkel bzw. Weg ist grau eingefärbt.

Kreisanimation1

Kreisbewegung

lineare Bewegung

Wegstrecken :

In der doppelten Zeit legt der Punkt die doppelte Wegstrecke auf dem Kreisbogen zurück.

Der Betrag der Bahngeschwindigkeit ist konstant.

Wegstrecken :

In der doppelten Zeit legt der Punkt die doppelte Wegstrecke auf der Bahn zurück.


Der Betrag der Geschwindigkeit ist konstant.

In gleichen Zeitintervallen (jeweils ein Bildwechsel) werden gleiche Wegstrecken auf dem Kreisbogen zurückgelegt.

s proportional t

In gleichen Zeitintervallen (jeweils ein Bildwechsel) werden gleiche Wegstrecken zurückgelegt.

s proportinal t

Winkel :

In der doppelten Zeit überstreicht der Verbindungsstrahl Punkt- Mittelpunkt den doppelten Winkel.

In gleichen Zeitintervallen (jeweils ein Bildwechsel) werden gleiche Winkel (hier jeweils 30 Grad) überstrichen.

Winkel proportional t


Was ist an dieser Darstellung anders?

Kreisanimation2

Die Darstellung läuft schneller ab, die Zeitintervalle Bild delta_t.gif sind also kürzer.

Die Geschwindigkeit der linearen Bewegung und die Bahngeschwindigkeit der Kreisbewegung werden dadurch größer.
Auch die jeweiligen Winkelsegmente werden schneller überstrichen, man sagt, die Winkelgeschwindigkeit wird größer.

Kreisbewegung

lineare Bewegung

In jedem Zeitintervall Bild delta_t.gif kommt der Punkt auf der Kreisbogenbahn um eine Strecke Bild delta_s.gif voran.

Man nennt den Quotienten:

v=delta s / delta t

die Bahngeschwindigkeit der Kreisbewegung.

In jedem Zeitintervall Bild delta_t.gif kommt der Punkt auf der Bahn um eine Strecke Bild delta_s.gif voran.

Man nennt den Quotienten:

v=delta s / delta t

die Geschwindigkeit der linearen Bewegung.

Die Einheit der Geschwindigkeit ist 1 m / s

Parallel dazu nennt man den Quotienten aus überstrichenem Winkel und dazu nötiger Zeit:

omega=delta phi / delta t

die Winkelgeschwindigkeit der Kreisbewegung.

Das Symbol ist der kleine griechische Buchstabe 'Omega'.

Die Einheit der Winkelgeschwindigkeit ist 1 Grad / s oder auch 1 / s.


Verwandt heißt noch lange nicht gleich!

Damit hat die Winkelgeschwindigkeit dieselbe Einheit wie die (Dreh-)frequenz f, also 1/s oder Hz.
Beide Größen haben also miteinander zu tun, sind aber nicht dasselbe!

Überlegen wir dazu weiter:

Kreisscheibe

Nehmen wir an, das Winkelsegment sei 30 o, dann ist es gerade 1/12 der Gesamtwinkels von 360 o

Damit hat auch das StreckensegmentBild delta_s.gif gerade 1/12 der Länge des gesamten Kreisumfangs U.

Ist die Bahngeschwindigkeit konstant, benötigt ein Teilchen also zum Zurücklegen des Streckenelements Bild delta_s.gif gerade die Zeit Bild delta_t.gif, das ist hier 1/12 der gesamten Umlaufzeit T.

Es gilt also für die Bahngeschwindigkeit:

Geschwindigkeit und Frequenz

Da auch die Winkelgeschwindigkeit konstant ist, gilt für die Winkel entsprechend:

Zum Überstreichen des Winkelsegments braucht der Verbindungsstrahl die Zeit Bild delta_t.gif, dies ist hier gerade 1/12 der Zeit, die er zum Überstreichen des Gesamtwinkels benötigt. (Der Gesamtwinkel wird üblicherweise im Bogenmaß angegeben).

Winkelgeschwindigkeit

Ein Vergleich der beiden Gleichung zeigt die wichtigen Beziehungen:

Gleichung

und

v=omega * r

... was ist denn nun konstant?

Da sich der ganze Kreis mit derselben Frequenz dreht - also die Umlaufzeit T fest liegt - ist auch für alle Punkte auf dem Kreis die Winkelgeschwindigkeit gleich groß !

Jedoch ist deren Bahngeschwindigkeit verschieden :

Je weiter sie vom Kreismittelpunkt entfernt sind - je größer also der Radius r ist - desto länger wird auch der Weg (Kreisumfang), den sie in der Zeit T zurücklegen müssen.
Die Bahngeschwindigkeit muß weiter außen also größer sein.
Das sieht man ja auch an der Formel, denn v ist proportional zu r : Doppelt so großer Abstand vom Mittelpunkt r bedeutet also doppelt so große Bahngeschwindigkeit v.

Die Winkelgeschwindigkeit ist daher die geeignetere Größe um eine Kreisbewegung zu beschreiben.


Grüninger, Landesbildungsserver