Ein fossiler Rohstoff aus dem "Ländle"

Kohlenwasserstoffe sind in der organischen Chemie zur Erarbeitung wichtiger fachlicher Grundlagen fester Bestandteil jeden Unterrichtsgangs. In irgendeiner Form wird man auch auf bedeutende Rohstoffe der Chemischen Industrie und damit auch auf Erdöl zu sprechen kommen. Hier wäre es möglich, als Unterrichtsgegenstand Ölschiefer zu wählen. Bei „Ölschiefer“ aus dem Unteren Jura (Lias ε) handelt es sich um das Erdölmuttergestein Mitteleuropas schlechthin!
Geowissenschaftler gehen davon aus, dass fast alle Erdöl- und Erdgaslagerstätten Mitteleuropas aus diesem Gestein entstanden sind. Und Öl ist immer noch einer der wichtigsten Rohstoffe der chemischen Industrie. Im Übrigen eignet sich dieses Thema ganz hervorragend zur Kooperation mit anderen Fächern. Eine originale Begegnung mit dem Unterrichtsgegenstand während einer Exkursion ist empfehlenswert.

Das Experimentieren mit Ölschiefer setzt einige Übung und Erfahrung im Umgang mit Stoffen und Chemikalien voraus und sollte deshalb nur von erfahrenen und geübten Personen (Chemikern) durchgeführt bzw. beaufsichtigt werden. Für die meisten Versuche ist ein Abzug zwingend erforderlich! Sowohl die eingesetzten Reagenzien wie auch die aus dem Ölschiefer beim Erhitzen entstehenden Stoffe sind mehr oder weniger gesundheitsschädlich. mehr

Chemische Eigenschaften von Ölschiefer

Links: Stark erhitzte Gesteinsstücke brennen, und es wird ein intensiver Geruch nach Mineralöl wahrnehmbar. (Hinweis auf brennbare organische Verbindungen). Mitte: Ein Test mit Bleiacetat-Papier zeigt, dass beim Erhitzen auch Schwefelwasserstoff frei wird. Rechts: Die Dämpfe hoch erhitzten Ölschiefers brennen mit stark rußender, leuchtender Flamme. (Hinweis auf Organische Verbindungen mit einem hohen Gehalt an Kohlenstoff.)