Buchtipps, Methoden, Konzepte und Projekte rund ums Lesen und Vorlesen bietet der Ideenpool Lesen gegliedert für alle Schularten und auch für den Elementarbereich.

Buchempfehlung des Monats Januar 2023


Jakob Winkler, Birgit Gruber, U. Elisabeth Sarcletti, Sabine Winkler: Fatimas fantastische Reise in eine Welt ohne Erdöl
(8 Jahren)
Verlag:Knesebeck Verlag 2021

Barbara Iland-Olschewski: Sea Monsters
(ab 9 Jahren)
Verlag: arsEdition 2022

Buch des Monats Januar 
Cover: © Knesebeck Verlag und 
arsEdition Verlag 

 

Jakob Winkler, Birgit Gruber, U. Elisabeth Sarcletti, Sabine Winkler: Fatimas fantastische Reise in eine Welt ohne Erdöl

Verlag: Knesebeck Verlag 2021
Illustrator: Jakob Winkler
ISBN-13: 978-3-95728-523-2
Gebunden: 55 Seiten
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
Sachbuch

Umweltschutz und Klimawandel beschäftigen uns heute täglich. Das Sach-Wimmelbuch „Fatimas fantastische Reise in eine Welt ohne Erdöl“ bietet für Kinder und Erwachsene gleichermaßen die Möglichkeit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Der Autor Jakob Winkler zeigt, in welchen Dingen Erdöl steckt und wie man es schaffen kann, ohne dieses zu auszukommen.

Aufgebaut ist das Sachbuch in sieben Kapitel, die noch einmal unterteilt sind. Das erste Kapitel beschäftigt sich mit den Naturgesetzen vom Urknall bis zum Entstehen des Lebens. Dabei wird kindgerecht erklärt, „wie sich Menschen, Tiere und Erdöl auf unserem Planeten entwickel(t)en“ (Kapitelüberschrift). Das zweite Kapitel geht auf die Auswirkungen des menschlichen Energiehungers ein und zeigt anschaulich, wo Erdöl enthalten ist und welche Folgen dieses Verhalten für unseren Planeten und uns selbst hat. Es erschreckt, wenn man liest, dass sich aus Erdöl fast alles herstellen lässt und es in fast allem enthalten ist: In Kleidung, Bällen, Schuhen, Kontaktlinsen, Medikamenten, Kosmetika, Spielzeug, Verpackungen – die Liste lässt sich fast unendlich weiterführen. Zudem brauchen wir Erdöl zum Autofahren, Fliegen und Heizen. Die Bilder und Texte im zweiten Teil des Buches veranschaulichen Szenarien und Gedanken zum Ausstieg aus der Erdölnutzung und wie sich die Welt ändern könnte. Die Menschheit und unser Planet müssen nicht in eine Katastrophe laufen, wenn wir anfangen, kleine Dinge zu ändern. Vieles setzen Menschen schon heute um: Flächen werden entsiegelt, man versucht mehr zu reparieren, weniger wegzuwerfen, die Sonnenenergie wird zum Erzeugen von Strom genutzt und andere alternative Energiequellen werden geschaffen und genutzt. Das letzte Kapitel enthält eine „Wissensbibliothek“, die Hintergrundinformationen enthält, auf die in den Texten verwiesen wird. Der Leser / Die Leserin kann Begriffe nach-schlagen und Näheres zur Wirkung verschiedener Aspekte erfahren.

Die großformatigen Doppelseiten im Wimmelbuchstil laden zum Entdecken ein. Jede Doppelseite widmet sich einem Thema. Schon mit jüngeren Kindern kann man die Bilder betrachten, vorlesen und Aspekte aus den Texten in den Bildern suchen. Die Informationen sind häufig fachspezifisch, was an der Vielfalt des Themas liegt. Durch den Fettdruck einiger Wörter hat der/die Lesende Orientierungspunkte im Text, die Sprache ist kindgerecht und locker, durch direkte Ansprachen gelingt es, Kinder mit auf die Lesereise zu nehmen. Die Schriftgröße ist leider recht klein, sodass jüngere LeserInnen sie nicht alleine werden lesen können. Dies ist aber den schön gestalteten Wimmelbildern geschuldet, die detailreich sind und immer wieder einladen, Neues zu entdecken. Um die wirkliche Komplexität des Themas zu erschließen und zu erfassen, muss man sich vertiefen und Kinder unterstützen. Auch für Erwachsene ist es eine Leseempfehlung, da man kurzweilig vieles zum Thema „Erdöl“ erfährt.

Eine klare Leseempfehlung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, für den häuslichen und schulischen Bereich! Die Inhalte sind nicht nur interessant, sondern regen auch zum Nachdenken und Umdenken an!    

Leseprobe Fatimas fantastische Reise in eine Welt ohne Erdöl [PDF] [2.2 MB]  ©: Jakob Winkler/Knesebeck Verlag   

M.S. Ideenpool Lesen

 

Barbara Iland-Olschewski: Sea Monsters

Ungeheuer weckt man nicht

Verlag: arsEdition 2022
Illustrator: Timo Grubing
ISBN-13: 978-3-8458-4063-5
Gebunden: 176 Seiten
Altersempfehlung: ab 9 Jahren
Vorlesebuch, Roman

„Sea Monsters – Ungeheuer weckt man nicht“ ist ein spannendes Buch zum Vorlesen und Selberlesen. Sowohl Jungen als auch Mädchen ab Klasse drei finden Identifikationsfiguren und können bei dem aufregenden Abenteuer von Finn und Polly mitfiebern.

Finn lebt auf der kleinen schottischen Insel Haimsend. Alle Kinder auf der Insel - mit Ausnahme von Finn - haben einen großen Spaß am Wellenreiten. Finn jedoch fürchtet sich vor dem Meer, seit er fast ertrunken wäre. Der Fischer Connor hatte ihn damals gerettet. Als Polly auf die Insel zieht, schmieden einige Inselkinder einen Plan und locken Polly und Finn zu einer Mutprobe auf das Meer, wo sie die beiden auf einem winzigen Inselchen, dem „Verbotenen Fleck“, aussetzen. Von hier ausgehend, nimmt die Geschichte Fahrt auf, denn der „Verbotene Fleck“ ist keine Insel, sondern Teil eines Seeungeheuers, das plötzlich erwacht. Finn und Polly decken ein uraltes Geheimnis auf und nähern sich dem Ungeheuer an. Nicht alle Inselbewohnerinnen und -bewohner sind glücklich, dass die Ungeheuer erwacht sind. Ihr Vorgehen im Fortgang der Geschichte verdichtet die Spannung somit weiter. Die Kinder halten zusammen und werden vom Fischer Connor unterstützt, um die Seeungeheuer zu retten. Das Ende des Buches gipfelt in einem mitreißenden Finale, das einiges an Aufregung zu bieten hat. 

Durch die etwas größere Schriftart und einen angenehmen Zeilenabstand ist das Buch übersichtlich gestaltet. Die Kapitel sind nicht zu lang, sodass auch Kinder, die mit weniger Lust ans Lesen gehen, überschaubare Portionen vorfinden. Für das Vorlesen, zum Beispiel in der Vesperpause, ist das Buch aufgrund der günstigen Kapitelgröße ebenfalls geeignet. Die Sprache ist gut verständlich, was das Selbstlesen unterstützt. Jedes Kapitel ist durch eine Schwarz-Weiß-Illustration ergänzt, die wesentliche Textstellen visualisiert. Neben dem Thema Freundschaft, das durch die langsam wachsende Freundschaft zwischen Finn und Poppy verdeutlicht wird, ist das Thema Mut und das Überwinden von Angst zentral. Gleichzeitig klingt im Buch die Botschaft mit, dass etwas Unbekanntes nicht gleich etwas sein muss, vor dem man Angst haben muss. Das Buch stellt somit einen gelungenen Gesprächsanlass dar, um mit Kindern darüber nachzudenken, vor was man Angst hat, wie man seine Ängste überwinden kann, welche Streiche den Bogen überspannen und was Freundschaft ausmacht. An vielen Stellen des Buches besteht zudem die Möglichkeit mündlich oder schriftlich darüber nachzudenken, wie die Geschichte weitergehen könnte. 

Dem Buch liegt die schottische Sagenwelt zugrunde, sodass im unterrichtlichen Kontext thematisiert werden kann, welche geheimnisvollen Gestalten sich in der heimischen Sagenwelt finden. 

Da es sich um eine äußerst fantasievolle Geschichte handelt, kann das Thema gut im Kunstunterricht aufgegriffen werden, indem die Schülerinnen und Schüler eigene Seeungeheuer kreieren oder in einem gemeinsamen Projekt eine geheimnisvolle Unterwasserwelt entstehen lassen.  

Antolin: Ungeheuer weckt man nicht [via antolin.westermann.de] 
  

C.S. Ideenpool Lesen


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Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de

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