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Buch des Monats Februar 2007


Stephan Handel: Recht – Was geht mich das an?

Dtv, Reihe Hanser, Oktober 2006
ISBN 3-423-62284-9

 

Bild"   "Wer es unterlässt, einen Erfolg abzuwenden, der zum Tatbestand eines Strafgesetzes gehört, ist nach diesem Gesetz nur dann strafbar, wenn er rechtlich dafür einzustehen hat, dass der Erfolg nicht eintriff, und wenn das Unterlassen der Verwirklichung des gesetzlichen Tatbestandes durch ein Tun entspricht."

So reden und schreiben unsere Juristen. Wer das verstehen möchte ist mit dem Buch "Recht – Was geht mich das an?" gut aufgehoben.

Stephan Handel, gelingt es die vier Säulen unserer Rechtsprechung – Staatsrecht, Bürgerliches Recht, Verwaltungsrecht und Strafrecht – für jeden anschaulich und leicht verständlich darzulegen. Bereits in der Einleitung des Buches räumt Stephan Handel damit auf, dass Recht nur etwas für Juristen ist. Der Autor versucht "den ganzen juristischen Kladderadatsch so einfach wie möglich zu erzählen, so unterhaltsam, wie es nur geht, und trotzdem so korrekt wie nötig."

Mit anschaulichen Beispielen erfährt man, dass der Artikel 1 des Grundgesetzes "die Würde des Menschen ist unantastbar" alle weiteren Gesetze beeinflusst, aber wie der Fall des stellvertrenden Polizeipräsidenten von Frankfurt zeigt, ein bisschen antastbar sein darf. Nach einem kurzen Exkurs über die Entstehung der Rechtssprechung geht es dann in kurzen Einzelkapiteln um wichtige Teilsysteme des rechtlichen Systems. Jeder Leser findet darin ein Kapitel, dass ihn interessiert, egal ob Alkohol am Steuer oder das Jugendschutzgesetz. Immer sind anschauliche Beispiele d er Aufhänger für den entsprechenden Paragrafen im Gesetzbuch. Und schmunzeln muss man dabei nicht nur im Kapitel "Verwaltungsrecht – Die Herren vom Amt".

Durch die klaren und einfachen Erklärungen und die Abgeschlossenheit der Unterkapitel kann man in diesem Buch von Kapitel zu Kapitel hüpfen, ohne dass einem die Zusammenhänge verborgen bleiben. Dies ist gerade für die Schule ein wichtiges Kriterium. ,Man kann des Thema "Jugendschutzgesetz" einfach mit dem entsprechenden Kapitel aus dem Buch einleiten und dort die wichtigen Regeln durch die Fakten des Buches belegen: Dort geht es dann um Ausgehen und Ausgehzeiten, alkloholische Getränke und das Rauchen.

Ein besonderes Lesevergnügen bereitet das Kapitel über Gerichtsshows im Fernsehen. Wer danach tiefer in die Materie einsteigen möchte findet ein Seite mit Hinweisen für weiterführende Literatur und auch entsprechende Internetseiten.

Insgesamt ein wirklich sehr gelungenes Sachbuch, das im Unterricht in allen weiterführenden Schulen gelesen werden kann und in keiner Bibliothek fehlen sollte.



176 Seiten, geeignet ab Klasse 8

Altersempfehlung: ab 14 Jahre

(Beer, Arbeitskreis Leseerziehung)


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Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de

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