Dornier Museum, Friedrichshafen
Weiterführende Materialien zu Friedrichshafen und seiner Luftfahrtgeschichte findet man auch in unserem Geschichts-Portal unter
Zeppelins Flieger - eine Ausstellung zur Luftfahrtgeschichte.
Hier gibt es auch weiterführende Informationen über Dornier und Arbeitsblätter.
Das Zeppelin Museum wird hier vorgestellt.
Zeppelin und Dornier.
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Claude Dornier (1884-1969) begann seine Karriere als Flugzeugentwickler bei den Zeppelin-Werken in Friedrichshafen. Er leitete dort die "Abteilung Do". Diese Abteilung verfolgte aber andere Schwerpunkte als der Rest der Zeppelin-Werke, die ja bekanntlich Luftschiffbau betrieben: Mehr zum Leben und Werk von Claude Dornier findet man unter |
Luftschiffe folgen dem Prinzip "leichter als Luft". Die Kabine wird von einer Art Ballon getragen, der mit einem Gas, dessen Dichte kleiner als die Dichte von Luft ist, befüllt wird. Dieser "Ballon" sorgt für den Auftrieb, die Motoren dienen im wesentlichen nur der Steuerung des Luftschiffes. |
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Die "Abteilung Do" widmete sich dem Prinzip "schwerer als Luft" und damit nicht Luftschiffen sondern Flugzeugen. Der Auftrieb erfolgt dabei nicht durch einen gasgefüllten Ballon, sondern durch eine Tragfläche, die über der Kabine befestigt ist. Auftrieb entsteht aber nur durch strömende Luft, also befinden sich darüber noch Propeller zum Antrieb. Start- und Landeplatz des Flugzeugs war das Wasser - am Bodensee natürlich sehr naheliegend. Daher sehen Dorniers frühe Flugboote auch genau so aus wie ein gedecktes Boot, über das man eine Tragfläche und einen Rotor montiert hatte (vgl. Foto). |
Das Dornier Museum.
Das Dornier Museum wurde im Jahre 2009 eröffnet und zeigt über 100 Jahre Luft- und Raumfahrtgeschichte. |
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Die Ausstellung in der Museumsbox.
Am Ende der Treppe, die zur Museumsbox führt, stimmt zunächst eine Projektionsschau auf drei Leinwänden in die Faszination des Fliegens, die Visionen Dorniers, den kreativen Pioniergeist und das vorausschauende Unternehmertum ein.
Das Zentrum der Ausstellung bilden mehrere Vitrinen mit Modellen der verschiedenen Dornier-Flugzeuge. Projektionen in die Vitrinen liefern weitere Informationen mit technischen Daten und Wochenschau-Ausschnitte vermitteln einen Eindruck der Flugzeuge im Betrieb.
Besonderen Wert legt das Museum dabei darauf, diese Flugzeuge in einen zeitlichen Kontext einzubinden, denn die geschichtlichen Randbedingungen sind wichtig, um die technischen Entwicklungen und Zielrichtungen zu verstehen.
Von der Frühzeit bis zur Blütezeit der Flugboote.
Hier zeigt das Museum zunächst die frühen Flugvisionen und der Bogen wird geschlagen von Otto Lilienthal und den Brüdern Wright bis zu Zeppelin und Dornier und dem ersten Weltkrieg. |
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Herausragende Flugboote dieser Zeit sind die Do-Wal und vor allem natürlich die legendäre Do-X, die auf der anderen Bodenseeseite in Altenrhein in der Schweiz gebaut wurde. Dieses größte Flugboot aller Zeiten war knapp 50 m lang und hatte eine ebenso große Spannweite. Sie wurde von 12 Propellermotoren angetrieben. Manche zivile Entwicklungen legen mögliche militärische Entwicklungen bereits nahe: |
Machtergreifung Hitlers und der zweite Weltkrieg.
Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurden auch die Dornier Flugzeuge zunehmend zu militärischen Zwecken genutzt und gebaut. Sie fanden ihren Einsatz vor allem als Aufklärer aber auch als leichte Bomber.
In dieser Zeit expandierte Dornier stark und man suchte in Norddeutschland nach weiteren Standorten. So bestand Dornier in dieser Zeit aus Dornier-Süd und Dornier-Nord.
Gegen Kriegsende wurde Friedrichshafen als kriegswichtige Stadt fast vollständig zerstört. Um den kriegswichtigen Flugzeugbau vor Bombenangriffen zu schützen, sollten nahe Überlingen mit Hilfe von Zwangsarbeitern große unterirdische Montagehallen gebaut werden. Diese wurden aber vor Kriegsende nicht mehr fertiggestellt.
Die Nachkriegszeit.
Nach dem verlorenen Krieg durfte Deutschland wiederum eine Zeit lang keine Flugzeuge bauen. Viele Flugzeugfirmen, die im Dritten Reich eine wichtige Rolle gespielt hatten (z.B. Messerschmitt oder Junkers) existierten zwar weiter, bauten aber Fahrzeuge oder Heizungstechnik.
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Dornier blieb seinem Metier treu und baute weiter Flugzeuge, meist aber nun in Lizenz. So wurde z.B. die Fiat G91, ein leichtes Jagdflugzeug, in Lizenz gebaut. |
Flugzeug-Exponate.
Im Erdgeschoss des Museums findet man einen Nachbau einer Dornier-Merkur eine Do-27 und eine Do-31. Im Außenbereich können u.a. ein Fiat G91 Jagdflugzeug, ein Dornier Do 28 D Skyservant ein Do-228/200 und ein See-Fernaufklärer besichtigt werden. Hier fasziniert besonders der Blick in den unteren Rumpf des Flugzeugs, der die ganze Hydraulik des Fahrwerks und die Steuerung der Bomben erkennen lässt. |
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Öffnungszeiten und Eintritt
Öffnungszeiten des Museums:
Mai bis Oktober: Dienstag bis Sonntag 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr
November bis April: Dienstag bis Sonntag 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Das Museum ist Montag geschlossen.
Telefonische Auskünfte zu den Öffnungszeiten im Besucherservice unter +49(0)7541 487 36 00
Eintritt:
Für Erwachsene kostet der Eintritt 9,00 Euro, Kinder bezahlen 4,50 Euro, Jugendliche 7,00 Euro (Stand Frühjahr 2010).
Schulgruppen bezahlen 3,50 Euro pro Person. Die Lehrkraft ist frei.
Führungen für Schulklassen werden ebenfalls angeboten. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Weitere Informationen hierzu http://www.dorniermuseum.de/de/angebote/fuehrungen.html
Es gibt auch Kombinationsangebote mit dem Zeppelin-Museum sowie mit dem Bodensee-Katamaran und dem Reginalverkehrsverbund Bodensee-Oberschwaben (BODO).
So ist das Museum auch von Friedrichshafen aus über die Bahnststion Friedrichshafen-Flughafen erreichbar.
Weitere Informationen zu Preisen und Öffnungszeiten:
http://www.dorniermuseum.de/de/informationen/preise-und-oeffnungszeiten.html
Weitere Informationen zum Museum allgemein:
http://www.dorniermuseum.de/de/startseite.html
Seite: Klaus-Dieter Grüninger, Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Bilder: Grüninger (4), Dornier-Museum (1) , Zeppelin-Archiv (1)