Methodenvorschlag

Albstadt-Tailfingen - Maschenmuseum

Lernorterkundung

Ein Tag im Museum

Die Schüler besuchen das Tailfinger Maschenmuseum, erarbeiten sich dort mithilfe von Filmen, einer Führung und eigenverantwortlich zu lösenden Aufgaben (analytisch wie kreativ), wie die Industrialisierung vor Ort vor sich ging.

Das Thema eignet sich insbesondere für die Sekundarstufe I (Gymnasium, Realschule, Hauptschule) und kann je nach Schulart abgestuft bzw. vereinfacht werden.

Die Schüler arbeiten in Gruppen von ca. 6-8 und absolvieren nacheinander verschiedene Lernstationen im Museum. Jede Gruppe beschäftigt sich zudem mindestens mit einer Kreativaufgabe.


Strumpfwirkerin aus dem 18. Jh.

Strumpfwirkerin aus dem 18. Jh.
© Dieter Grupp

Die Lernstationen beschäftigen sich mit folgenden Themen:
I - Vorindustrielle Fertigung
II - Industrielle Fertigung
III - Unternehmertum und soziale Frage
IV - Die Rolle der Frau im Arbeitsprozess


Zu jeder Station existieren ein Arbeits- und ein Lösungsblatt sowie mehrere kreative Fortführungen. Das Arbeitsblatt sollte dabei zunächst von den Gruppen erarbeitet werden - zur selbstständigen Überprüfung dient dann das Lösungsblatt -, gefestigt wird der Lernstoff in der gegenseitigen Präsentation von Schülern für Schüler. Die kreativen Aufgaben sollen schließlich eine Fortführung über den Museumsbesuch hinaus darstellen.

Ein Arbeiter an der Stempeluhr

Ein Arbeiter an der Stempeluhr
© Dieter Grupp

Ein Strukturierungsvorschlag für einen Vormittag im Museum, der sich je nach Zeitaufwand und Anreisezeitpunkt natürlich auch über den ganzen Tag erstrecken kann, wäre wie folgt:
AB 1 Ablaufplan Logistik und AB 2 Ablaufplan Zeit

Arbeitsblätter mit Lösungsblättern
A - Vorindustrielle Fertigung AB 3
B - Industrielle Fertigung AB 4
C - Unternehmertum und soziale Frage AB 5
D - Die Rolle der Frau im Arbeitsprozess AB 6

Kreativaufgaben - sämtliche Teilbereiche AB 7

Wer sich mit den Schautafeln im Museum schon genauer befassen möchte, sei hier auf die Zusatzmaterialien fürs Klassenzimmer verwiesen ( Materialien).


Porträts herausragender Unternehmer
Porträts herausragender Unternehmer
© Dieter Grupp

Vor- und Nachbereitung in der Schule (ausgehend vom Bildungsplan des Gymnasiums 2004):
a. Vorbereitung

  • Industrielle Revolution in England
  • Auswertung von Statistiken
  • Industriegesellschaft in Deutschland
  • Zollverein als Voraussetzung

b. Nachbereitung

  • Lösungsansätze für die soziale Frage (Marx)
  • Arbeiterorganisation
  • Umweltproblematik

 

Behandlung des Themas in der Schule

Die Inhalte der Lernorterkundung kann man mit wenigen Abstrichen auch ins Klassenzimmer holen, indem man die Bilder und Arbeitsblätter aus ihrem Kontext des Museums löst und z. B. als Gruppenpuzzle im Unterricht behandeln lässt (vgl. Unterrichtsorganisation fürs Klassenzimmer / AB 8 bzw. Materialien).

Die inhaltliche Einteilung erfolgt analog zu den Lernstationen des Museums:
I - Vorindustrielle Fertigung / AB 9
II - Industrielle Fertigung / AB 10
III - Unternehmertum und soziale Frage / AB 11
IV - Die Rolle der Frau im Arbeitsprozess / AB 12

"Kreativaufgaben - sämtliche Teilbereiche“ ( AB 13 )

Die einzelnen Gruppen bleiben dabei ungefähr gleich gewichtet; die Materialien müssten ausgedruckt und möglichst foliert werden - die Lösungsblätter kann man ebenfalls zur Selbstüberprüfung an die Schüler ausgeben - vielleicht wäre es denkbar, einen Erarbeitungsgang beiseite zu lassen und stattdessen in Form eines Gruppenpuzzles eine gegenseitige Informationsphase einzuschalten (vgl. AB 8 ).

Sollte man sich aus zeitlichen oder organisatorischen Gründen auf zwei Stationen spezialisieren müssen, so seien hier die Themen II (Industrielle Fertigung) und III (Unternehmertum und soziale Frage) empfohlen.

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Tübingen -