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conText - Förderung des Leseverständnisses durch das Arbeiten mit Texten

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Zur Vergrößerung bitte anklicken , © Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen. Mit freundlicher Genehmigung.

"conText. Förderung des Leseverständnisses durch das Arbeiten mit Texten" (W. Lenhard, Herbert Baier, Alexandra Lenhard, Joachim Hoffmann und Wolfgang Schneider) wurde in einem Forschungsprojekt der Universität Würzburg konzipiert und evaluiert. Es erschien 2013 und ist ein Förderprogramm für Schülerinnen und -schüler der Sekundarstufe 1 und 2 zur Verbesserung des Leseverständnisses.

Das Ziel ist es, das Leseverständnis zu verbessern, indem die Strategie des Zusammenfassens geübt wird. Ab der siebten Klasse müssen die Schülerinnen und Schüler am Gymnasium Inhaltsangaben verfassen. Diese Fertigkeit wird bis zum Abitur immer wieder in allen Fächern gefordert, auch im Studium, der Ausbildung oder der Berufswelt muss man in der Lage sein, Inhalte zusammenzufassen.

Das Computerprogramm bietet 20 Sachtexte mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Aufgabe der Lernenden ist es, die Inhalte am PC schriftlich zusammenzufassen. Das Programm analysiert die Arbeit automatisch und gibt individuelle Rückmeldung über eine eventuelle Redundanz oder Irrelevanz des Geschriebenen. Durch die Rückmeldungen erfährt der Nutzer / die Nutzerin, ob die Arbeit prägnant ist oder der Inhalt sich zu sehr wiederholt. Dabei erkennt das Programm auch, ob Sätze übernommen oder nur umgestellt wurden, "Sätze, die inhaltlich zu wenig mit dem Originaltext zusammenhängen, werden rot unterstrichen" (S. 14).

Zudem wird analysiert, ob Inhalte vergessen wurden. Die Schülerinnen und Schüler können durch das ihr Geschriebenes verbessern und erneut prüfen lassen, sie setzen sich intensiv mit dem Text und ihrer Arbeit auseinander. Zugleich erwerben die Lernenden durch das gelenkte Lesen und Lernen Prozesse und Strategien, die sie für das verstehende Lesen benötigen.

Tabelle

Charakteristika von conText, zur Vergrößerung bitte anklicken , © Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen.

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Einsatz und Zeitumfang

Jeder Text kann in ein bis zwei Schulstunden bearbeitet werden, je nach Ergebnis muss der Schüler / die Schülerin dabei bis zu zehn Bearbeitungszyklen pro Text durchlaufen. Beim ersten Durchlauf wird das Vorgehen erklärt, der / die Lernende sieht in einem Feld, ob der geschriebene Texte zu lang, zu kurz oder angemessen lang ist. Sollte der Text nicht richtig wiedergegeben werden, ist der Zyklus nach zehn Eingaben beendet, kann aber dennoch wieder neu bearbeitet werden, sofern gewünscht. 

Das Programm bietet eine sehr gute Möglichkeit, dass Schülerinnen und Schüler in eigenständigem Tempo arbeiten. Dabei wird die Lehrkraft entlastet, muss nicht alle Texte der Klasse lesen und (wiederholt) verbessern, sie kann die Lernenden individuell unterstützen. Die angebotenen Texte können durch die verschiedenen Schwierigkeitsstufen sowohl in der Sekundarstufe 1 als auch 2 eingesetzt werden, zumal sie auch thematisch getrennt sind.

 

Training

Trainingszyklen, zur Vergrößerung bitte anklicken , © Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen.

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Der Einsatz ist in einzelnen Stunden sehr gut machbar. Die Schülerinnen und Schüler können ihre Lesestrategie ausbauen, verbessern und überprüfen. Sie müssen die Hauptgedanken des Textes herausarbeiten, irrelevante Details erkennen, ihr Vorwissen wird verknüpft und abschließend formulieren sie eine Zusammenfassung in eigenen Worten. Denkbar ist der Einsatz in sechs bis acht aufeinanderfolgenden Wochen, zum Beispiel am immer gleichen Tag der Woche.

 

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