Die Insel Vulcano ist von Stromboli aus in rund zwei Stunden mit dem Tragflügelboot (www.libertylines.it) zu erreichen. Diese Verbindung wird in der Saison mehrmals täglich bedient.

Geokoordinaten: 38° 24' 55.77'' N, 14° 57' 38.71'' E

Vulcano

Fossa di Vulcano, Gran Cratere, Schichtvulkan, Caldera, Vulkanausbruch, Eruption, Wanderung
Vulcano

Nach der römischen Mythologie lebte Vulcano, der Gott des Feuers und der Schmiede auf der gleichnamigen Insel. Sie ist sozusagen die Mutter und damit namensgebend für alle anderen Vulkane. Korrekt heißt der die Insel dominierende Vulkankegel allerdings Fossa (ital. für Grube), der Krater selbst trägt die Bezeichnung Gran Cratere.

Die Ausbruchsgeschichte zeigt, dass es sich bei der Fossa um einen sehr gefährlichen Vulkan handelt. Besonders deutlich wird dies am Beispiel der letzten Ausbruchsserie von 1886 bis 1890. Bereits 1886 kam es zu heftigen phreatischen Eruptionen. Durch Klüfte und Spalten drang Wasser in die Nähe der Magmakammer und wurde durch die Hitze in Wasserdampf umgewandelt. Durch die gewaltigen Explosionen entstanden Eruptionssäulen, die bis zu 4 km in die Höhe reichten. Die vulkanischen Bomben wurden dabei bis zu drei Kilometer weit geschleudert. Das Ausmaß dieser Bomben lässt sich noch heute bei einer → Wanderung zum Kraterrand bestaunen.
Charakteristisch ist auch die Form der Fossa. Die ältesten Strukturen bilden die ca. 3 km große Caldera. Darin liegt der von 1886 bis 1890 ausgesprengte, 500 m weite Hauptkrater, in den ein jüngerer, rund 200 m weiter Krater eingelassen ist. Dieser hat sich bei den letzten, schwächeren Ausbrüchen gebildet. All diese Strukturen lassen sich gut auf dem Satellitenbild erkennen (vgl. z.B. google maps). Hier sieht man auch den jüngsten Lavastrom, der 1739 in Richtung NNW geflossen ist. Seine extrem zähflüssige Schmelze konnte nur durch die steile Neigung ins Fließen kommen und der Lavastrom wurde beim Erreichen des flacheren Geländes sofort gestoppt.
Im Norden befindet sich die von drei Kratern geprägte Halbinsel Vulcanello, die sich in der Zeit von 183 v. Chr. bis ins 16. Jahrhundert hinein gebildet hat.

Heute leben die rund 750 ständigen Einwohner der Insel hauptsächlich vom Tourismus, der durch die landschaftliche Schönheit und die Nähe zu Sizilien beflügelt wird. Früher war die wirtschaftliche Grundlage aber der Schwefelabbau. Aus den Gasen, die sowohl Schwefelwasserstoff als auch Schwefeldioxid enthalten, setzt sich an den Fumarolen Schwefel ab. Dieser musste von Sträflingen abgebaut werden.

Organisatorische Hinweise:
Sollte Vulcano auf der Durchreise besucht werden, so ist eine Gepäckaufbewahrung direkt am Hafen im Büro von Liberty-Lines bzw. Siremar möglich. Die Kosten betragen ca. 2 € pro Gepäckstück.

Die Insel verfügt über eine gut ausgebaute touristische Infrastruktur. Neben Restaurants, Cafés und Souvenirläden stehen den Besuchern unter anderem ein Supermarkt (Conad) mit „Festlandspreisen“ sowie bewirtschaftete Strände zur Verfügung.

Gran Cratere

Bereits wenige Schritte vom Hafen entfernt sieht man die ersten Fumarolen, die aus der Straßenbefestigung dampfen. Wenige Meter weiter liegt dann das Vasca di Fanghi (Eintritt 2€, Duschen extra), ein warmer Schlammtopf, der durch aufsteigende Gase auf 35 bis zu 50 °C erhitzt wird. Die Besucher erhoffen sich durch den Schlamm Heilung bzw. Linderung bei Rheuma, Athritis und Hautkrankheiten. Einige der Fumarolen erwärmen auch das Meer. Den warmen Bereich erreicht man bequem vom Gelände des Vasca di Fanghi, ist aber auch über den öffentlichen Strand zugänglich. Es sei darauf verwiesen, dass das Baden im Schlammtopf und im Bereich der Fumarolen nicht ganz ungefährlich ist, da sich vor allen Dingen bei Windstille die Schwefeldämpfe und das CO2 über dem Wasser sammeln und die Atmung beeinträchtigen können. Im Meer kommen zusätzlich große Felsblöcke hinzu, die knapp unter dem Wasserspiegel liegen.

Wanderung zum Kraterrand: Je nach Tourplanung hat man etwa 2,5 Stunden auf Vulcano zur Verfügung. In dieser Zeit schafft man es bei gutem Tempo den Kraterrand des Gran Cratere della Fossa zu erreichen. Zunächst führt der Weg z. B. entlang der Via Porto di Levante in Richtung Südwesten. Nach ca. 500 m biegt der Wanderweg zum Krater hin nach links ab und führt mit wunderschönen Aussichten auf den Ort und die Strände von Vulcano in drei großen Serpentinen zum ersten Aussichtspunkt, der auf rund 270 mNN liegt. Von hier aus hat man einen Blick in den Krater und auf die aktiven Fumarolen am Kraterrand. Aus Sicherheitsgründen sollte man diese nicht betreten, die austretenden Gase erreichen Temperaturen von bis zu 400 °C.
Bei ausreichend Zeit kann der Krater auch vollständig umrundet werden. In einer zusätzlichen Stunde Gehzeit erreicht man den auf 391 mNN liegenden Gipfel der Fossa und kommt über steile Wege wieder zurück zum ersten Aussichtspunkt.

Wanderung Vulcano Wanderung zum Gran Cratere (Kartengrundlage: www.opentopomap.org)