Wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen

Der industrialisierte Nationalstaat - Durchbruch der Moderne

Ort/Region

Kurzbeschreibung

Geislingen an der Steige Daniel Straub – Ein Müller weckt seine Heimatstadt aus dem vorindustriellen Dornröschenschlaf.

Daniel Straub – Ein Müller weckt seine Heimatstadt aus dem vorindustriellen Dornröschenschlaf

Daniel Straub – Collage

In Geislingen an der Steige steht seit 1950 ein Denkmal für einen Geislinger Müller nach dem auch seit 1969 eine Realschule vor Ort benannt ist: Daniel Straub. Als angesehener Pionier der Technik, Gründer zweier Weltfirmen und Förderer der Industrialisierung und des Bahnbaus in Geislingen katapultierte er seine kleine vorindustrielle Heimatstadt Geislingen binnen weniger Jahrzehnte in die Moderne. Die Unterrichtssequenz nimmt die Schülerinnen und Schüler mit hinein in die Zeit der Industriellen Revolution und zeigt ihnen am Beispiel Daniel Straubs, wie zu dieser Zeit ein Mann aus kleinen handwerklichen Verhältnissen die Geschicke einer ganzen Stadt und Region nachhaltig und bis heute spürbar verändern konnte.
Crailsheim Die Industrialisierung in Crailsheim

Anlässlich des Anschlusses nach Bayern wurde in Crailsheim eine Lokomotivrotunde gebaut (Foto 1908)

Anhand dieses Moduls für Sek I und II lässt sich die Industrialisierung am Beispiel der Stadtgeschichte Crailsheims untersuchen.

Zentral für die industrielle Entwicklung Crailsheims war der Eisenbahnanschluss im Jahre 1866. Dieser schuf nicht nur zahlreiche Arbeitsplätze, sondern sorgte auch für einen merklichen Aufschwung in Gewerbe und Handel. Die Eisenbahn und ihre Auswirkungen sind daher Gegenstand der ersten Doppelstunde.

Die zweite Doppelstunde widmet sich den gesellschaftlichen Veränderungen (Soziale Frage), die sich durch die Industrialisierung in Crailsheim einstellten.

Mannheim Die Juden in Mannheim und Umgebung - Antriebskraft und Sündenbock einer Gesellschaft

Mannheim, Kaufhaus Schmoller & Co. am Paradeplatz, Postkarte 1912

Das vorliegende Modul will anhand von Beispielen den politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Durchbruch der Moderne in Mannheim und Umgebung zeigen: Durch die Eröffnung des Kaufhauses Schmoller & Co, die Beteiligung der Familie Ladenburg an der Gründung der BASF und dem Stiftungsbeitrag von Bernhard Herschel zum Bau eines städtischen Hallenbades verändert sich das Stadtbild Mannheims. Die Juden in Mannheim und Umgebung trugen somit aktiv zur Modernisierung bei.

Im Gegensatz dazu waren die Juden zur Zeit des Nationalsozialismus der Sündenbock der Gesellschaft. Das vorliegende Modul zeigt anhand von verschiedenen Beispielen die Behandlung der damals lebenden Juden als Verfolgte und Opfer.

Schwarzwald Zwischen Kreativität, Kult und Konjunktur – Industrialisierung im Schwarzwald am Beispiel der Uhrenherstellung

Fabrikansicht der Firma Junghans 1898

 Die Schülerinnen und Schüler lernen am Beispiel der Firma Junghans exemplarisch Entstehungsbedingungen und Auswirkungen der Industrialisierung im Schwarzwald kennen. Dabei untersuchen sie auch die veränderten Arbeitsbedingungen. Anhand eines Ausstellungsstückes der Firma Junghans auf der Weltausstellung in Paris im Jahr 1900 erhalten sie Einblick in die Vernetzung der Welt um 1900 und in die typische, fortschrittsbejahende Sicht des Unternehmers Arthur Junghans.

Die Materialien sind in die drei Niveaustufen differenziert und können somit in der Sek.I aller Schularten eingesetzt werden.

Giengen Mit dem Rollstuhl auf der Erfolgsleiter: Margarete Steiff - Mit den Plüschbären kam der Welterfolg

Bärenleiter

Das Unterrichtsmodul bietet einen Beitrag zur Industrialisierung am Beispiel der Spielwarenfabrik von Margarete Steiff. Gleichzeitig zeigt es den ungewöhnlichen Lebensweg einer behinderten Frau, die trotz ihrer mehrfachen Lähmung ungeheuren Erfolg hatte.
Das Modul kann sowohl im Unterricht als auch am außerschulischen Lernort eingesetzt werden. Ein Besuch in Margarete Steiffs Geburtshaus ermöglicht zusätzliche Erkenntnisse über das Leben einer außergewöhnlichen Frau.

Bodensee

Dampf auf dem Bodensee - Die Dampfschifffahrt als Kommunikationserfolg

 Dampfschiff Wilhelm vor Friedrichshafen

In der Auseinandersetzung mit der Dampfschifffahrt auf dem Bodensee steht besonders die Kommunikation der Beteiligten im Mittelpunkt. Wie gelangte die Idee für den Bau des ersten württembergischen Dampfschiffes zum württembergischen König Wilhelm I.? Welche Kommunikationswege wurden genommen?

Wie konnten internationale Regelungen für einen gelingenden Dampfschiffsverkehr aussehen und dabei nationale Belange berücksichtigt werden?

Ludwigshafen  Brot und Krieg für die Welt – Carl Bosch (1874-1940) und die Folgen der „Lösung“ des Stickstoff-Problems zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Carl Bosch, Foto 1908

Das während der Industrialisierung entwickelte Haber-Bosch-Verfahren wurde sowohl zur Erzeugung von Düngemitteln als auch von Sprengstoff verwendet und stellte insbesondere im Ersten Weltkrieg eine Schlüsselressource dar. Ausgehend von Leben und Wirken des Industrie-Chemikers und BASF-Vorstandsvorsitzenden Carl Bosch beleuchtet das Modul die ambivalenten Wirkungen des von ihm entwickelten Verfahrens im Kontext des Ersten Weltkriegs bzw. der frühen Weimarer Republik.
Ebingen und Talfingen  Industrialisierung auf der Schwäbischen Alb: Textilindustrie in Ebingen und Tailfingen
 

Ein Textilarbeiter bei der Stempeluhr, Maschenmuseum Albstadt-Tailfingen

Die Schülerinnen und Schüler lernen die Industrialisierung auf der Schwäbischen Alb kennen.

Die Ursprünge der Textilindustrie, die Voraussetzungen der Modernisierung auf der Schwäbischen Alb sowie die besonderen Faktoren spielen in der ersten Doppelstunde die zentrale Rolle.

Die zweite Doppelstunde widmet sich den Akteuren der Industrialisierung und der Frage, welche Auswirkungen der Industrialisierungsprozess auf ihr Leben hatte.

Das Modul enthält Material auf unterschiedlichen Komplexitätsstufen und differenziert durch unterschiedlich umfassende Aufgaben, die die Schülerinnen und Schüler in der gleichen Zeit absolvieren.

Pforzheim Hochindustrialisierung und Schmuckwarenfabrik in Pforzheim

Fassade Kollmar & Jourdan

Das Modul beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Industrialisierungsgeschichte Pforzheims im 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Gründungsakt der modernen Pforzheimer Industrie mit dem Privileg von 1767 dient hierbei als Ausgangspunkt, um die Entwicklung Pforzheims zur „Goldstadt“ darzustellen.

Neben den Errungenschaften der Pforzheimer Industrie soll auch die Rolle Pforzheims im Ersten Weltkrieg näher beleuchtet werden. Das Schicksal der Arbeiter und Arbeiterinnen und die neue gesellschaftliche Schicht, die sich herausbildet, stelltet den zweiten Schwerpunkt des Moduls dar.


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Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de

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