Rentierjagd in der Altsteinzeit: Der "Eiszeitpark Engen" mit Petersfels

Service

Praktische Tipps

 

Exkursion / Wandertag zum Petersfels, zur Gnirshöhle und zum Städtischen Museum

Anreise:

  • Mit Bahn: Linie Offenburg/Stuttgart - Singen - Konstanz bis Bahnhof Engen, von dort Fußweg ca. 2,5 km nordostwärts
  • Mit Bus: Autobahn A 81 Stuttgart - Singen, Ausfahrt Engen, auf der B 31 in Richtung Engen, nach ca. 500 m rechts auf den P&R-Parkplatz an der Brudertalbrücke

Den Petersfels und die Gnirshöhle erreicht man vom Bahnhof Engen zu Fuß nach ca. 2,5 km Wegstrecke in ca. 45 Minuten. Der Weg führt zunächst hinauf in die Oberstadt, dann immer auf der Höhe in Richtung Osten entlang der geraden Straße, vorbei am Friedhof und am Schulareal und schließlich durch das Gewerbegebiet. Nach Überquerung der B 31 (Vorsicht!) kommt man zum P&R-Parkplatz. Von dort führt der Weg auf der rechten Talseite ausgeschildert zum Eiszeitpark als befahrbarer Feldweg, der jedoch für den Verkehr gesperrt ist, 1 km weiter auf der rechten Talseite zum Ziel.

Die andere Wegvariante führt vom Bahnhof auf der linken Talseite als "Eiszeitpfad" zum Eiszeitpark

Der "Eiszeitpark Engen" mit dem Petersfels ist frei zugänglich und verfügt über eine Info-Station mit dreisprachig erläuterten Bild-/Texttafeln, die über die Situation in der Altsteinzeit informieren. Zahlreiche Info-Tafeln zur vorhandenen und teilweise in kleinen angelegten Biotopen wieder angesiedelten eiszeitlichen Botanik begleiten den "Erlebnispfad Urgeschichte", der als Rundweg angelegt ist.

Beim Begehen mit Schulklassen ist aufgrund steiler Abschnitte direkt auf dem "Dach" des Petersfelsens Vorsicht geboten.

Eiszeitpark aus der Vogelperspektive
Eiszeitpark Vogelsperspektive Bild: Johannes Hof

 

Die Gnirshöhle befindet sich ca. 200 Meter talaufwärts, schräg gegenüber vom Petersfels. Ihren Eingang, der einiges höher als der Talweg im Wald liegt, erreicht man über mehrere Stufen. Er ist durch ein Gitter verschlossen. Das Innere gliedert sich in einen Hauptgang von ca. 20 m Länge und zwei Seitengänge, zu dessen hinterem eine Metallleiter drei Meter senkrecht vom Hauptgang hinabführt. Ihren Namen hat die Höhle von der Besitzerfamilie Gnirs in Bittelbrunn. Bei Grabungen in den Jahren 1976, 1977 und 1978 wurden auch hier Funde gemacht. Die Höhle diente vermutlich einer Menschengruppe im Winter als Unterkunft.

Gnirshöhle
Gnirshöhle Bild: Johannes Hof

Zugänglich ist die Gnirshöhle nur im Rahmen einer gebührenpflichtigen Führung durch Mitarbeiter der Stadt Engen (Tel. Nr. siehe unten). Jeweils ab Ende September bis April bleibt sie den Winter über verschlossen, weil sie Fledermäusen als Winterquartier dient. Die Begehung mit Schulklassen ist bei entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen möglich:

  • Mitführung mehrerer, möglichst auch stärkerer Taschenlampen
  • Nur Schülergruppen mit ca. 6 Schülern hineinführen
  • Der Lehrer muss stets vorneweg gehen.
  • Vorsicht bei der Leiter am Ende des Hauptganges: Absturzgefahr! Lehrer sichert die Stelle.
  • Die nicht gerade in der Höhle weilenden Schüler warten unten am Weg.

Städtisches Museum Engen (museum-engen.de)
Klostergasse 19, D-78234 Engen

Städtisches Museum Engen

Städtisches Museum Engen, Bild: Stadt Engen

Für Schulklassen ist bei gleichzeitiger Buchung einer Eiszeitpark-Führung der Eintritt ins Museum frei.

Allgemein zur altsteinzeitlichen Kunst in Süddeutschland und den Alpenländern: de.wikipedia.org/wiki/Steinzeit

Tipps zur Weiterarbeit

 
Literatur:
  • Albrecht, Gerd / Engelhardt, Heidi: Eiszeitliche Funde aus dem Brudertal bei Engen / Steinzeitliche Besiedlung der Schwäbischen Alb, Begleitheft der urgeschichtlichen Ausstellung des Städtischen Museums Engen/Hegau, Tübingen: Verlag der Archaeologica Venatoria e.V., 1988.
  • Albrecht, Gerd / Hahn, Andrea: Rentierjäger im Brudertal am Ende der Eiszeit, Stuttgart: Theiss, 1991.
  • Florian-Mauser, Peter: Die jungpaläolithische Höhlenstation Petersfels im Hegau, Badische Fundberichte, Sonderheft 13, 1970. Hg.: Staatl. Amt für Ur- und Frühgeschichte Freiburg/Brsg. und Staatl. Amt für Denkmalpflege, Karlsruhe.
  • Heumann, Hans (Hg.): Problemorientierter Geschichtsunterricht, Lernziele - Methoden - Modelle, Bd. 1: Altertum und Mittelalter, Frankfurt/M.: Cornelsen Verlag Hirschgraben, 1989
  • Knoch, Peter: Spurensuche Geschichte, Anregungen für einen kreativen Geschichtsunterricht, Bd. 1: Von der Vorgeschichte zum Frühmittelalter, Stuttgart, Ernst Klett Schulbuchverlag, 1990.
  • Stadt Engen: Eiszeitpark Engen (Faltblatt, 32 S., dreisprachig), 2003.
  • Verein für Geschichte des Hegaus e. V. Singen und Codex-Verlag Gundholzen:Codex-Kulturatlas, Hegau-Nord, Petersfels, Heft Y 49, 1971.

Im übrigen verweisen wir auf die Literaturangaben der Grundinformationen.

Linktipp:

Video: Rentierjäger am Petersfels - Versuch einer Rekonstruktion späteiszeitlichen Lebens in Süddeutschland

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- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Freiburg -

 


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