Der Tag begann schon gleich nach dem Aufstehen mehr als schlecht. So schlecht, dass Martin Morgen wohl nicht so schnell vergessen sollte, vor allem, da er sich so stark von all Morgen unterschied, die er bisher auf Schiff erlebt hatte. Es begann damit, dass der Maat wütend in die Kajüte stürmte und brüllte: "Wer hat meinen Tabaksbeutel geklaut? soll sich sofort melden, sonst werde ich die Hammelbeine so lang ziehen, dass er in Zukunft aus dem Mastkorb essen kann!" Und als sich niemand meldete, rauschte er wutentbrannt wieder hinaus. Doch das war erst der Anfang. Als Martin sich mit seinem Becher und seinem Stück Zwieback zum Frühstück hinsetzen wollte, fauchte ihn ein Matrose an: "Nicht hier. Platz ist besetzt. Dein Platz ist immer noch da hinten, dort neben Schiffsjungen mit den verwurstelten Haaren." Und zu den anderen gewandt sagte er: " Grünschnäbel von heute, die wissen einfach nicht, was sich gehört." Martin schluckte schwer und erinnerte sich plötzlich an Tage, an denen duftender Kaffee und frische Brötchen morgens auf ihn warteten. So hatte er sich Leben an Bord eines Schiffes doch nicht vorgestellt. Aber dann dachte er, was soll's. Das alte Leben, , das ich als Kaufmannsgehilfe geführt habe, liegt hinter mir. Mein neues Leben, hier an Bord, ist das, was ich wollte und immer noch will. Kaum hatte er das gedacht, als sich der Kapitän vor ihm aufbaute. "Ist blasse Stück Mensch, das hier gemütlich seinen Kaffee schlürft, nicht unser Neuzugang? Siehst du dort oben im Mastkorb altgedienten Matrosen, der auch gerne sein Frühstück hätte? Ab marsch und hinauf oder soll ich dir Beine machen!" Diesen Augenblick hatte Martin gefürchtet, seit er angeheuert hatte. Dort hinauf zu müssen, auf kleine Plattform hoch über dem Schiff. Aber Befehl war Befehl und klaren Befehl zu verweigern würde mehr Ärger bedeuten als all Sticheleien, die er bisher an Bord erlebt hatte.