Engagement und Partizipation

Ohne das Engagement der Bürgerinnen und Bürger kann keine lebendige Demokratie bestehen.

Die beiden Begriffe Engagement und Partizipation sehen die Demokratie von den Bürgerinnen und Bürgern her. Die Demokratie ist darauf angewiesen, dass möglichst viele Einzelne sich dafür entscheiden, etwas für das Gemeinwohl zu tun, indem sie sich sozial oder politisch engagieren, also Verantwortung übernehmen. Hier kann die Schule ansetzen, indem sie die Schülerinnen und Schüler dazu bewegt, das soziale Engagement einzuüben. Zum Stichwort Lernen durch Engagement gibt es im Demokratieportal des Landesbildungsservers eine eigene Seite: Lernen durch Engagement. Dort werden Berichte von Schulen angeboten, die sich bereits auf den Weg gemacht haben, das Lernen durch Engagement in ihren Schulalltag einzubauen. So findet man Schulen, deren Schülerinnen und Schüler in verschiedenen sozialen Einrichtungen Praktika durchführen; andere befassen sich praktisch mit Umweltthemen. Diese Berichte können als Anregung verstanden werden, wie Lernen durch Engagement in das Schulcurriculum aufgenommen werden kann.

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Freie Wahlen Menschenrechte und die Herrschaft des Rechts Gewaltenteilung Schaubild Engament und Partizipation als Element der Demokratieerziehung

Partizipation bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Bürger in unterschiedlichen Formen am politischen und sozialen Leben teilhaben. Hier kommt auch das soziale Element der Demokratie zum Tragen: Der Sozialstaat stellt sicher, dass niemand vom Zusammenleben ausgeschlossen wird. Für Schülerinnen und Schüler wird das z. B. darin greifbar, dass im Sozialgesetzbuch genau geregelt ist, unter welchen Bedingungen die Sozialkassen für die Kosten von Klassenfahrten aufkommen, wenn die Eltern das Geld dafür nicht aufbringen können (Sozialgesetzbuch [SGB] Zweites Buch, § 28, Bedarfe für Bildung und Teilhabe: Gesetze im Internet).

Teilhabe ist ein wichtiges Stichwort in der Beschreibung der Leitperspektive Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE); zur Beschreibung der Leitperspektive auf der Internetseite www.bildungsplaene-bw.de.

Engagement und Partizipation und die anderen Pfeiler der Demokratie

  • Freie Wahlen: Damit freie Wahlen möglich sind, müssen sich möglichst viele Bürgerinnen und Bürger politisch und sozial engagieren; sonst verbleibt das politische Leben in einem engen personellen Zirkel. Dabei geht es nicht nur um das Engagement in politischen Parteien, sondern auch in den vielen Gruppen und Verbänden auf allen Ebenen des Gemeinwesens, die den Anliegen und Ansichten ihrer Mitglieder in der Öffentlichkeit Gehör verschaffen. Damit die Wähler eine Entscheidungsgrundlage haben, ist die  öffentliche Debatte unverzichtbar, an der z. B. die Kirchen und anderen Religionsgemeinschaften teilnehmen, um der Sicht der Gläubigen Ausdruck zu verleihen, oder die Gewerkschaften, die die Interessen der Arbeitnehmer vertreten.
  • Menschenrechte und Engagement: Siehe den Abschnitt zu den Menschenrechten.

Linkvorschläge zum Thema Engagement und Partizipation als Thema der Demokratieerziehung

Bundeszentrale für politische Bildung

Die drei Lexika der Bundeszentrale für politische Bildung informieren auf drei Niveaustufen über die politische Partizipation:

  • Das für jüngere Schülerinnen und Schüler verfasste Lexikon auf Hanisauland hält einen gut verständlichen Artikel zum Thema Partizipation bereit.
  • Der Artikel im Pocket Lexikon Politik ist sehr knapp und enthält eigentlich nur eine Definition: Pocket Politik - Partizipation.
  • Das Handwörterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland informiert über die Partizipationsforschung: Handwörterbuch - Partizipation

Weitere Lektüreempfehlungen:

Cristian D. Magnus/ Anne Sliwka: Servicelearning – Lernen durch Engagement, 2014, Bundeszentrale für politische Bildung

Schwerpunktthema Engagement der Zeitschrift Aus Politik und Zeitgeschichte, 2015, Bundeszentrale für politische Bildung

Unterrichtsmaterial zum Thema Sozialpolitik

Stiftung Jugend und Bildung:

Wissenschaftliche Literatur

Auf der Forschungsplattform researchgate.net findet man eine empirische Untersuchung aus dem Jahr 2011, die anhand von Befragungen junger Menschen mit und ohne Migrationshintergrung prüft, welche Bedingungen vorliegen müssen, damit junge Menschen sich sozial oder politisch engagieren. Eines der Ergebnisse lautet, dass junge Menschen, die die bereits die Erfahrung gemacht haben, dass ihr Engagement möglich und erfolgreich war, am ehesten bereit waren, sich weiterhin zu engagieren.

Philipp Jugert u.a.: Politische Partizipation und soziales Engagement unter jungen Deutschen, Türken und Spätaussiedlern: Befunde aus einer qualitativen Untersuchung mit Fokusgruppen, in: Politische Psychologie 2011, via researchgate.net.

 


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Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de

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