Inuit

Tiere der Arktis

 

Wale

Zahnwale haben keine Barten, sondern deutlich erkennbare Zähne unterschiedlicher Zahl und Größe. Der größte Zahnwal ist der Pottwal, er ist gefürchtet. Zahnwale sind Raubtiere und ernähren sich von anderen Merressäugern, Fischen und Tintenfischen. Sie könnten die ganze Zeit über im Polarmeer bleiben, weil sie hier ja immer Beute finden würden, sie tun es aber nicht. Schwertwale leben wie Wölfe in Rudeln und folgen ihrer Beute, den Robben bei ihren Wanderungen. Das Kalb bleibt mehrere Jahre lang bei seiner Mutter, wird gesäugt und erlernt die Jagdtechniken. Auch nachdem es ausgewachsen ist, hält es sich bei der Mutter auf und damit bei dem Verband, in den es hineingeboren wurde. Bartenwale haben keine Zähne sondern Barten, das sind zwei Reihen von Hornplatten, durch die Meerwasser gedrückt wird. Die kleinen Bewohner des Meeres, also Krillkrebse und Flügelschnecken, bleiben zwischen den Platten hängen und werden anschließend gefressen. Dieses Futter heißt Plankton, es kommt nur in den Sommermonaten in großer Zahl im Polarmeer vor, weshalb die Bartenwale im Winter in andere Gegenden ziehen müssen, wenn sie nicht verhungern wollen.

Walrosse

Walrosse gehören zu den Säugetieren und sind mit den Seehunden und Robben verwandt. Sie leben in Gruppen. Sie sind äußerst gesellig und kommen, normalerweise auf Eis, in riesigen Mengen zusammen. Das Männchen wird durchschnittlich 2,9 m lang und 1210 kg schwer, die Weibchen messen bis zu 2,5 m und wiegen etwa 830 kg. Unter der Haut haben sie eine etwa 7 cm dicke Fettschicht, die sie vor dem kalten Wasser schützt. Die langen Eckzähne sind gefährliche Waffen und können bis zu 75 cm lang werden. Im Wasser sind die inzwischen bedrohten Tiere geschickte Schwimmer und Taucher. So finden sie auf dem Meeresboden ihre Nahrung, nämlich Weichtiere und Krabben. Walrosse haben keine natürlichen Feinde, ein Schwertwal oder ein Eisbär erlegen höchstens mal ein krankes Jungtier.

Eisbären

Das größte Landraubtier der Welt ist der Eisbär. Er lebt als Einzelgänger sowohl an Land, also auf dem Eis wie auch im Wasser (Schwimmhäute). Er kommt nur am Nordpol vor. Bei einer Körperlänge von 2 bis 2,5 m erreicht der Eisbär eine Schulterhöhe von 1,40 bis 1,60 m, das ist etwa so hoch wie ein mittleres Pferd. Männchen werden bis zu 900, Weibchen bis 400 kg schwer. Er hat ein wasserabweisendes weißes bis gelbliches Fell, eine dichte Unterwolle sowie eine dicke Fettschicht, sonst könnte er es im kalten Wasser nicht aushalten. Er frisst besonders gerne Robben, denen er an ihrem Atemloch auflauert. Er presst sich dann ganz dicht ans Eis, durch seine weiße Färbung ist er auch besonders gut getarnt. Wenn die Robbe auftaucht, verpasst er ihr einen Schlag mit seiner gewaltigen Tatze und zieht sie dann aufs Eis. Eine Eisbärmutter zieht ihre Jungen ganz alleine auf. Sie bekommt im Dezember ein oder zwei Junge, die etwa meerscheinchengroß sind. In einer Schneehöhle sind die Neugeborenen am Fell der Mutter gut vor der Kälte geschützt. Nach drei Monaten sind die Jungen etwa so groß wie Schäferhunde und können die ersten Erkundungstouren unternehmen. Es werden weite Strecken zurückgelegt. Von der Mutter lernen die Jungen alles, was sie zum Überleben in der Eiswüste brauchen. Im Winter graben sie sich eine Höhle, in der sie etwa drei Monate schlafend verbringen. In der Nähe von Siedlungen ernähren sich die Eisbären auch von Abfall und müssen vertrieben oder umgesiedelt werden. Der einzige Feind des Eisbären ist der Mensch. Seit 1981 sind die Eisbären geschützt, nur die Inuit haben eine jährliche Jagdquote zugestanden bekommen.

Robben

Ringel-, Sattel- und Bartrobben kommen im nördlichen Eismeer vor. Sie gehören alle zu den Hundsrobben, das heißt, dass sie keine äußeren Ohren besitzen. Ihre kleinen Ohrlöcher schließen sie beim Tauchen. Im Wasser sind sie schnelle und tüchtige Schwimmer und Taucher, an Land können sie nur mühsam vorwärts "robben". "White Coats", also Weißmäntelchen, heißen die Babys der Sattelrobben, weil sie mit einem weißen Fell zur Welt kommen. Über viele Jahre wurden sie von skrupellosen Jägern wegen ihres weißen Felles einfach erschlagen, da sie ja noch nicht flüchten konnten. Da viele Menschen dagegen protestierten und keine Gegenstände aus Robbenfell mehr kauften, hat das Abschlachten aufgehört.

Wölfe

Die Wölfe leben nicht im ewigen Eis, sondern in der Tundra, das ist die Gegend, in der der Boden in der Tiefe dauernd gefroren ist, an der Oberfläche aber wachsen ein paar wenige Pflanzen wie Flechten, Moose, ein paar Gräser und Büsche. Im Winter ist alles von Schnee bedeckt. Hier jagen die Wölfe nach kleinen Tieren und Vögeln, im Rudel wird aber auch einmal ein Hirsch oder Rentier erlegt. Wölfe leben nur in Rudeln. Sie bellen nicht wie Hunde, sondern sie heulen. Im Rudel herrscht eine genaue Rangordnung. Die Wölfe jagen nach einem ganz bestimmten Plan. Sie verfolgen ein Beutetier, kreisen es ein und stürzen sich von allen Seiten drauf. Die meisten Wölfe leben im Norden Russlands.