Dürrenmatt, Der Besuch der alten Dame

Bühnenbild und Requisiten

Struktur und Aufbau des Dramas lassen sich über die Handlungsorte sehr gut erfassen (vgl. hierzu die Szenen, die am Bahnhof spielen - Beginn erster Akt, Ende zweiter Akt und Ende dritter Akt -, die Szenen im Wald - erster und dritter Akt - sowie die Konzentration des Geschehens im Ort selber im zweiten Akt Ills Laden, Polizeirevier; Rathaus und Kirche.
So bietet es sich an, die Schülerinnen und Schüler Bühnenbilder entwerfen zu lassen. Dürrenmatts eigene Regieanweisungen - vgl. z.B. "Der Wirtshausapostel senkt sich wieder herunter" (S. 40) oder "Rechts Verwandlung. Die Inschrift >Stadthaus< senkt sich herunter" (S. 67) - legen hier die Verwendung eines Präsentationsprogrammes nahe.
Entsprechendes Bildmaterial kann z.B. unter Wikimedia Commons oder pixelio gefunden werden.
Bereits die Auswahl der Bilder erfordert eine durchdachte Interpretation bzw. komplettiert diese:

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Bildquelle: Wikimedia Commons Bildquelle: Wikimedia Commons

(Hier wurde daran gedacht, dass sich bei der Szene in der Sakristei ein Kreuz herunter senkt.)

Für das Wirtshaus zum Goldenen Apostel könnte man an dieses Bild denken:

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Bildquelle: Wikimedia Commons

Natürlich kann man auch eigene Bilder, Figuren, Skizzen, Zeichnungen verwenden bzw. die Schülerinnen und Schüler hierzu animieren.

Lediglich als Anregung ist diese Präsentation gedacht

Auch das Eintauchen des Zuschauers in eine fiktionale Theaterwelt wird vom Bühnenbild verhindert (vgl. die Szenen im Wald , S. 35ff und 112ff sowie die Fahrt mit dem Auto, S. 109ff).
Dieses Gefühl, dass der Zuschauer der Handlung gegenüber gesetzt und nicht in sie hineinversetzt wird (vgl. B. Brecht, Über eine nichtaristotelische Dramatik, Das epische Theater), kann an der ersten Waldszene und der Autofahrt im Klassenzimmer eindrucksvoll gespielt und gezeigt werden.

Im Wald (S. 35 ff)

Der Erste Wir sind Fichten, Föhren, Buchen.
Der Zweite Wir sind dunkelgrüne Tannen.
Der Dritte Moos und Fichten, Efeudickicht.
Der Vierte Unterholz und Fuchsgeheg.
[...]
Claire Zachanassian
Schau mal, ein Reh.
Der Dritte springt davon.
Ill Schonzeit. Er setzt sich zu ihr.
[...]
Die drei, die Bäume markieren, blasen, bewegen die Arme auf und ab.

Die Autofahrt (S. 110ff)

Sie setzen sich auf die Stühle, markieren Autofahren.
[...]
Der Erste Wieder sind wir Tannen, Buchen.
Der Zweite Specht und Kuckuck, scheues Reh.
Der Dritte Efeudome, Moderdunkel.
Der Vierte Vorweltstimmung, oft besungen.
Der Sohn tutet.
Der Sohn Wieder ein Reh. Läuft gar nicht von der Straße, das Vieh.
Der Dritte springt davon.

Handlungsorte

Erster Akt:

Bahnhof (S. 13)
Goldener Apostel ( (S. 33)
Wald (S.35)
Goldener Apostel (S. 40)

Zweiter Akt:

Hintergrund: Goldener Apostel mit Balkon (S. 51). Hintergrund bleibt bis zur Bahnhofsszene.
Vordergrund:
Ils Laden (S. 51)
Polizeirevier (S. 62)
Bürgermeisteramt (S. 68)
Sakristei (S. 73)

Bahnhof (S. 80)

Dritter Akt:

Petersche Scheune S. 86)
Ills Laden (S. 91)
Leere Bühne mit Holzbank links (S. 109 und 113)
Wald (S. 115)
Theatersaal im Goldenen Apostel (S. 118f)
Renovierter Bahnhof (S. 131f)


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