"Gott zum Ruhm und den Menschen zur Freude"? Oberschwäbischer Barock am Beispiel des Klosters Schussenried

Methodenvorschlag

Verlaufsplanung mit Materialien

Zeit/
Phase
Inhalte/
methodische Hinweise
Material
G M E (G8/G9)
     
1. Doppelstunde Gott zum Ruhm? Hintergründe zum Oberschwäbischen Barock in Schussenried und Steinhausen  
Einstieg

Bildimpulse und Austausch von Eindrücken
(Präsentation mit anschließendem Unterrichtsgespräch)

- Die Schülerinnen und Schüler sehen eine Präsentation mit Fotos bekannter barocker Sakral-bauten in Oberschwaben.

- Die Präsentation wird durch ein barockes Orgelstück untermalt, das im oberschwäbischen Kloster Ochsenhausen komponiert wurde.

- Anschließend äußern die Schülerinnen und Schüler ihre Eindrücke.

Präsentation A

Audio 1

Präsentation A

Audio 1

Präsentation B

Audio 1

Information, Formulierung der Problemfrage und
Erarbeitung I

Informationen zur Epoche und den Stilmerkmalen ihrer Bauwerke (Einzelarbeit)

- In einem darstellenden Text erhalten die Schülerinnen und Schüler grundlegende Informationen zum Oberschwäbischen Barock.

- Im Text wird auch die Problemfrage der Doppelstunde formuliert:
Wurden die prächtigen Barockkirchen und -klöster gebaut, um Gott zu rühmen? (Denn: Diese Begründung war bei den barocken Bauherren üblich.)

- Auf Fotos erkennen die Schülerinnen und Schüler Stilmerkmale des Barock und benennen diese.

AB 1a

AB 1b

AB 1c

Erarbeitung II

Das Zeitalter des Barock als Zeitalter des Absolutismus
(Einzelarbeit)

- Die Schülerinnen und Schüler vollziehen die wichtige Bedeutung barocker Bauten für absolutistische Herrscher (Ludwig XIV. und südwestdeutsche Fürsten) nach.

AB 2a

AB 2b

AB 2c

Erarbeitung III

Barocke Bauten in Schussenried und Steinhausen als Ausdruck klösterlicher Macht und als Mittel der Gegenreformation (Tandem)

- Tandempartner A bearbeitet AB 3, das Parallelen zwischen absolutistischen Fürsten und den Äbten des Klosters Schussenried aufzeigt (Ergebnissicherung auf AB 5).

- Tandempartner B bearbeitet AB 4, das anhand der Wallfahrtskirche in Steinhausen erläutert, wie die Katholische Kirche Barockkirchen als Mittel zur Bindung der Gläubigen an den Katholizismus einsetzte (Ergebnis- sicherung auf AB 6).

Hinweis:
Es empfiehlt sich, die Arbeitsblätter 5 und 6 im DIN A3 Format auszudrucken bzw. beim Kopieren zu vergrößern, damit den Schülerinnen und Schüler genügend Platz zur Bearbeitung zur Verfügung steht.

AB 3a

AB 4a

AB 5a

AB 6a

AB 3b

AB 4b

AB 5b

AB 6b

AB 3c

AB 4c

AB 5c

AB 6c

Problematisierung

Wurden die prächtigen Barockkirchen und -klöster gebaut, um Gott zu rühmen? (Unterrichtsgespräch)

- Die Frage kann nun von den Schülerinnen und Schüler diskutiert werden. Sie haben sich erarbeitet, dass für die Bauherren andere Funktionen der Gebäude von großer Bedeutung waren.
- Beigetragen werden könnte aber auch, dass für die Bauherren Machtdemonstration bzw. Machtausübung und Frömmigkeit kein Widerspruch waren (vgl. AB 3).

     
2. Doppelstunde Den Menschen zur Freude? Welche Auswirkungen hatten die Bautätigkeiten in Schussenried auf die Bevölkerung?  
Einstieg und Formulierung der Problemfrage

Bildimpuls (Unterrichtsgespräch)

- Gegenüberstellung von Klostergebäude und Häusern der Bevölkerung.

- Daran anknüpfend wird die Problemfrage der Doppelstunde formuliert: Waren die barocken Bauten den Menschen (also der Bevölkerung im Herrschaftsgebiet des Klosters) eine Freude?
(Denn: Auch diesen Anspruch formulierten viele barocke Bauherren.)

Folie 1

Folie 1

Folie 1

Erarbeitung I

Die Baugeschichte des Klosters (Einzelarbeit)

- Die Schülerinnen und Schüler verschaffen sich einen Überblick über die Baugeschichte des Klosters und erkennen, dass der Idealplan der barocken Klosteranlage nur teilweise umgesetzt werden konnte.

AB 7a

AB 7b

AB 7c

Erarbeitung II

Der Beitrag der Untertanen und ein Beispiel für dessen Verweigerung
(Gruppenarbeit/Schülerpräsentationen)

- Die Schülerinnen und Schüler informieren sich darüber, dass die Bevölkerung in Form von Frondiensten zum Klosterbau beitragen musste.

- Einer Textquelle entnehmen sie, dass einige Otterswanger Bauern Anfang 1754 Frondienste verweigerten.

- In Gruppen verfassen die Schülerinnen und Schüler ein Gespräch der Bauern, das der Verweigerung vorausgegangen sein könnte und das anschließend präsentiert wird.

AB 8a

AB 8b

AB 8b

Problematisierung

Waren die barocken Bauten den Menschen eine Freude? (Unterrichtsgespräch)

- Zunächst bedeutete der Bau der Gebäude eine Mehrbelastung für die Bevölkerung, die auch zu Konflikten führte.

- Andererseits legt die Beliebtheit der Wallfahrten nahe, dass zumindest die Wallfahrtskirchen (wie z.B. in Steinhausen) für die Bevölkerung wichtig waren.

     

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Tübingen -
letzte Änderung: 2016-08-06