Museum zur Geschichte von Christen und Juden in Laupheim

Methodenvorschlag

1. Lernorterkundung

Das Museum lässt sich auf mehrere Arten erkunden. Vor einem Besuch empfiehlt es sich, die CD-ROM "Handreichungen und Materialsammlungen für Lehrerinnen und Lehrer" (2008) zu bestellen. Sie enthält passend zur aktuellen Ausstellung Informationen zum Museum, Arbeits- und Lösungsblätter zu den einzelnen Themenbereichen des Museums, virtuelle Rundgänge, Rätsel sowie ein Glossar.

Nach Voranmeldung (Telefon: 07392/96800-0) können sich bis zu 60 Schüler mit ihren Lehrern von pädagogisch geschulten Museumsbegleitern bei ihrer aktiven Lernarbeit im Museum unterstützen lassen.

Vom Museum werden Führungen zu den Themen

  • Laemmle,
  • Judentum,
  • Juden und Christen im 18. Jahrhundert,
  • NS-Zeit

angeboten. Diese Führungen sind als modulhaftes begleitetes Lernen konzipiert.

Die Module beinhalten Begegnungen mit den Exponaten, Arbeitsaufgaben mit Präsenzmaterial und Arbeitsblättern, Workshops und Spiele. Diese Aktionen sind unterschiedlich kombinierbar je nach Altersstufe, Schülerzahl und zur Verfügung stehender Zeit.

Einige der Module werden auch in Englisch angeboten. Diese Materialien eignen sich auch zum bilingualen Unterricht.

Die Module können auch kombiniert werden, Vorschläge können Sie der folgenden Aufstellung entnehmen. Zu jeder Kombination bietet das Museum einen genauen Verlaufsplan (auf der CD-Rom) sowie Materialien an.

Auflistung der Module

Auflistung der Module

Eine weitere Ergänzung der Module besteht in einer Besichtigung des jüdischen Friedhofs. Dieser ist vom Museum aus mit einer Gruppe in ca. 10 Minuten zu Fuß zu erreichen (vgl. D 1 und D 2 ).

Eine Besonderheit des Museums ist der Workshop-Raum, in dem Materialboxen zur Verfügung gestellt, mit deren Inhalt Schüler aktiv jüdische Riten und jüdische Festtagsbräuche nachvollziehen können.

Workshop-Raum im Museum

Workshop-Raum im Museum
© Museum Großlaupheim

Kinoraum

Im Kinoraum, den dreißiger Jahren nachempfunden, sind Originalaufnahmen eines Besuchs von Carl Laemmle in Laupheim im Jahre 1925 sowie ein Film über die Geschichte der Universal Filmgesellschaft zu sehen.
© Museum Großlaupheim

2. Behandlung des Themas in der Schule

Die Themen NS-Zeit und Judenverfolgung sind in den Bildungsplänen der Schulen fest verankert. Das regionalgeschichtliche Beispiel Laupheim sollte daher auf jeden Fall in den gesamtgeschichtlichen Kontext eingeordnet werden. Im Falle der Behandlung der jüdischen Religion ist gleichfalls eine Vorentlastung im Unterricht sinnvoll.

Zur Nachbesprechung bzw. Lernkontrolle ist auf der CD -Rom des Museums ein Quiz mit 22 Multiple-Choice Fragen zum Judentum zu finden.

Fächerverbindender Unterricht bietet sich zum Beispiel bei der Behandlung Laemmles an. Laemmle war Jude (Religion, Geschichte) und Mitbegründer Hollywoods (Englisch, Deutsch). In den beiden letztgenannten Fächern lässt sich der historische Kontext mit Filmanalysen verbinden. Die bekanntesten Filme aus den Universalstudios Laemmles waren "Der Glöckner von Notre-Dame (1923)", "Das Phantom der Oper (1925)", "Im Westen nichts Neues (1930)", "Waterloo Bridge (1931)" sowie die Reihe von Horrorfilmen in den 1930er Jahren, die 1931 mit "Dracula" und "Frankenstein" begann. Buch und Film "Im Westen nichts Neues" eignen sich hervorragend zur Verbindung der Themen "Erster Weltkrieg" und "Rezeption des Krieges in der Literatur und im Film". Ein Besuch des "Museumskinos" und die Auseinandersetzung mit Laemmle lassen sich hier bestens kombinieren.

Das Museum bietet teilweise auch englischsprachige Module an, die sich nicht nur für ausländische Gäste sondern auch im Rahmen des bilingualen Unterrichts nutzen lassen.

Bei den Arbeitsblättern in den Materialien bieten wir eine kleine Auswahl zu den Themen "Judentum", "Gretel Bergmann" und "Carl Laemmle" aus der CD-Rom des Museums an. Diese Themenbereiche können auch vor oder nach einem Museumsbesuch im schulischen Unterricht behandelt werden. Die genannten Themen bieten sich beispielweise zur Herstellung von Wandzeitungen (in Gruppenarbeit) oder für Schülerreferate (z. B. GFS) an. Insbesondere das Internet bietet verlässliche zusätzliche Informationen an. In Wikipedia finden sich z. B. Einträge über Gretel Bergmann und Carl Laemmle.

- Arbeitskreis für Landeskunde/Landesgeschichte RP Tübingen -

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