Schule als Mitgestalterin einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe

Kulturelle Vielfalt ist Realität in Einwanderungsländern. Ein konstruktiver, diskriminierungsfreier und wertschätzender Umgang und Austausch mit unterschiedlichen Welt- und Lebensentwürfen ist somit Aufgabe eines gesamtgesellschaftlichen Prozesses der interkulturellen Öffnung. Konfliktfelder werden thematisiert, reflektiert und bearbeitet, wenn auch nicht immer schnell gelöst. Ziel ist die Gleichbehandlung aller innerhalb der Grenzen des gesellschaftlichen Vertrags (vgl. §1 Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz, AGG). 
Die individuelle Persönlichkeit bildet sich aus den Ressourcen von vielfältigen kulturellen Identifikationsangeboten. Dieser Prozess wird in der Schule unterstützt, respektiert und kann sich entfalten.

 

Interkulturelle Öffnung als Prozess der Qualitätsentwicklung

Im Prozess der interkulturellen Öffnung machen sich zunehmend Unternehmen und Institutionen auf den Weg, in ihrem Rahmen Barrieren abzubauen, die im Zusammenhang mit Migration und Mehrsprachigkeit stehen. Gesellschaftliche Anerkennung und Chancengleichheit gehen Hand in Hand mit mehr Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit.

Für Schulen bedeutet eine interkulturelle Öffnung als Thema der schulischen Qualitätsentwicklung:

  • kulturelle Kompetenz in der konstruktiven Auseinandersetzung differenzsensibel zu entwickeln.
  • den Prozess der Persönlichkeitsbildung in einer kulturell vielfältigen Gesellschaft zu fördern.
  • Kommunikations- und Entscheidungsprozesse kritisch in den Blick zu nehmen, um gezielte und unbewusste Diskriminierung zu vermeiden.
  • die Leistungsfähigkeit sowohl des Einzelnen als auch des gesamten Schulsystems zu verbessern.

Grundlage dafür sind:

 

Das Portal „Integration - Migration - Bildung“Inter

Das Portal „Integration - Migration - Bildung“ möchte Grundlagen und Anregungen für die interkulturelle Öffnung von Schulen geben.

Im Bereich Schule geht es um die institutionelle Ebene. Sie charakterisiert die interkulturellen Dimensionen, die dort wirksam sind. Diese werden in der Schulentwicklung von Schulleitungen und Steuerungsgruppen aufgegriffen. Die Kooperation mit Eltern und außerschulischen Partnern wie z.B. interkulturelle Vermittlung ist für das Gelingen der Interkulturellen Öffnung besonders wichtig.

Im Bereich Unterricht geht es um Lernende und Lehrende in ihrer konkreten Interaktion im Fachunterricht, um die Umsetzung von Haltungen und Themen für eine bewusste Identitätsarbeit.

Die Schulgemeinschaft als personell umfassender und übergreifender Bereich bietet Anregungen für Projekte, Feste und Schulhausgestaltung, die alle am Schulleben Beteiligten gestalten und besuchen.

 

Links und Literatur

Karakayali, J. (2018): Zwischen Willkommenskultur und Rechtsruck: Polarisierungen in der postmigrantischen Gesellschaft. Vortrag auf der Jahrestagung der Mercator-Stiftung für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache. Köln.
Podcast online abrufbar hier

Kultusministerkonferenz (1996/2013): Interkulturelle Bildung und Erziehung in der Schule. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 25.10.1996 i.d.F. vom 05.12.2013.
Online abrufbar hier

Land Baden-Württemberg: Verwaltungsvorschrift des Ministeriums für Soziales und Integration über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe und Integration (VwV-Integration) in der konsolidierten Fassung vom 14. Februar 2018
Online abrufbar hier

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de

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