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26.05.2023 Biologie

Informationen und Materialien zum Fach Biologie in allen Schulformen und für alle Schulstufen


Libellen: Hinweise zum Lerngang

Gemeine Binsenjungfer (Lestes sponsa), eine Kleinlibelle (Zygoptera)
Gemeine Binsenjungfer (Lestes sponsa), eine Kleinlibelle (Zygoptera)

Bei diesen Insekten sollte man den Schülerinnen und Schülern zuerst einmal die Angst nehmen, dass die Tiere stechen können.

Ort

Exkursionen sollten an stehende Gewässer gemacht werden, da hier mehr Libellenarten vorkommen. Nur wenige Arten haben sich an die Fortpflanzung in fließenden Gewässern angepasst, so bspw. die leicht anzusprechenden Prachtlibellen (Calopteryx). Am besten ist ein Untersuchungsgebiet, das beides bietet. Selbstverständlich muss man sich durch eine Vorexkursion von dem Vorhandensein von Libellen überzeugen.

Großgruppen

Die Unterscheidung zwischen Klein- und Großlibellen anhand der Imagines ist einfach durch die Stellung der Flügel in sitzender Position:

Kleinlibellen Flügel über dem Körper zusammengefaltet
Großlibellen Flügel nach den Seiten ausgebreitet

Körperbau

Hier sollte der grundsätzliche Aufbau eines Insektenkörpers wiederholt werden, dafür eignen sich Libellen in besonderem Maße.

Arten

Die Unterscheidung der Imagines in Gattungen gelingt mit dem Bestimmungsschlüssel bei Jurzitza (2000, siehe Literatur), den man kopieren und laminieren sollte. Für die Bestimmung der Larven kann man den Bestimmungsschlüssel in Dreyer/Franke (1991) heranziehen.

Frischgeschlüpfte Kleinlibelle (Zygoptera), unausgefärbt
Frischgeschlüpfte Kleinlibelle (Zygoptera), unausgefärbt

Fortpflanzung

Paarungsflüge im sog. "Paarungsrad" können in den Monaten Juni und Juli häufig beobachtet werden, meist sind es Kleinlibellen, bei denen man manchmal auch die Eiablage sieht. Die Heidelibelle kann aber auch noch an warmen Oktobertagen beim Hochzeitsflug und der Eiablage beobachtet werden.

Larven können zeitlich parallel beobachtet werden, da die Larven überwintern. Exuvien kann man während des gesamten Sommerhalbjahres finden, die Mehrzahl der Libellenarten schlüpft morgens und vormittags.

In dichter Unterwasservegetation, z.B. von Kanadischer Wasserpest, Armleuchteralgen oder Wasserschlauch findet man von Frühjahr bis Herbst lebendige Libellenlarven.

Vergleiche die Entwicklung der Libellen mit den Schmetterlingen und den Heuschrecken:

Libellen bilden keine Puppe, sie haben eine unvollständige Verwandlung wie die Heuschrecken. Ihre Larven sind aber den erwachsenen Tieren sehr unähnlich, so wie bei den Schmetterlingen. Die Verwandlung zur erwachsenen Libelle muss also unter der Haut des letzten Larvenstadiums erfolgen.