Bevor du diese Seite durcharbeitest, solltest du diese beiden Seiten durchgearbeitet und verstanden haben:
Hilfreich ist auch diese Seite:
Spulen bestehen aus langen Drähten, die auf einen Spulenkörper
aufgewicklt sind. Eine realistische Theorie der Spule im Wechselstromkreis muss dies berücksichtigen. |
Man betrachtet daher die reale Spule als eine
Hintereinanderschaltung einer idealen (widerstandsfreien) Spule und eines
ohm'schen Widerstandes. Sein Wert entspricht dem Widerstandswert des
Spulendrahtes. In der Realität können der Widerstand des Spulendrahtes und
die Induktionswirkung eines aufgewickelten Drahtes natürlich nicht
voneinandert getrennt werden! |
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Im Gleichstromkreis kann man die Teilspannungen an zwei hintereinandergeschalteten Widerständen einfach addieren und erhält die Gesamtspannung der Quelle. |
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Der Versuchsaufbau im Photo entspricht dem Schaltbild von oben. Links sehen wir eine (reale) Spule, deren Widerstand in der weiteren Betrachtung vernachlässigt wird. Die Spannung an der Spule UL beträgt 3,81 V. Der Widerstand des Spulendrahtes wird nun durch den ohm'schen Widerstand rechts repräsentiert. (Der Widerstandswert ist 220 Ohm) Die Spannung am Widerstand UR beträgt 8,54 V. Statt der (vielleicht erwarteten) 12,35 V (3,81V + 8,54V) zeigt das Messinstrument für die Gesamtspannung Uges nur 10,07 V an. |
Beim Wechselstromkreis ist es also offensichtlich nicht
möglich, die Teilspannungen einfach zu addieren um die Gesamtspannung
zu erhalten, vor allem dann nicht, wenn unterschiedliche Bauelemente (z.B.
ideale Spule und Widerstand) im Stromkreis sind! |
Warum eigentlich nicht??
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Beim ohm'schen Anteil (Spulenwiderstand) sind
Stomstärke (grün) und
Spannung ÛR (schwarz)in Phase. Beide Zeiger deuten in der gleichen Richtung. |
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Beim induktiven Anteil (Induktionswirkung der
Spule) ist die Stromstärke der Spannung ÛL um 90 Grad in der
Phase hinterher (oder die Spannung der Stromstärke um 90 Grad voraus). (vgl. hierzu auch diese Seite) |
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Das Zeigersystem soll gegen den Uhrzeigersinn rotieren. Der Vektor für die Stromstärke weist nach rechts. Mit ihm phasengleich ist der Vektor für die Spannung am Widerstand ÛR. Die Spannung an der idealen Spule ÛL ist der Stromstärke in der Phase 90 Grad voraus. Die Gesamtspannung findet man als Vektoraddition von
ÛR und ÛL zur
Gesamtspannung Ûges |
Nach dem Satz des Pythagoras gilt also:
(Ûges)2 = (ÛL)2 + (ÛR)
2
Arbeiten wir mit der Gleichung von oben noch etwas weiter.
Die jeweilige Teilspannung ist das Produkt aus Wechselstromwiderstand und
Stromstärke. (vgl. U = R * I)
(Ûges)2 = (ÛL)2 + (ÛR) 2 = ( XL * Î )2 + ( R * Î )2 = (XL2 + R2) * Î2 (1)
Entsprechend zu U = R * I gilt für den gesamten Wechselstromwiderstand Z der Reihenschaltung von Kondensator und Widerstand:
(Ûges)2 = ( Z * I)2 = Z2* I2 (2)
Ein Vergleich von (1) und (2) ergibt:
Z2 * Î2 = (XL2 + R2) * Î2
oder nach Kürzen von Î2 auf beiden Seiten:
Z2 = XL2 + R2
Das bedeutet: auch die Widerstände muss man vektoriell (mit
dem Satz des Pythagoras) addieren!
Der gesamte Wechselstrormwiderstand Z ist nicht die Summe der einzelnen
Wechselstromwiderstände XC und R.
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Hier ist noch einmal das Zeigerdiagramm. Der Phasenwinkel a zwischen Î und Ûges kann berechnet werden. Im grauen, rechtwinkligen Dreieck gilt: tan a = ÛL / ÛR = (XL * Î) / (R * Î) = XL / R Man kann also den Phasenwinkel sowohl über die Teilspannungen, also auch über die einzelnen Wechselstromwiderstände berechnen. Weil die Spannung der Stromstärke vorauseilt, ist der Phasenwinkel a positiv. |
Grenzfälle:
Ist R sehr groß gegenüber XL, dann ist der Phasenwinkel klein,
ist R sehr klein gegenüber XL,
dann ist der Phasenwinkel groß,
ist R = XL, dann ist der
Phasenwinkel gerade 45 Grad.
Bedienung des Java-Applets: Ein Klick auf "Rotieren" dreht das Zeigersystem im
Gegenuhrzeigersinn mit der gewählten Frequenz. |
Die Pfeilfarben haben folgende Bedeutung:
Hinweis, falls das Applet im Unterricht zur Demonstration benutzt werden
soll: Klickt man mit der rechten Maustaste in das Diagramm, wird es in ein kleines neues Browserfenster kopiert, das man anschließend vergrößern kann. |
1) Wähle als Widerstandswert zunächst 0 Ohm. Dann simulieren
wir nur die ideale Spule im Wechselstromkreis.
(Zuerst "Reset" und dann "Rotieren" klicken.)
2) Wähle nun den Widerstand wieder mit der Voreinstellung (4
Ohm).
(Beachte auch die Einblendungen der Phase. Die Phase ist der Winkel (in Grad)
zwischen dem grünen Vektor der Stromstärke
Î und dem roten Vektor der Gesamtspannung
Ûges.
a) Wähle zunächst die Darstellungsart "Zeichnen: Spannung Widerstand (UR)".
b) Wähle nun die Darstellungsart "Zeichen: Spannung Kondensator (UL)".
c) Wähle die Darstellungsart "Zeichen: Gesamtspannung (Uges)".
3) Belasse die Spuleneinstellungen auf der Voreinstellung (1 mH , 50 Hz) und wähle den Widerstand maximal mit 12 Ohm.
4) Wähle nun den Widerstand mit 2 Ohm und verändere die Eigeninduktivität und die Frequenz so, dass die Spannung an der idealen Spule möglichst groß wird.
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Die Simulationen entstanden mit Hilfe von Physlets von Wolfgang
Christian und Mario Belloni vom Davidson College, USA (Copyright Hinweise) |