Die Napola Reichenau 1941 -1945

Methodenvorschlag

Lernorterkundung

Der ehemalige Gutshof der Napola, heute privater Reiterhof

Der ehemalige Gutshof der Napola, heute privater Reiterhof
© Marita Sennekamp

Die Napola Reichenau wurde in den 1913 erbauten Gebäuden der aufgelösten badischen "Heil- und Pflegeanstalt" gegenüber der Insel Reichenau oberhalb des Bahnhofes Reichenau untergebracht. Die Krankenzimmer wurden, soweit benötigt, zu Schulzimmern. Ein Teil stand bis zur Nutzung durch die Mädchenschulen leer. Alle Versorgungseinrichtungen wie Gutshof, Großküche, Wäscherei oder Gärtnerei wurden ebenfalls von der Napola genutzt.
Diese großzügige Anlage in dem weiträumigen Gelände hat sich bis auf wenige Neubauten bis heute unverändert erhalten und ist wieder unter dem Namen "Zentrum für Psychiatrie Reichenau" (ZPR) ein Krankenhaus. Man kann ohne weiteres durch das Klinikgelände gehen und die Teile der Anlage besichtigen.

Das ZPR hat über den Bahnhof Reichenau direkten Bahnanschluss, in dessen Nähe es auf dem Festland liegt. Der Stadtbus Nr. 6 fährt direkt bis zur Klinik (Endstation).

Adresse:
ZPR
Feursteinstr.55
78479 Reichenau

www.zfp-reichenau.de * Google Maps


Behandlung des Themas in der Schule

Hauptschule/Realschule/Gymnasium: Kl.10
Sekundarstufe II


Die Geschichte der Napola Reichenau lässt sich in jede Unterrichtseinheit einbetten, die sich mit "Jugend/Schule im Nationalsozialismus" beschäftigt.

Ein wichtiger Aspekt bei der Beschäftigung mit dieser Thematik könnte die Frage sein, inwieweit die ideologische Erziehung die Jungen zu potentiellen Tätern gemacht hat bzw. hätte oder ob sie nicht vielmehr weit weg von ihren Familien in jungen Jahren indoktriniert und letztlich eher Opfer des NS-Regimes wurden.

Ebenso kann das Thema einer Napola im Zusammenhang mit der aktuellen Elite-Debatte oder der Erörterung unterschiedlicher Schulformen, wie z. B. der Ganztagsschule, behandelt werden.


Materialien:

D 1 informiert über die Geschichte der Napola Reichenau von 1941-1945, wohingegen D 2 allgemeine Informationen über diese elitären, nationalsozialistischen Internate enthält. Ein Foto verdeutlicht die besondere Lage der Schule am See ( B 1 ). Die Informationen können anhand von Textquellen ( T 1 und T 2 ) ergänzt und vertieft werden. In den jeweils dazu gehörenden Arbeitsblättern AB 1 und AB 2 finden sich Arbeitsanregungen und Lösungshinweise.

Welche Rolle die Lehrer einer Napola innehatten, wird in den Materialen T 3 (Textquellen) und B 2

(Fotos) mit dem dazugehörenden Arbeitsblatt ( AB 3 ) behandelt. Anhand von Textquellen ( T 4 ) kann erarbeitet werden, welche Schüler eine Napola besucht haben. Lösungshinweise dazu finden sich in AB 4 .

Anhand weiterer Textquellen lassen sich der Unterricht und Schüleralltag der Napola Reichenau erarbeiten: dazu T 5 und T 6 mit den entsprechenden Arbeitsanregungen bzw. Lösungen AB 5 und AB 6 . Die damaligen Schüleraktivitäten können auch anhand von Fotos ausgewertet werden ( B 3 ).
Ebenso wird die Endphase der Napola Reichenau durch Textquellen ( T 7 ) und Fotos ( B 4 ) dokumentiert. Dazu gehören die Arbeits- bzw. Lösungshinweise AB 7 .

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Freiburg -