Tagesexkursion nach Trier

Inhalt dieser Seite: Hier werden die wichtigsten römischen Denkmäler Triers vorgestellt, und es gibt zu jedem Denkmal bzw. Besichtigungsort Linkvorschläge. Dem Grundprinzip dieses Kapitels des Lateinportals folgend, wird dabei eine Tagesreise zugrunde gelegt. Daher muss eine Auswahl getroffen werden. Diese Seite kann aber auch für die Vorbereitung einer mehrtägigen Fahrt verwendet werden.

Übersicht

Von einigen Orten im Norden Baden-Württembergs ist Trier in ein bis zwei Stunden Busfahrt zu erreichen, so dass ein Tagesausflug infrage kommt. Um eine Besichtigung Triers vorzubereiten, empfiehlt sich angesichts der Vielzahl an Ausgrabungsstätten und römischen Bauwerken die Verwendung eines Reiseführers. Unter den Internetangeboten sticht v.a. eine Seite mit dem einprägsamen Titel www.zentrum-der-antike.de heraus, auf der die einzelnen Stätten leicht über eine interaktive Karte aufgefunden werden können. Ferner sind die Seiten der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz zu erwähnen, da sie präzise und klare Informationen enthalten und mit guten Quellen belegt sind. Die Serie trägt den Titel Altertümer in Rheinland-Pfalz. ( Übersicht; es ist hier darauf zu achten, dass man am Ende des ersten Teils eines Artikels auf den Link „Lesen Sie weiter“ klickt, damit man den kompletten Artikel lesen kann.) Für die auf dieser Seite vorgeschlagene Tour durch das antike Trier werden diese Seiten ausgewählt und verlinkt.
Die folgende Auswahl kann an einem Tag nicht bewältigt werden. Darum sollten man bis zwei Punkte weglassen. Insbesondere der Besuch im Rheinischen Landesmuseum ist mit einer Zeit von etwa einer Stunde zu veranschlagen.
Wenn die Gruppe auf der Westseite der Römerbrücke den Bus verlässt, dann kann man wie ein Reisender der Antike, der aus Gallien nach Trier kommt, die eigentliche Stadt, d.h. heute die Innenstadt, über die Brücke betreten. Abends kann sich die Gruppe am Amphitheater wieder abholen lassen.

Stadtplan von Trier mit Vorschlag für eine Tagestour

Stadtplan von Trier

Vorschlag einer Tagestour von der Römerbrücke zum Amphitheater.
Urheberrechte an diesem Stadtplan: Openstreetmap, Mitwirkende
Zum Stadplan bei Openstreetmap; der Marker sitzt auf den Kaiserthermen.

Die Römerbrücke über die Mosel

Die erste Brücke über die Mosel wurde zur Zeit der Stadtgründung um 17 v. Chr. errichtet. Die steinerne Brücke, von der heute noch fünf der sieben steinernen Brückenpfeiler erhalten sind, stammt aus der Mitte des 2. Jh. n. Chr. Die Brücke über die Mosel stellte ein wichtiges Verbindungsglied in dem strategisch geplanten Fernstraßennetz dar, das M. Vipsanius Agrippa, Schwiegersohn und Vertrauter des Augustus, während seiner Statthalterschaft über Gallien in den Jahren 20-19 v. Chr. angelegt hatte. So kann an der römischen Moselbrücke deutlich werden, welche strategische Bedeutung auch die Stadtgründung besaß.

Römerbrücke Trier

Moselbrücke

Von der Römerbrücke geht man entweder zu den Barbarathermen ( Zentrum der Antike I Altertümer Rheinland-Pfalz) oder man folgt dem vorgeschlagenen Weg zu den Thermen am Viehmarkt ( Zentrum der Antike I Altertümer Rheinland-Pfalz). Ein Abstecher zur Brückenstraße 10, dem Geburtshaus von Karl Marx, kann den historischen Horizont der Schülerinnen und Schüler erweitern – es wird nämlich sichtbar, dass Karl Marx, der umstrittene Vordenker der sozialistischen Geschichtstheorie, in einer historisch geprägten Umgebung aufwuchs.

Südlich der Thermen am Viehmarkt lag schon zur augusteischen Zeit und im 1. Jh. n. Chr. das Forum, von dem aber keine sichtbaren Reste erhalten sind. Besucht man das Museum der Thermen am Viehmarkt, so kann man an den dort zugänglichen Fundamenten aus römischer Zeit einen gewissen Eindruck vom früheren Straßenverlauf gewinnen.

Auf dem Weg zur Porta Nigra überquert man den Hauptmarkt, wo ein Blick auf den Petrusbrunnen aus dem 16. Jh. lohnt. Wenn die Klasse sich mit den vier Kardinaltugenden befasst hat, z.B. anhand der Lektüre des 1. Buches von Ciceros De officiis (§ 13-15), dann kann sie in den Brunnenfiguren Allegorien der Kardinaltugenden erkennen.

iustitia

 

Die Figur der Iustitia am Petrusbrunnen auf dem Hauptmarkt. Am Brunnen sind Repliken angebracht, während die Originale im Stadtmuseum Simeonsstift ausgestellt sind. Weitere Fotos von diesem Brunnen im Verzeichnis Fotografien für den Lateinunterricht.

Die Porta Nigra

Von den fünf Stadtoren des kaiserzeitlichen Trier überdauerte nur die Porta Nigra das Mittelalter, weil sich hier ein Einsiedler niederließ, zu dessen Ehren das Stadttor in eine Kirche umgewidmet wurde. Gebaut wurde die Porta Nigra, das Wahrzeichen Triers, in der 2. Hälfte des 2. Jh. n. Chr. als Teil der Stadtmauer, die heute nur noch in kaum sichtbaren Resten erhalten ist.

Porta Nigra, Trier

Die Porta Nigra

Linkvorschläge zur Porta Nigra: Zentrum der Antike I Altertümer Rheinland-Pfalz).

Der Trierer Dom

Der Weg (von der Porta Nigra an auf dem Stadtplan in blauer Farbe gekennzeichnet) führt nun am Dom vorbei, der ältesten Bischofskirche auf deutschem Boden. Im 4. Jh. n. Chr. wurde hier ein ganzer Komplex von Kirchen gebaut. Die spätantike Kirche bildet heute noch den Kern des Doms. Weitere Informationen findet man z.B. auf den Seiten des Bistums Trier. An einigen Mauern ist antikes Mauerwerk zu erkennen.

Trierer Dom

Außenwand des Trierer Doms mit spätantiken Mauerresten, gesehen von der Windstraße aus.

Am Bischof-Steinplatz ist der Eingang des Dommuseums, dessen Besuch bei einer eintägigen Tour kaum möglich sein wird. Hat man mehr als einen Tag Zeit, so sollte man sich die Kunstschätze dieses Museums anschauen; beachtenswert sind die Reste eines Deckenmosaiks aus konstantinischer Zeit.

Die Palastaula oder Konstantinsbasilika

Der Weg führt weiter zur Konstantinsbasilika, die einen weiteren Superlativ für sich beanspruchen kann: Sie ist die größte säulenlose Halle der Antike, die sich bis heute erhalten hat. Im heute zu besichtigenden Gebäude sind an vielen Stellen die antiken Steine ersetzt worden, aber der Gesamteindruck ist noch erhalten. Heute ist die Basilika eine evangelische Kirche.

Palastaula, Trier

Detail der Fassade der Konstantinsbasilika oder Palastaula

Weitere Informationen findet man in der Datenbank der Kulturgüter in Trier.

Das Rheinische Landesmuseum

Die Tour führt nun zum Rheinischen Landesmuseum Trier, das auf jeden Fall besucht werden sollte, da es eines der wichtigsten Antikenmuseen in Deutschland ist. Für Schülerinnen und Schüler sind z.B. die Reliefbilder mit Szenen aus dem römischen Alltagsleben und das große Modell des antiken Trier interessant. Im Rheinischen Landesmuseum steht ein Abguss der so genannten Igeler Säule, eines Grabmals einer wohlhabenden Familie (Informationen beim Zentrum der Antike und Altertümer Rheinland-Pfalz; Abbildungen bei Ubi erat lupa). Eine weitere Quelle, aus der man Informationen über die Exponate des Landesmuseums gewinnen kann, ist die Datenbank Museum Digital Rheinland-Pfalz. Der folgende Link führt direkt zu einer Liste der Exponate im Rheinischen Landesmuseum: Museum Digital.

Die Kaiserthermen

Die vorletzte Station der Tour wird bei den Kaiserthermen gemacht. Der Bau dieser imposante Thermenanlage wurde im 3. Jh. n. Chr. begonnen.

Kaiserthermen

 

Linkvorschläge zu den Kaiserthermen: Zentrum der Antike I Altertümer Rheinland-Pfalz).

Das Amphitheater

Beim Besuch des Amphitheater wird das Thema der Stadtmauer wieder aufgegriffen, das den Schülerinnen und Schülern bei der Porta Nigra bereits begegnet war, denn das Amphitheater war in die Anlage der Stadtmauer integriert.

Amphitheater Trier

Erhalten sind neben den Zuschauerrängen auch einige Kelleranlagen. Die gesamte Anlage vermittelt einen guten Eindruck vom antiken Amphitheater, das auch heute noch für Vorführungen genutzt wird.

Linkvorschläge zum Amphitheater: Zentrum der Antike I Altertümer Rheinland-Pfalz).

Verwendete Quelle

Für die historischen Informationen auf dieser Seite wurde dieser Text herangezogen:
Joachim Hupe: Topographie und Stadtentwicklung der colonia Augusta Treverorum, in: Rheinisches Landesmuseum Trier/Landesmuseum Württemberg: Ein Traum von Rom. Stadtleben im römischen Deutschland (Ausstellungsband zur gleichnamigen Ausstellung), Darmstadt 2014, S. 94-111.

Trier auf der Landkarte

Auf der Übersichtskarte findet man Trier im Planquadrat 1B.