Das KZ Welzheim - Ein KZ mitten in der Stadt

Hintergrund

Bedeutung


In Anbetracht der hohen Zahl von unterschiedlichen Lagern der Nationalsozialisten soll dieser Umstand der vergessenen oder verdrängten Einrichtungen im Geschichtsunterricht mit diesem Modul stärker in den Vordergrund gerückt werden. Vielen Schülerinnen und Schülern ist nicht bewusst, dass viele dieser Orte des staatlich legitimierten Unrechts direkt vor der eigenen Haustür existiert haben. Nicht nur im entfernten Osten, sondern auch im heutigen Baden-Württemberg existierten Lager, in denen Ermordungen und Vernichtung stattfanden. Insgesamt zählte der ehemalige Häftling Bruno Lindner 74 Konzentrations- und Internierungslager verschiedener Art, sowie über 500 Zwangsarbeitslager (vgl. Schätzle, S.63). Was sich an einem solchen Ort zugetragen hat, soll von den Schülern erarbeitet und erfahren werden. Wichtig erscheint hier auch immer wieder der Umstand, dass für die Bewohner Welzheims dieser euphemistisch als Polizeigefängnis deklarierte Ort im Bewusstsein vorhanden war und gerade dieser Umstand nach dem Ende des Nationalsozialismus gerne auch von politisch verantwortlicher Seite verdrängt wurde. Der Nationalsozialismus zeigte sich von seiner menschenverachtenden und unmenschlichen Seite in vielen Facetten. Die Beschäftigung mit dem Lager Welzheim kann dabei helfen, auch die vermeintlich weniger brutalen, im Gegensatz zu den in den großen Vernichtungslagern erfolgten Verbrechen des Nationalsozialismus stärker in den Vordergrund zu stellen, gerade auch in Bezug auf lokale Aspekte.

Das KZ Welzheim spielt aber nicht nur in der Vergangenheit eine Rolle, sondern auch der Umgang mit diesem Erbe soll erfahren und besprochen werden, um auch u.a. dem Bildungsstandard 3.2.8.7 gerecht zu werden, „(7) die sich aus der Singularität der nationalsozialistischen Verbrechen ergebende Verantwortung begründen (Schuld, Mitschuld, Verantwortung)“.

 

 


- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Stuttgart -


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