Bau und Inbetriebnahme.

Platinenherstellung.

Alle Teile (bis auf die Leistungstransistoren 2N3055) finden auf einer Europaplatine (16 x 10cm) Platz. Das Platinenlayout für diese Platine können Sie hier herunterladen. Es ist eine Datei für Microsoft-Paint.

Platinenlayout herunterladen: vorlage_netzteil.bmp Gif-Bild ( Monochrom-Bitmap 11 kB )

Am einfachsten drucken Sie es mit einem Laserdrucker direkt auf eine Folie für den Fotokopierer.

Von der fotobeschichteten Platine (erhältlich im Elektronikhandel) wird die Schutzfolie entfernt und die ausgedruckte Folie auf die Kupferseite so aufgelegt, dass die Schrift seitenrichtig zu lesen ist. Danach wird die Platine belichtet und entwickelt, anschließend mit einem der gängigen Verfahren geätzt und gebohrt (1mm Bohrer).
Es genügt eine einseitig beschichtete Platine.

Das genaue Verfahren zu beschreiben, würde hier zu weit führen. Wer schon einmal eine Schaltung auf einer Platine gebaut hat, wird das genaue Vorgehen ohnehin kennen.

Detailphotos statt Bestückungsplan.

Auf einen Bestückungsplan verzichte ich, denn die Schaltung ist eigentlich einfach. Stattdessen gibt es hier ein paar kommentierte Detailaufnahmen des Mustergeräts:

Gesamtansicht der Schaltung

Bereich Eingang:

Die Stromversorgung des Geräts kann auf drei verschiedene Arten erfolgen:

  • an die Anschlussklemmen (ganz links) kann ein Transformator angeschlossen werden, der bei 24V Sekundärspannung mindestens 5A (!) abgibt. Das kann auch ein Netzgerät aus der Sammlung (25V Wechselspannung) sein. Setzen Sie eine Sicherung von 5A träge in den Halter ein.

  • Sie verwenden pulsierende Gleichspannung, wie es die meisten unstabilisierten Netzgeräte abgeben. Diese Gleichspannung wird an den Elektrolytkondensator angeschlossen
    (Unbedingt Polung beachten!).
    Der Gleichrichter kann dann entfallen.

  • Sie verwenden gesiebte Gleichspannung etwa aus einem 40V,5A stabilisierten Netzgerät. Dann kann auch der Elektrolytkondensator entfallen. Die Spannung wird dann direkt dort eingespeist, wo dessen Anschlüsse liegen.

OV-Kette:

In der Mitte der Platine sind die drei Operationsverstärker für die Generierung des linearen Spannungsanstiegs zu erkennen.

Ansteuer:

Oben rechts erkennt man die Ansteuerung der Leistungstransistoren. Ganz rechts erkennt man gerade noch die Anschlüsse eines Testwiderstands. Hier wird die Helmholtz-Spule angeschlossen.

Komparator:

Unten rechts erkennt man eine Schaltung, an die man eine Stoppuhr zur Messung der Anstiegszeit der Stromstärke anschließen kann. Die Spannung an dem 0,1 Ohm Widerstand (blau, neben der Leuchtdiode) ist der Stromstärke in der Helmholtz-Spule proportional. Diese Spannung wird mit zwei einstellbaren Spannungen verglichen, um zu ermitteln, ob die Stromstärke in der Spule zwischen zwei Werten (im Fenster) darüber oder darunter liegt. Liegt sie "im Fenster", dann soll die Stoppuhr laufen.
Diese Schaltung entspricht der, die ich in einem ehemaligen LEU-Heft PH 19 einmal vorgestellt habe.
Diesen Teil kann man bestücken oder auch nicht.

Für weitere Details zu diesem Schaltungsteil klicken Sie hier.

OV Kette für den Spannungsanstieg

OV-Kette:

Man erkennt die drei übereinander angeordneten Operationsverstärker vom Typ LM741.
Die "Kerben" aller OV zeigen nach links. Ich habe sie gesockelt, um sie ggf. leichter austauschen zu können.

Die restlichen Bauelemete sind bezeichnet.
Mit den blauen Leitungen ist das Potentiometer P1 angeschlossen, dessen Widerstandswert zusammen mit dem Festwiderstand von 100 kOhm die Zeitkonstante bestimmt.
Ganz unten erkennt man die Leitungen zum Umschalter S 1.
Darüber eine Zehnerdiode von 20V, die die Versorgungsspannung der OV stabilisiert.
Über den 10 kOhm Widerstand ganz oben geht es zur Ansteuerschaltung.

Vergessen Sie die beiden Drahtbrücken (neben dem Elektrolytkondensator) nicht!

Ansteuerteil

Ansteuer:

Hier erkennt man die Ansteuerung der beiden Leistungstransistoren 2N3055.

Der 10 Ohm / 2 W Widerstand ist stehend eingebaut, alle anderen Widerstände liegend. Ganz rechts oben sind die beiden 0,15 Ohm Schutzwiderstände und unten der 0,1 Ohm Messwiderstand (blau).

Die bedruckte Seite aller Transistoren zeigt nach links.
Der BD139 wurde mit einem Kühlkörper verstehen, er dürfte auch etwas kleiner sein.

An die Anschlussklemmen rechts (hier ist ein Testwiderstand angeschlossen) wird die Helmholtz-Spule angeschlossen.

Leistungstransistoren auf Kühlblech

Die beiden Leistungstransistoren 2N3055 werden gemeinsam auf einem nicht zu klein dimensionierten Kühlkörper montiert.
Sparen Sie hier nicht am falschen Ort, denn beim Betrieb werden die beiden Transistoren ziemlich warm!

Die Transistoren werden direkt auf das Blech geschraubt (gemeinsamer Kollektor). Achten Sie aber sorgfältig darauf, dass die Basis- und Emitteranschlüsse keinen Kontakt mit dem Kühlblech bekommen. Bohren Sie die Durchführungslöcher großzügig und isolieren gegebenenfalls mit Schrumpfschlauch o.ä.

Wer es ganz gut meint, kann auch jedem einzelnen der beiden Transistoren ein eigenes großes Kühlblech spendieren.

Inbetriebnahme und Test.

Bestücken sie die Bauteile und setzen Sie die IC ein. Schließen Sie aber die Helmholtz-Spule noch nicht an.

Schließen Sie ein Netzgerät aus der Sammlung an den Elektrolytkondensator (oder den Eingang dort) an. Polung unbedingt beachten!
Wählen Sie als Spannung ca. 25 Volt.

Prüfung der OV-Kette:

Als erstes überprüfen Sie, ob an Pin 3 des mittleren IC etwa die halbe Betriebsspannung (gemessen gegen den Minuspol der Quelle) anliegt.

Legen Sie danach ein Multimeter zwischen den 10 kOhm Widerstand am Ausgang von IC 3 und dem Minuspol der Spannungsquelle und testen Sie den Spannungsanstieg.
(Dazu muss der Schalter und das Potentiometer natürlich angeschlossen sein!)
Beim Umschalten des Schalters sollte hier die Spannung linear ansteigen oder abfallen.
Die minimale Spannung wird wohl etwa 2 V betragen, die maximale ca. 20 V.

Prüfung der Ansteuerstufe.

Sind so weit alle Prüfungen zur Zufriedenheit bestanden, dann schließen sie einen großen 100 Ohm Regelwiderstand aus der Sammlung an die Anschlussbuchsen für die Helmholtzspule an. Dieser sollte zunächst auf Maximalwert eingestellt sein. Wenn sie wollen, können Sie auch noch ein Amperemeter mit ihm in Reihe schalten.

Stellen Sie beim Umlegen des Schalters immer noch einen Stromstärkeanstieg bzw. Stromstärkeabfall am Schiebewiderstand fest, ist alles in Ordnung.
Anderenfalls haben Sie die Transistoren falsch eingebaut. Es passiert z.B. besonders leicht, dass die Basis- oder Emitteranschlüsse der Leistungstransistoren Kontakt mit dem Kühlblech (Kollektor) erhalten.
In diesem Fall sind die Transistoren kurzgeschlossen und am Ausgang stehen konstante 25 V an.

Nun können Sie den Widerstandswert des Schiebewiderstands bis auf etwa 10 Ohm verkleinern. Sie werden merken, dass ein angeschlossener Transformator oder Netzgerät nun evtl. schon ganz schön "brummt", ein Hinweis auf die abgerufene Leistung.

Prüfen Sie dabei auch alle Bauelemente mit Kühlkörper und alle Leistungswiderstände auf übermäßige Erwärmung.

Nun können Sie statt die Schiebewiderstands die Helmholtz-Spule anschließen und den Stromanstiegstest und Wärmetest wiederholen.

Ist alles ok, dann ist das Gerät einsatzbereit. Wird etwas zu heiß, müssen Sie die Kühlbleche vergrößern oder Widerstände mit noch größerer Leistungsaufnahme wählen.

Ich persönlich dimensioniere lieber etwas großzügiger, gemäß der alten Elektroniker-Regel:
"Was nicht heiß wird, geht auch nicht kaputt."


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