26.05.2023 Biologie
16.04.2023 Kursstufe

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Das Fettkraut (Pinguicula)

Fettkraut (© Julian Ehrlich) Fettkraut (© Julian Ehrlich)

Arten und Vorkommen

Die Gattung der Fettkräuter (Pinguicula) gehört zur Familie der Wasserschlauchgewächse (Lentibulariaceae) zusammen mit den Reusenfallen (Genlisea) und den Wasserschläuchen (Utricularia). Alle Arten dieser Familie gehören zu den fleischfressenden Pflanzen. Das Fettkraut gehört zur Ordnung der Lippenblütlerartigen (Lamiales). Es gibt 48 Arten in dieser Gattung, die überwiegend auf der nördlichen Halbkugel in arktischen, gemäßigten und tropischen Zonen vorkommen.

Das octoploide Gemeine Fettkraut (P. vulgaris) wächst in Deutschland auf kalkarmen Quellfluren und auf extensiv genutztem Grünland. Das tetraploide Alpine Fettkraut (P. alpina) liebt kalkreiche Böden und wächst in Deutschland natürlicherweise in Mooren in den Alpen. Es pflanzt sich sexuell und vegetativ ebenfalls mit Bulbillen, das sind gestauchte, unvollständige Sprosse, fort. Blühmonate für beide Arten sind Mai und Juni, die Pflanzen werden durch Insekten bestäubt oder bestäuben sich selbst.

Falle

Auf der Blattoberfläche sind viele Stieldrüsen mit je einem klaren Schleimtropfen verteilt. Insekten bleiben an dem Schleim kleben. Zusätzlich gibt es kleinere Drüsen, die ein schwach saures Sekret mit Verdauungsenzymen absondern und die gelösten Nährstoffe resorbieren. An Verdauungsenzymen hat man Ribonuklease, Esterase, saure Phosphatase, Amylase und Protease nachgewiesen.

Wenn ein etwas größeres Insekt auf der Blattoberfläche festklebt, senkt sich diese Stelle schüsselförmig und die Blattränder rollen sich ein. Das Insekt liegt dann in einer Lache mit Verdauungsenzymen und wird schnell zersetzt.