Schon seit dem vierten Jahrhundert wird die so
genannte Fastenzeit unter Christen zelebriert: 40 Tage lang, von
Aschermittwoch bis Karsamstag, verzichten Gläubige auf
Fleischspeisen, Milch und Eier und begnügen sich mit nur einer
Mahlzeit am Abend. Dem Fischgericht kommt deshalb in dieser Zeit
seit jeher eine besondere Bedeutung zu.
Beispielsweise erdachten sich Gourmets im streng katholischen
Frankreich unendlich viele schmackhafte Fischrezepte, die die
Fastenzeit nicht nur erträglich, sondern auch zu einem
Geschmackserlebnis machen können.
Beim traditionellen Fischgericht ist es geblieben.
Heute verzichten die meisten Christen zwar nicht mehr auf das
Essen und Trinken am Tage, doch viele nutzen diese Zeit noch immer
für einen bewussteren Umgang mit ihrem Körper.
Aber auch bei "Nichtchristen" wecken die aufkommenden
Frühlingszeichen das Bedürfnis nach mehr Bewegung an der frischen
Luft und einer leichten Küche. Dabei ist Fisch für eine leichte
"Frühlingsküche" besonders geeignet.
Mit mehr Fisch fit in den Frühling.
Fisch ist ausgesprochen cholesterinarm, aber reich an essentiellen
Aminosäuren. 200g Fisch - also eine normale Portion - deckt fast
drei Viertel des täglichen Eiweißbedarfes eines Erwachsenen, hat
aber nur 200 Kalorien.
Neben dem Trinkwasser ist Seefisch außerdem die beste natürliche
Jodquelle. Jod ist ein wichtiges Spurenelement, mit dem rund 80
Prozent der deutschen Bevölkerung immer noch unterversorgt sind.
Aber auch als Vitaminspender kann Fisch von sich Reden machen: Er
enthält neben den fettlöslichen Vitaminen A, D und E auch die
wasserlöslichen Vitamine B2, Niacin, B6 und B12.
Nicht zuletzt die gesunden Omega-3-Fettsäuren, die vor allem in
Kaltwasserfischen wie z. B. Makrele, Hering, Lachs und Tunfisch
vorkommen, machen Fisch zu einem Allroundtalent in Sachen gesundes
Lebensmittel.
Übrigens: Die Christen sehen im Fisch sogar noch mehr.
Das griechische Wort Ichthys (zu deutsch: Fisch) soll eine der
ersten Bekenntnisformeln darstellen. Übersetzt bedeuten die
Anfangsbuchstaben Jesus, Christ, von Gott, der Sohn, Retter - Es
steht als Symbol für den Heiland, der am Kreuze für die Sünden der
Menschen starb.
Ernährungswissenschaftler loben diese Tradition.
Die deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. betont, dass auch aus
ernährungswissenschaftlicher Sicht das Fischessen zu Ostern "eine
gute Tradition" ist. Sie empfiehlt prinzipiell ein- bis zweimal in
der Woche Fisch zu essen - auch außerhalb der Fasten- bzw.
Osterzeit.
Text: FIZ Hamburg
Zur Unterrichtseinheit "Mit Fisch fit,
statt fett."