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Informationen und Materialien zum Fach Biologie in allen Schulformen und für alle Schulstufen


Insekten im Winter - Infoblatt

Wiege des Schrotbocks
Wiege des Schrotbocks

Achtung: Tiere nur mit einer Federstahlpinzette anfassen, danach wieder frei setzen!

1. Wende Steine und liegende Baumstämme um. Untersuche genau den Boden, wo der Gegenstand lag. Lege die Steine und die Baumstämme danach wieder zurück auf die Stelle, wo sie lagen.

Hier kannst du erwachsene Laufkäfer finden. Laufkäfer sind langbeinige, räuberische Käfer, die häufig flugunfähig sind. Alle ihre Füße bestehen immer aus 5 Gliedern. Im Wald findet man häufig unter Baumstämmen den goldglänzenden Laufkäfer (Carabus auronitens).

2. Entferne vorsichtig die Rinde von Holz von Brennholzstapeln. Untersuche sowohl die Innenseite der Rinde als auch die Oberfläche des Holzes, die unter der Rinde verborgen war.

Unter der Rinde von Buche und Eiche findet man häufig die räuberischen Larven des Scharlachroten Feuerkäfers (Pyrochroa coccinea). Sie sind flach, ockerfarben mit rotbraunen Kiefern und einer rotbraunen Doppelspitze am Hinterende. Unter der Rinde von Nadelbäumen sind manchmal Holzspäne kreisförmig angeordnet, in der Mitte liegt häufig ein erwachsener Bockkäfer, der Schrotbock (Rhagium inquisitor). Auch seine bein- und augenlosen Larven (sog. Maden) findet man hier, sie fressen Holz und verdauen es mit Hilfe von symbiontischen Hefepilzen in Ausstülpungen am Mitteldarm. Sie sind dick, etwas platt gedrückt, weißlich und ihre Mandibeln das vorderste Segment und ihr Kopf mit den kräftigen Mandibeln sind rotbraun.

Schließlich sind auch erwachsene breite schwarze Käfer häufig. Es handelt sich um den Schwarzen Schneckenjäger (Phosphuga atrata), einen Aaskäfer. Aaskäfer haben vorne keulig verdickte Fühler und ihre Füße bestehen aus 5 Gliedern. Manchmal findet man unter der Rinde von Holz der Rotbuche auch Raubplattkäfer (Silvanidae), z.B. den Rindenplattkäfer (Uleiota planata). Diese sind dunkelgrau bis schwarz mit rotbraunen Beinen und sehr flach, ohne Fühler nur 5 - 6 mm lang, haben mehr als körperlange Fühler mit 11 Gliedern, deren erstes Glied doppelt so lang ist wie die anderen Glieder. Wenn man Ansammlungen von weißlichen oder gelben, bein- und augenlosen Larven findet, handelt es sich um Larven von Fliegen oder Mücken, die man als Zweiflügler (Diptera) zusammen fasst. Die einzeln lebenden, weißlichen Larven von Holzfliegen (Xylophagidae) erkennt man an einer dunkelbraunen, lang ausgezogenen Spitze am Vorderende und zwei kurzen, dunkelbraunen Hörnchen am Hinterende.

3. Untersuche Hutpilze, indem du den Stiel und den Hut öffnest und nach Löchern mit Insektenlarven suchst.

Pilze sind häufig durchlöchert durch die Gänge von Mücken z.B. Pilzmücken.

4. Untersuche das Falllaub, indem du ein Blatt nach dem anderen hochhebst und auf beiden Seiten untersuchst. Arbeite dich bis zum Erdboden vor.

Unter Falllaub überwintern auch einige Laufkäfer und Ohrwürmer. Die letzteren erkennst du an den großen Zangen an der Spitze des Hinterendes. Achtung: Hier findet man aber auch Asseln, landlebende Krebse mit mehr als sieben Beinpaaren, und Hundertfüßer und Doppelfüßer, die noch sehr viel mehr Beinpaare aufweisen!

5. Wenn du Mücken siehst, versuche eine zu fangen: auf dem Boden, auch auf Schnee: Schon bei wenigen Grad über Null sind Wintermücken unterwegs.