Erläuterungen für Lehrerinnen und Lehrer

Hinweise zur Arbeit mit dem Grundwortschatz für Lehrerinnen und Lehrer

Der lateinische Grundwortschatz (GWS) des Landesbildungsservers umfasst 725 Vokabeln. Diese Zusammenstellung ist dafür gedacht, im Lateinunterricht nach der Lehrbuchphase eingesetzt zu werden.

1. Aufbau

Der GWS des Landesbildungsservers stellt eine Auswahl aus dem Lernvokabular dar, die sich an keiner der im Handel erhältlichen GWS-Ausgaben orientiert. Zum einen wäre dies aus urheberrechtlichen Gründen gar nicht erlaubt, zum anderen würde es auch eine letztlich unnötige Verdoppelung von etwas bereits Vorhandenem darstellen. Die im Buchhandel oder z. T. im modernen Antiquariat erhältlichen GWS-Ausgaben sind in einer Bibliographie erfasst.

Die Vokabeln werden hier so zusammengestellt, dass sie den Schülerinnen und Schülern eine gute Voraussetzung zum Lernen oder Vertiefen des Vokabulars bieten. Die Einteilung orientiert sich in erster Linie am Prinzip der Sachfelder (d.h. der Bedeutungsähnlichkeit), aber daneben gibt es auch eine Gruppe von Strukturwörtern, die sich in kein Sachfeld einordnen lassen.

Diese Felder sind nummeriert, damit die Lehrerin oder der Lehrer z.B. für Hausaufgaben schnell und umkompliziert auf eine bestimmte Sachgruppe verweisen kann.

Eine logisch zwingende Einteilung des Vokabulars ist hier nicht beabsichtigt; die angebotene Einteilung orientiert sich an den Bedürfnissen des Unterrichts. Die 725 Vokabeln sind in 31 Kapitel eingeteilt, die maximal 60 Vokabeln umfassen. Alle Seiten sind auf der Übersichtsseite verlinkt.

Alle Vokabeln werden auf vier Wegen angeboten, wobei genau darauf geachtet wurde, dass jeweils das identische Pensum der 31 Kapitel (1.1. bis 6.6.) wiedergegeben wird:

  1. Die Vokabeln können direkt auf den Seiten des Landesbildungsservers (d.h. im HTML-Format) betrachtet werden. Dies ermöglicht es den Schülern, schnell auf die gewünschte Vokabelseite zuzugreifen, z. B. auch mit kleinen Bildschirmen (Smartphone oder Tablet).
  2. Die gleichen Vokabeln können auch als Word-, PDF- und OpenOffice-Dateien heruntergeladen werden (Downloadbereich). Diese Dateien haben den Vorteil, dass sie sich leichter ausdrucken (und vor dem Ausdrucken bei Bedarf auch verändern) lassen. Sie erreichen die Verzeichnisse mit diesen Dateien jederzeit wenigen Klicks über die linke Navigationsspalte (Downloadbereich), und diese Dateien sind auch am Anfang jedes einzelnen GWS-Kapitels verlinkt.
  3. Die Vokabeln sind grafisch in Schaubildern gegliedert und können auch direkt über die Listen der Schaubilder aufgerufen werden. Dazu mehr unten in § 2 und 3.
  4. Ein alphabetisches Verzeichnis erleichtert die Suche nach bestimmten Vokbabeln. Dieses Verzeichnis enthält aber nicht alle Angaben und v. a. nicht die Verwendungsbeispiele, die zu vielen Vokabeln hinzugefügt wurden. Darum ist jeder Eintrag im alphabetischen Verzeichnis mit dem entsprechenden Eintrag in den thematischen Verzeichnissen verlinkt. Das alphabetische Verzeichnis eignet sich auch nicht als Wörterbuch, d. h. als Nachschlagewerk, da die meisten Texte Vokabeln enthalten, die über den GWS hinausgehen.

2. Zur Formatierung der Einträge

Beispiel:

pecūnia, pecūniae, f. Tabelle: das Geld

Die Tabellensymbole Tabelle , die bei allen Vokabeln angebracht sind, haben zwei Funktionen: Führt man die Maus über das Symbol, wird die Deklination oder Konjugation angezeigt. Klickt man mit der Maus auf das Symbol oder berührt man es (auf einem Touch-Screen), dann öffnet sich die entsprechende Formenliste in einem neuen Fenster.

Symbole für Längen und Kürzen. Bei allen Vokabeln sind alle Vokallängen mit Strichen oberhalb der Vokale angegeben, im Beispiel oben also das ū. Alle Vokale ohne Längensymbol sind kurz. Auf die Verwendung von Symbolen für kurze Vokale wurde verzichtet.

Alle Vokabeln sind in Schaubildern dargestellt; Beispiel:

Grundwortschatz Geld und Handel

Ein Klick auf das Bild öffnet immer eine größere Ansicht des gleichen Schaubildes. Wie man mit diesen Schaubildern arbeiten kann, das wird im nächsten Abschnitt dargestellt.

3. Verwendung im Unterricht – einige Szenarien und Vorschläge

a. Ohne den Einsatz des Computers im Lateinunterricht

Die Blätter im Word-, PDF- oder OpenOffice-Format können ausgedruckt und an die Schüler verteilt werden. Die Schaubilder eignen sich dafür, auf Folie gedruckt zu werden. Sie enthalten nur die lateinischen Vokabeln, aber nicht alle deutschen Bedeutungen. Am Beginn jeder Stunde kann eine Folie auf den TLP gelegt werden, damit die Schüler, z.B. auch in einem Vokabelspiel, das entsprechende Vokabular wiederholen. Diese Wiederholungsphase kann auch gut von einer Schülerin oder einem Schüler moderiert werden.

Meist wird die Lehrerin oder der Lehrer einige wichtige Vokabeln aus der jeweils in der Unterrichtseinheit behandelten Lektüre zum Lernen aufgeben; viele Lektürehefte, die im Handel erhältlich sind, enthalten entsprechende Vokabellisten. Der Grundwortschatz des Landesbildungsservers Baden-Württemberg kann dafür genutzt werden, das Vokabular auf einem zweiten Weg, über das Schuljahr verteilt, zu wiederholen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Schüler im Laufe des Schuljahrs einen guten Überblick über das Vokabular erhalten.

b. Mit dem Einsatz des Computers im Lateinunterricht

Heute kann man voraussetzen, dass alle Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberstufe auch von zu Hause Zugang zum Internet haben; deutlich über 95 % der Schülerinnen und Schüler besitzen ein Smartphone. Sie können daher die Vokabelseiten auch in der häuslichen Lernarbeit verwenden; die HTML-Seiten des Grundwortschatzes sind so programmiert, dass sie sich gut auf Smartphones anschauen lassen. Die Internetadresse www.latein-bw.de, unter der die Lateinseiten des LBS erreicht werden können, vereinfacht den Schülern den Zugang zum GWS. Die Seite Hinweise für Schülerinnen und Schüler gibt weitere Lerntipps.

Für das Lernen mit dem Computer sollten auch die interaktiven Übungen verwendet werden, die mit H5P erstellt wurden.

Wird für die Lerngruppe ein Moodle-Kurs verwendet, dann bietet sich dieser dafür an, das jeweils aktuelle Pensum (d. h. das zu lernende Kapitel des GWS) und ggf. die entsprechenden interaktiven Übungen zu verlinken. Ferner können mithilfe des integrierten H5P-Moduls weitere Übungen erstellt werden.

Steht im Klassenzimmer ein Beamer bzw. ein elektronisches Whiteboard zur Verfügung, dann gibt es diese Möglichkeiten:

  • Die Schaubilder können an diese Tafel geworfen werden, so dass eine Abfrage per Zeigestock oder Laser-Pointer möglich ist, wobei auch Vokabelspiele zum Einsatz kommen können (also etwa Wettspiele: Welche Kleingruppe kann in einer gegebenen Zeit die meisten Vokabeln korrekt übersetzen?)
    Wenn die mit einem elektronischen Whiteboard mitgeliederte Software es zulässt, dass einzelne Partien der Tafel abgedeckt werden, erweitern sich die Möglichkeiten.
  • Die interaktiven Übungen können sowohl individuell als auch mit der ganzen Klasse durchgeführt werden.

Sicherheitshinweis: Laser-Pointer stellen eine Gesundheitsgefahr dar; Schülerinnen und Schüler sollten daher mit diesen Geräten nicht arbeiten, sondern stattdessenn Zeigestöcke verwenden, damit sie nicht aus Versehen Mitschülerinnen oder Mitschüler blenden.

4. Verschiedene Wortschatz-Ausgaben nebeneinander verwenden

Wenn die Schülerinnen und Schüler eine umfassende Textkompetenz erwerben sollen, müssen sie sich an die Gedanken gewöhnen, dass nicht jede Vokabel immer das Gleiche bedeutet, d.h. dass die Bedeutung vom Kontext abhängt, und dass der Wortschatz auf unterschiedliche Weise strukturiert werden kann.

Insofern ist es im Sinne des kompetenzorientierten Lateinunterrichts, wenn die Schüler sich dem GWS auf verschiedenen Wegen nähern. In jedem Fall gilt: Wer in der Oberstufe an die Übersetzung philosophischer Texte gehen will, muss alle im GWS des Landesbildungsservers aufgelisteten Vokabeln – und noch einige mehr – kennen. Jeder Schülerin und jedem Schüler bietet dieser GWS also die Möglichkeit, sein Wissen zu überprüfen.

5. Den Wortschatz anpassen

Alle Dateien im Grundwortschatz stehen unter der Standard-Lizenz des Landesbildungsservers. Daher ist es z. B. möglich und zulässig, dass Lateinfachschaften auf der Basis dieses GWS einen eigenen Wortschatz erstellen, der entweder mehr oder weniger Wörter umfasst, und diesen z. B. in einem Moodle-Kurs oder auf der Homepage ihrer Schule den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stellen. In einem solchen Fall muss nur die Herkunft des Wortschatzes benannt werden; die Einhzelheiten können den Angaben zur Lizenz entnommen werden.

6. Bildungsplan

Die Bildungsplanvorgaben für Klasse 6/7/8 (Bildungsplan Latein als 2. Fremdsprache) sehen 800 Vokabeln vor, für Klasse 10 sind es 1.200 Wörter (Bildungsplan).

Die Bildungsplanvorgaben für Klasse 5/6 (Bildungsplan Latein als 1. Fremdsprache) sehen 500 Vokabeln vor; in diesen Klassenstufen wird man aber immer mit dem Lehrbuch arbeiten und den GWS des LBS nicht einsetzen.
Für Klasse 7/8 sind 900 Wörter (Bildungsplan) vorgesehen und für Klasse 9/10 ebenfalls, wie im Bildungsplan der 2. FS, 1.200 Wörter (Bildungsplan).

7. Entstehung und Quellen

Über die verwendeten Quellenwerke und über die Entstehung des GWS werden Sie in der Seite Entstehung und Quellen informiert.

8. Anmerkungen und Korrekturen

Alle Seiten des Landesbildungsservers werden zwar einer Qualitätssicherung unterzogen, aber es kann dennoch passieren, dass einmal ein Fehler übersehen wird. Oder Sie haben eine andere Anmerkung ... Schreiben Sie doch einfach der Redaktion des Lateinportals:

 


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Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de

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