St. Vitus - Grablege des letzten Ritters von Handschuhsheim

Zeittafel

500 v. Chr.
Etwa ab 500 v. Chr. siedeln bereits Kelten im Gebiet von Handschuhsheim. Auf dem Heiligenberg sind heute noch Reste eines doppelten keltischen Ringwalls aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. erhalten.

- 250 n. Chr.
Im zweiten und dritten Jahrhundert unserer Zeitrechnung erobern die Römer große Teile des heutigen Badens mit Teilen von Oberhessen, Württemberg und Bayern. Auf der Gemarkung Handschuhsheim finden sich vereinzelnd Spuren aus der Römerzeit. Um 250 n. Chr. müssen die Römer den vordringenden Alemannen das gesamte rechtsrheinische Gebiet überlassen.

496 n. Chr.
496 erobert der Frankenkönig Chlodwig I. die Rheinpfalz und das Elsass. Beide Gebiete werden nicht nur dem fränkischen Reich einverleibt, sondern auch das Christentum breitet sich immer mehr aus.

765 - 1100
Der fränkische Edelmann Sigwin schenkt dem Kloster Lorsch die Gemarkung Handschuhsheim. So wird der Ort "Hantscuesheim" 765 erstmals urkundlich im Lorscher Codex erwähnt.
Um das Jahr 1100 wird die Schauenburg, oberhalb von Dossenheim, von der Abtei Lorsch als Vogtei errichtet und die Burgherren als Ministeriale eingesetzt. Die Lehnshoheit liegt nun bei deren von Schauenburg.

1320 - 1653
1320 gelingt es dem Bischof von Mainz, die Schauenburg zu erwerben. Handschuhsheim geht an Kurmainz, was den Heidelberger Kurfürsten ein Dorn im Auge ist. Die aufwärtsstrebende Gemeinde erhält 1400 die Marktgerechtigkeit und erhebt sich damit über ein gewöhnliches Dorf.1460 besetzt Kurfürst Friedrich I. Handschuhsheim und Dossenheim. 1461 werden die Kurmainzer Besitztümer an die Kurpfalz verpfändet. Bis über den Dreißigjährigen Krieg hinaus bleibt Handschuhsheim pfandweise bei der Pfalz. Erst 1653 verzichtet der Erzbischof von Mainz auf seine Rechte und belehnt den Heidelberger Kurfürsten.

In der Zeit, in der Handschuhsheim unter der Herrschaft von Lorsch, Kurmainz und Kurpfalz steht, bewirtschaftet das Geschlecht der Herren von Handschuhsheim, bis zu deren Aussterben im Jahre 1600, das Lehnsgut.

Das Adelsgeschlecht geht auf einen Swigger und dessen Nachkommen zurück. Sie treten seit 1195 in der pfalzgräflichen Ministerialität auf und nennen sich schon 1219 nach Handschuhsheim. Seit dem 14. Jahrhundert stehen die Herren von Handschuhsheim ganz im Dienst als pfälzische Beamte. Dieter von Handschuhsheim übt als Hofmeister Kaiser Ludwigs des Bayern von 1338 bis 1346 das höchste Amt aus. Dessen Enkel Dieter IV. und Ururenkel Dieter V. sind am Ende des 14. und 15. Jahrhunderts pfälzische Hofmeister.

1624 geht die Tiefburg an die Herren von Helmstatt über.

 

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Karlsruhe -


Der Text dieser Seite ist verfügbar unter der Lizenz CC BY 4.0 International
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de

Bitte beachten Sie eventuell abweichende Lizenzangaben bei den eingebundenen Bildern und anderen Dateien.