Ravensburger Stadtrallye - Ausflug in eine spätmittelalterliche Stadt

Geschichte

Stadtgeschichte im Überblick

(Text und Abbildungen sind entnommen aus: Stadtgeschichte Ravensburg | Stadt Ravensburg

Älteste Darstellung der Veitsburg in der Weißenauer Bauernkriegschronik von Abt Jacob Murer
Älteste Darstellung der Veitsburg in der Weißenauer Bauernkriegschronik von Abt Jacob Murer
© Stadt Ravensburg

Ravensburg entstand zu Füßen einer 1088 erstmals erwähnten welfischen Herzogsburg, der heutigen Veitsburg. Hier gründeten die Welfen am Kreuzungspunkt wichtiger Handelswege einen Marktflecken, der schon im 12. Jahrhundert das Stadtrecht erhielt.

Der 1276 erlangte Rang einer Reichsstadt bedeutete eigene Gerichtsbarkeit und Verwaltung, Münz-, Markt- und Zollrechte.

Stadtsiegel (universitas civium in Ravenspurc) - 1268 erstmalig erwähnt
Stadtsiegel (universitas civium in Ravenspurc) - 1268 erstmalig erwähnt
© Stadt Ravensburg

In den folgenden 250 Jahren erlebte die Stadt die Blüte ihrer geschichtlichen Entwicklung. Für die rasch wachsende Bevölkerung musste die Stadt mehrmals erweitert werden. Aus dem 14. und 15. Jahrhundert stammen auch die meisten markanten Gebäude, die noch heute das Stadtbild von Ravensburg prägen.

Diesen Aufschwung hatte die Reichsstadt in erster Linie der erfolgreichen Tätigkeit ihrer Kaufleute und Handwerker zu verdanken. Ravensburg war seit dem 14. Jahrhundert eine der führenden Fernhandelsstädte im Bodenseeraum. Europaweite Bedeutung erlangte zwischen 1380 und 1530 die von den Humpis geführte Handelsgesellschaft. Die einheimischen Erzeugnisse, vor allem oberschwäbische Leinwand, wurden in ganz Europa abgesetzt. Handel wurde bis nach Italien, Spanien, Frankreich, Holland, Polen und Ungarn getrieben. Zum Handel kamen noch Papierherstellung, Lederverarbeitung und Weinbau als wirtschaftliche Faktoren.

Bei der Reformation entschied sich die Stadt für konfessionelle Parität und gehörte damit zu den vier Städten im Reich, in denen Katholiken und Protestanten gleichberechtigt waren. Als Folge des Dreißigjährigen Krieges rückte Ravensburg an den Rand der Geschichte und büßte an Bedeutung ein.

Stadtansicht von Matthäus Merian 1643
Stadtansicht von Matthäus Merian 1643
© Stadt Ravensburg

1802 verlor Ravensburg seine reichsstädtische Selbständigkeit und wurde bayerisch. 1810 kam es zum Königreich Württemberg und wurde Sitz eines Oberamtes. Etwa 1835 begann das Industriezeitalter mit den Schwerpunkten Textilherstellung und Maschinenbau. Der Bau der Eisenbahnlinie 1847 nach Friedrichshafen und wenig später nach Ulm brachte der Stadt einen neuen Aufschwung: Um 1900 lebten 13.000, vor dem Zweiten Weltkrieg 22.000 Menschen in Ravensburg. Da keine Rüstungsindustrie ansässig war, wurde die Stadt von den Bomben des Zweiten Weltkriegs weitgehend verschont

 

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Tübingen -

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