Hinweise zur Vorbereitung der Exkursionen

1. Konzeption

Exkursionen sind nicht nur an sich wertvoll, sondern sie können auch die Attraktivität des Faches Latein erhöhen. Die Lateinfachschaften können daher überlegen, wie sie Exkursionen in ihr Fachcurriculum aufnehmen und auf ein solches Konzept bei den Veranstaltungen zur Vorstellung des Faches hinweisen. Fotos von vergangenen Exkursionen, die bei solchen Veranstaltungen gezeigt werden oder die in Berichte über die Fahrten auf der Schulhomepage integriert sind, zeigen, wie lebendig die Vermittlung der Antike im Fachunterricht stattfindet. Zudem stärken Exkursionen, an denen Lateinklassen unterschiedlicher Klassenstufen teilnehmen, das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb des Faches.

2. Beantragung der Exkursion

Sollte bei der Beantragung einer Exkursion die Frage auftauchen, ob solche Exkursionen notwendig sind, so bietet die Aufstellung der Bezüge zum Bildungsplan eine Argumentationshilfe.

3. Planung der Tour

Manche Exkursionsziele bieten nicht genug Inhalte, um einen ganzen Tag mit der Besichtigung zu füllen. Darum sind in den meisten Artikeln über die einzelnen Orte unter der Überschrift "In der Nähe" diejenigen Orte angegeben, die sich in einem vertretbaren Aufwand als zusätzliches Ziel erreichen lassen.

4. Fotografieren

Wenn Schülerinnen und Schüler die Exponate, z.B. die antiken Kunstwerke, oder die Ausgrabungsstätten fotografieren, so eignen sie sich damit diese Zeugnisse der Antike gleichsam im Wortsinne an. Sie können zudem das genaue Hinschauen lernen – aus welchem Blickwinkel sieht diese Statue besonders eindrucksvoll aus?
Die meisten Ausstellungsorte erlauben das Fotografieren (meist ohne Blitz und Stativ). Sobald die Fotografien etwa auf einer Schulhomepage veröffentlicht werden sollen (vgl. oben unter Nr. 1.), greift aber das Hausrecht der Museen oder Ausgrabungsstätten. Nur solche Fotografien dürfen ohne Genehmigung veröffentlicht werden, die von einem öffentlichen Ort ohne weitere Hilfsmittel aufgenommen wurden; man spricht hier von der Panoramafreiheit. Mit einer einfachen Anfage per E-Mail kann man aber um eine Erlaubnis zur Veröffentlichgung von Fotografien nachfragen. Oft erteilen die Museen entsprechende Genehmigungen, zumal ja solche Fotografien auch die Bekanntheit des Museums erhöhen.

5. Exkursionen und Übersetzungsarbeit im Unterricht

Neben den Bezügen zur Geschichte und Kunstgeschichte können im Unterricht auch die Inschriften thematisiert werden, die man in den Museen findet. Das Entziffern von Inschriften ist jedoch eine schwierige Aufgabe, die Schülerinnen und Schüler oft überfordert. Es gibt verschiedene Datenbanken im Internet, in denen die Inschriftentexte in einer lesbaren Form dargeboten werden. In einige Artikel über die Exkursionsziele wurden Links zur Datenbank Ubi erat lupa integriert, über die sich die Inschriften recherchieren lassen. Ubi erat lupa bietet nicht nur Fotografien der Exponate, sondern auch rekonstruierte bzw. ergänzte Texte. Für das Römische Lapidarium des Württembergischen Landesmuseums steht umfangreiches Unterrichtsmaterial bereit, das auch Inschriften umfasst.

6. Museen und Ausgrabungtsstätten als Thema einer GFS (Gleichwertige Feststellung von Schülerleistungen)

Es bietet große Vorteile, Exkursionsziele mit GFS oder anderen Schülerreferaten zu verknüpfen: Die Vortragenden haben etwas Konkretes und Anschauliches, über das sie sprechen können, und auch die Zuhörer haben das, worüber gesprochen wird, vor Augen. Zudem eröffnet sich bei der Verknüpfung von Schülerreferat und Exkursion ein spannendes und weites Feld neuer Themen, zu denen es seltener als bei anderen Themen fertig ausgearbeitete Referate im Internet gibt.

Die Lehrerin oder der Lehrer sollte hier vorab Hilfestellungen für die Vorbereitung dieser GFS geben. Die Internetseiten, die in den Artikeln zu den einzelnen Exkursionszielen genannt sind (über die alphabetische Liste oder die Landkarte erreichbar) und die Internetadressen zum Thema Römer in Baden-Württemberg geben in vielen Fällen bereits hilfreiche Informationen. Zudem können viele Einrichtungen auch Informationsbroschüren verschicken, die dann rechtzeitig bestellt werden sollten.

Es ist zu bedenken, dass der Vortrag in einem Museum oder einer Ausgrabungsstätte manchmal von den Schülerinnen und Schülern mehr Flexibilität und Selbstsicherheit erfordert als der Vortrag im geschützten Klassenraum.

Zudem ist denkbar, dass eine Schülerin oder ein Schüler z.B. im Rahmen einer privaten Familienreise eine Ausgrabungsstätte oder ein Museum besucht und danach darüber berichtet.


Zur Eingangsseite der Einheit Exkursionen im Lateinunterricht.