Einführung

Ziel der Empfehlungen zur Anschlussförderung   |    Verwendung der Empfehlungen    Gelingensfaktoren   |   Entstehung der Empfehlungen    |       Zurück zur Übersicht     

 

Eine individuelle Anschlussförderung kann nach Beendigung der Vorbereitungsklasse (VKL) als additive, also zusätzliche Maßnahme zum Regelunterricht angeboten werden, um die letzte Phase des Übergangs der Lernenden zu begleiten. Sie richtet sich in erster Linie nach dem Förderbedarf der Schülerinnen und Schüler, der diagnostisch festgestellt wird.

Im Unterschied zum Unterricht in der Vorbereitungsklasse geht es in der Anschlussförderung in erster Linie um eine bildungs- und fachsprachliche Förderung, damit die Lernenden die konkreten Anforderungen des Regelunterrichts meistern können. Die Inhalte der Anschlussförderung sind deshalb eng verknüpft mit den Anforderungen im Regelunterricht. Die Empfehlungen konzentrieren sich auf diesen Förderschwerpunkt.

Wenn diagnostisch festgestellt wird, dass Kinder und Jugendliche nach der Beendigung der Vorbereitungsklasse nach zwei Jahren sprachlich und fachlich auch mit Unterstützung noch nicht ausreichend in der Lage sind, erfolgreich am Regelunterricht teilzunehmen, setzen sich in der Anschlussförderung unter Umständen auch Förderinhalte und -methoden fort, die schon in der Vorbereitungsklasse angewendet werden.

Die Einrichtung einer Anschlussförderung ist notwendig, da ...

  • der Unterricht der Vorbereitungsklasse nicht auf die vielen möglichen individuellen Anschlusssituationen an den Regelunterricht vorbereiten kann.

  • präzisere individuelle Förderbedarfe bezüglich der fach- und bildungssprachlichen Anforderungen erst beim Besuch des Regelunterrichts entstehen und in dessen Kontext bearbeitet werden müssen.

  • es aus lernpsychologischen und sozialen Gründen vorrangiges Ziel ist, die Lernenden so schnell wie möglich in den Regelunterricht zu integrieren. Die dortigen authentischen, unmittelbaren unterrichtlichen Lernanlässe bewirken einen großen und fachlich zielführenden Lernzuwachs. Die höhere Kontaktzeit mit den Regelschülerinnen und -schülern führt auch im ungeregelten Spracherwerb außerhalb des Unterrichts zu Fortschritten. Diese Phase ist seitens der Lernenden mit umfangreichen Anforderungen und sehr großen Anstrengungen verbunden, die zielgerichtet begleitet und professionell unterstützt werden müssen.

  • manche neu eingewanderten Lernenden zwar aufgrund ausreichender sprachlicher und fachlicher Vorkenntnisse ohne den Besuch einer Vorbereitungsklasse integriert werden können, sie aber dennoch an die Anforderungen des für sie neuen Bildungssystems fachsprachlich und lerntechnisch herangeführt werden müssen.

  • eine individuelle Anschlussförderung innerhalb des Fachunterrichts im Sinne eines sprachsensiblen Fachunterrichts aus unterschiedlichen Gründen in vielen Fällen noch nicht flächendeckend möglich ist.

 

 

ZIEL DER EMPFEHLUNGEN ZUR ANSCHLUSSFÖRDERUNG

Ziel ist es, die vorhandenen Ressourcen der neu eingewanderten Lernenden im Anschluss an die Vorbereitungsklasse adäquat aufzugreifen und für einen erfolgreichen Anschluss an den Fachunterricht der Regelklasse weiterzuentwickeln. Die Empfehlungen konzentrieren sich dabei auf die Einrichtung additiver Angebote, die die Schülerinnen und Schüler bildungs- und fachsprachlich unterstützen und deshalb eng mit den fachlichen Anforderungen verzahnt sind. Darüber hinaus ist es unabdingbar, eine fachintegrierte Förderung durch sprachsensiblen Fachunterricht anzubieten.

Nach oben

 


VERWENDUNG DER EMPFEHLUNGEN

Die Empfehlungen dienen...

... im Schwerpunkt den Schulleitungs- und Schulentwicklungsteams zur Identifizierung, Planung und Implementierung einzelner Schritte hin zu einem nachhaltigen, schuleigenen Konzept zur Anschlussförderung. Sie schließen sich idealerweise an bestehende Schulentwicklungsprozesse an, die innerhalb der Qualitätsbereiche bereits unternommen werden.

... den Lehrkräften zur Unterstützung und zur Orientierung über die Organisationsmöglichkeiten und Arbeitsfelder in der Anschlussförderung wie die Kompetenzentwicklung und die Diagnostik.

Einzelne Abschnitte in den Themen der Empfehlung sind als Aufzählungen dargestellt. Daraus wurden Checklisten „Checklisten“ für Bestandsaufnahme und Planung von Maßnahmen erstellt, die man dort verlinkt findet. Der Bestand wird sukzessive erweitert.

Blitzlichter in die Praxis lassen im "O-Ton" Einblicke in die konkrete Arbeit der ProjektschulenProjektschulenInnerhalb des Projekts Wege_In haben Projektschulen der Teilprojekte „Förderung von schulunerfahrenen und nicht-alphabetisierten Schülerinnen und Schülern (VKL FIT)“ und „Förderung leistungsmotivierter und leistungsstarker Schülerinnen und Schüler (VKL LEIF)“ ihre Expertise in die Empfehlungen eingebracht und werden auch an ihrer Weiterentwicklung mitarbeiten. Die Schulen werden ab dem Schuljahr 2018/19 mit bis zu 10 LWS gefördert, um Konzepte auszuarbeiten und umzusetzen. im Projekt Wege_InWege_InDas Projekt „Weiterentwicklung von Sprachfördermaßnahmen zur gelingenden schulischen Integration von neuzugewanderten Kindern und Jugendlichen“ (Wege_In) setzt in der Unterstützung von Schulen bei der Gestaltung und Durchführung von Vorbereitungsklassen (VKL) auf Transfer durch Kooperation von Wissenschaft, Fortbildung und Praxis. Das IBBW und das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) arbeiten dabei Hand in Hand unter der Federführung des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport.  und weiterer Projektbeteiligter zu und sollen Anregungen geben und ermutigen. Viele weitere Informationen der beteiligten Schulen sind in die Erstellung der Texte mit eingeflossen. Weitere Anregungen zur konkreten sprachförderlichen Arbeit und Schulentwicklung VKL finden sich in den hier veröffentlichten und in mittlerweile zahlreichen Publikationen und werden außerdem in Fortbildungen vermittelt.

Die Umsetzung der Maßnahme erfolgt unter anderem mit den Ressourcen, die die Schule bei ihrer Schulaufsichtsbehörde beantragt und zur Verfügung gestellt bekommt, und die sie entlang der besonderen Voraussetzungen und Planungsmöglichkeiten vor Ort umsetzt.
Es ist aufgrund der organisatorischen Vielfalt von Lösungen in der Anschlussförderung, die bisher erfolgreich praktiziert werden, nicht daran gedacht, eine Verbindlichkeit über die in der Verwaltungsvorschrift festgelegten Vorgaben hinaus zu erreichen.

Es ist hilfreich, zusätzlich die jeweiligen Publikationen des Orientierungsrahmens über die Gestaltung und Durchführung von VKL zu konsultieren, wenn es um Übergangsfragen geht. Verweise werden an passender Stelle gegeben (siehe Abb. Empfehlungen im Kontext).

Nach oben

 

 

GELINGENSFAKTOREN

Die am Projekt Wege_InWege_InDas Projekt „Weiterentwicklung von Sprachfördermaßnahmen zur gelingenden schulischen Integration von neuzugewanderten Kindern und Jugendlichen“ (Wege_In) setzt in der Unterstützung von Schulen bei der Gestaltung und Durchführung von Vorbereitungsklassen (VKL) auf Transfer durch Kooperation von Wissenschaft, Fortbildung und Praxis. Das IBBW und das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) arbeiten dabei Hand in Hand unter der Federführung des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport.  beteiligten ProjektschulenProjektschulenInnerhalb des Projekts Wege_In haben Projektschulen der Teilprojekte „Förderung von schulunerfahrenen und nicht-alphabetisierten Schülerinnen und Schülern (VKL FIT)“ und „Förderung leistungsmotivierter und leistungsstarker Schülerinnen und Schüler (VKL LEIF)“ ihre Expertise auch in die Empfehlungen für die Anschlussförderung eingebracht und werden auch an ihrer Weiterentwicklung mitarbeiten. Die Schulen werden ab dem Schuljahr 2018/19 mit bis zu 10 LWS gefördert, um Konzepte auszuarbeiten und umzusetzen. und die multiprofessionelle Expertenrunde aus Wissenschaft, Schulverwaltung und Schulpraxis sehen für den Erfolg der Anschlussförderung eine zentrale Rolle und eine hohe Verantwortung der Schulleitungen und der Schulentwicklungsteams. Diese Personengruppen stellen die grundlegenden Strukturen für die Anschlussförderung bereit, innerhalb derer die einzelnen Fördermaßnahmen erst zuverlässig durchgeführt werden können.

In Zusammenarbeit mit einer multiprofessionellen Expertenrunde und den Projektschulen, die bereits Konzepte bzw. Teilkonzepte für eine Anschlussförderung für neu eingewanderte Kinder und Jugendliche entwickelt haben, wurden Gelingensfaktoren identifiziert. Sie werden hier zunächst aufgezählt und auf weiteren Themenseiten aufgegriffen.

 BEREICH

GELINGENSFAKTOREN
 

STRUKTURELLE

BEDINGUNGEN


 

  • Anschlussförderung als Teil des Schulentwicklungsprozesses hin zu einem übergreifenden Sprachförderkonzept;

  • zuverlässige Förderstruktur mit klaren Zuständigkeiten und Aufgaben;

  • positive und konstruktive Haltung des gesamten Kollegiums gegenüber den Lernenden;

  • Rücksichtnahme auf die hohe Belastung der Lernenden und der Lehrenden;

  • engmaschiger Austausch des pädagogischen Personals über die Lernfortschritte;

  • Zusammenarbeit mit allen am Schulleben Beteiligten, vor allem Eltern;

  • Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern;

  • Professionalisierung des pädagogischen Personals;

  • planerische Flexibilität mit Offenheit für neue Förderstrukturen;


FÖRDERMASSNAHME

  • zuverlässige pädagogische, kulturell sensible Betreuung der Lernenden;

  • individualisierte, zielgerichtete und professionelle Unterstützung;  

  • Förderdiagnostik und -dokumentation in der Anschlussförderung.


Abb. Gelingensfaktoren eines Konzepts für die Anschlussförderung

Nach oben 

 

ENTSTEHUNG DER EMPFEHLUNGEN

Aufgrund des großen Bedarfs, die neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler in ihrer letzten Phase des Übergangs in den Regelunterricht zu begleiten, werden Empfehlungen für die Einrichtung einer Anschlussförderung ausgesprochen.

Die Onlinepublikation Anschlussförderung nach der Vorbereitungsklasse. Empfehlungen für additive, nachgehende Sprachförderangebote zur Integration in den Regelunterricht wurde im Auftrag des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport erstellt. Sie wird innerhalb des Projekts Wege_InWege_InDas Projekt „Weiterentwicklung von Sprachfördermaßnahmen zur gelingenden schulischen Integration von neuzugewanderten Kindern und Jugendlichen“ (Wege_In) setzt in der Unterstützung von Schulen bei der Gestaltung und Durchführung von Vorbereitungsklassen (VKL) auf Transfer durch Kooperation von Wissenschaft, Fortbildung und Praxis. Das IBBW und das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) arbeiten dabei Hand in Hand unter der Federführung des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport. weiterentwickelt und aktualisiert. Sie ist eine von vier Publikationen der Maßnahmen für eine gelingende Integration von neu Zugewander­ten – Weiterentwicklung von Sprachförderangeboten (s. Abb.). Die PDF der zugrundeliegenden Printversion finden Sie hier zum Download. Es ist zu beachten, dass die Printversion den Stand des Projekts im Jahr 2019 repräsentiert.

Die Projektbeteiligten lieferten Gelingensfaktoren und Blitzlichter in die Praxis, die zu vielen Themen einen konkreten Blick in die Vorgehensweisen der Schulen und weiterer beteiligter Personen und Institutionen erlauben.

Die Empfehlungen sind in Abstimmung mit weiteren Publikationen zur Unterstützung rund um die Themen VKL und Sprachförderung entstanden. Diese einzelnen Publikationen stehen für sich selbst. Sie sind jedoch aufeinander abgestimmt und können in Ergänzung zueinander verwendet werden. Sie sind hier auf dem Fachportal Integration - Bildung - Migration zu finden. Sie können im folgenden Schaubild die Publikationen anklicken und werden dorthin weitergeleitet. 

Dabei handelt es sich um die folgenden Publikationen: IB1 IB2 IB3 IB3 IB2 IB1 Demokratiebildung Deutsch im Kontext von Mehrsprachigkeit Grundlagen und Anregungen für die Spracharbeit in den Vorbereitungsklassen ORIENTIERUNGSRAHMEN VKL Curriculum Verwaltungsvorschrift des Kultusministeriums über die Grundsätze zum Unterricht für Kinder und Jugendliche mit nichtdeutscher Herkunftssprache und geringen Deutschkenntnissen an allgemein bildenden und beruflichen Schulen. Gemeinsam den schulischen Anfang gestalten Anschlussförderung nach der Vorbereitungsklasse Sprachförderangebote für neu zugewanderte Kinder in der Grundschule Leistungsstarke und leistungsorientierte Kinder und Jugendliche in den Vorbereitungsklassen Schulunerfahrene und nicht-alphabetisierte Kinder und Jugendliche in den Vorbereitungsklassen Empfehlungen für ein Empfehlungen für den Ausbau eines Empfehlungen für additive, nachgehende Sprachförderangebote zur Integration in den Regelunterricht Sprachförderkonzepts Leitfaden VKL und Stundentafel (in Vorbereitung) Empfehlungen für ein schulisches Förderkonzept schulisches Förderkonzept Viele Sprachen - eine Schule. Zielsprache der Sekundarstufe I Deutsch in allen Fächern Deutsch als Zweitsprache in der Grundschule Handreichungsreihe Integration und Bildung des ehemaligen Landesinstituts für Schulentwicklung

Abb. Die Empfehlungen im Kontext des Orientierungsrahmens VKL und weiterer Publikationen auf dem Fachportal Integration – Bildung – Migration


Nach oben 

Zurück zur Übersicht

 


Der Text dieser Seite ist verfügbar unter der Lizenz CC BY 4.0 International
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de

Bitte beachten Sie eventuell abweichende Lizenzangaben bei den eingebundenen Bildern und anderen Dateien.