Das Mannheimer Schloss

Methodenvorschlag

Das Mannheimer Schloss bietet Möglichkeiten zur Lernorterkundung für alle Schulstufen.

Grundschule

 Für die Grundschule wird eine Sonderführung "Ein Tag im Schloss" für Kinder ab 6 Jahren angeboten, die sich mit folgenden Fragen beschäftigt

Wie haben der Kurfürst, die Kurfürstin und ihre vielen Gäste im Schloss Mannheim gelebt? Was haben sie wohl den ganzen Tag gemacht? Wie sahen ihre Vergnügungen aus, was wurde gegessen und mussten sie jeden Tag regieren? Was hatten die Diener zu tun und wie machte man eigentlich einen Hofknicks? Während der Führung besteht für die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit zu kleinen Rollenspielen in Kostümen.

Bei der Besichtigung des Rittersaals sollte man den Kindern die auf dem Deckengemälde dargestellte Geschichte der Hochzeit von Peleus und Thetis erzählen ( D1 ). Anschließend kann man die Kinder das Puzzle zum Deckengemälde ( AB 6 ) lösen lassen. Das kann entweder noch im Schloss geschehen (im Rittersaal selbst nach der richtigen Lösung suchen!) oder als Hausaufgabe für die nächste Unterrichtsstunde.

 

Hauptschule/

Ausgangspunkt einer Schlosserkundung für Schülerinnen und Schüler der Hauptschule sollte der Ehrenhof sein. Mit Hilfe von AB 4 kann man die ursprünglichen Funktionen der einzelnen Gebäudeteile kennen lernen und bei einem gemeinsamen Rundgang mit der heutigen Nutzung vergleichen. Anschließend besteht die Möglichkeit mit der Sonderführung "Seyne Kuhrfürstliche Durchleucht lassen bitten..." die historischen Innnenräume zu erkunden und etwas über die strengen Regeln des Lebens am Hofe des Kurfürsten Karl Philipp zu erfahren.
Bei der Besichtigung des Rittersaals sollte man den Schülerinnen und Schülern die auf dem Deckengemälde dargestellte Geschichte der Hochzeit von Peleus und Thetis erzählen ( D1 ). Anschließend können die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe der Göttertabelle ( D2 ) Arbeitsblatt AB 7a bzw. AB 8a lösen. Das kann entweder noch im Schloss geschehen mit der anschließenden Auflösung im Rittersaal oder als Hausaufgabe für die nächste Unterrichtsstunde.

 

Realschule/Gymnasium (S I)

Zur Veranschaulichung der Herrschaftsform des Absolutismus eignet sich ein Besuch des Mannheimer Schlosses in hervorragender Weise.
Ausgangspunkt einer Schlosserkundung sollte in jedem Fall der Ehrenhof sein. Mit Hilfe AB 5 können die Schülerinnen und Schüler sich über die ursprünglichen Funktionen der einzelnen Gebäudeteile informieren und bei einem gemeinsamen Rundgang mit der heutigen Nutzung vergleichen.

Anschließend kann man sich mit Hilfe einer Sonderführung über das Hofzeremoniell im Mannheimer Schloss informieren. Dazu eignet sich besonders das Zeremoniell zum Empfang eines Gesandten am Mannheimer Hof. Zur Vorbereitung der Führung sollte man AB 4 verwenden. Der dort beschriebene Ablauf eines Besuchs kann im Rahmen der Führung an den einzelnen Stationen im Schloss in historischen Kostümen nachgespielt werden.

Ebenso ist eine Beschäftigung mit dem Deckengemälde des Rittersaals sinnvoll. Hier besteht auch die Möglichkeit zu einer immanenten Wiederholung der antiken Götter. Nach einer kurzen Einführung über das Sujet des Deckengemäldes ( D1 ) können sich die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe der verschiedenen Arbeitsblätter ( Materialien) selbstständig mit der Entschlüsselung des Deckengemäldes beschäftigen. Dabei kann man die Schülerinnen und Schüler auch erlauben, sich auf den Boden (mit dem Kopf zu den Fenstern) zu legen. Die Auflösung der Arbeitsblätter kann entweder im Rittersaal selbst erfolgen oder in der nächsten Unterrichtsstunde in der Schule.

 

Behandlung des Themas in der Schule:

Grundschule

Die in diesem Beitrag verwendeten Materialien ermöglichen eine Beschäftigung mit dem Mannheimer Schloss auch im Unterricht. So lassen sich mit Hilfe der Abbildungen und Pläne die Größe und die ursprüngliche Funktion des Schlosses verdeutlichen.
Eine intensivere Beschäftigung mit dem Mannheimer Schloss im Unterricht ermöglicht das Puzzle ( AB 6 ) zum Deckenbild des Rittersaals. Ausgewählte Szenen aus der Geschichte der Hochzeit von Peleus und Thetis können z. B. von den Kindern selbst gemalt oder auch nachgespielt werden.

Hauptschule

Die Materialien dieses Beitrags können auch nur im Unterricht verwendet werden. Mit Hilfe von AB 5 kann man die ursprüngliche Lage und Funktion des Mannheimer Schlosses erläutern. B 3 hat ungefähr die gleiche Perspektive wie der Stadtplan von 1777 und ermöglicht den Schülerinnen und Schülern einen Vergleich mit der heutigen Situation.

Die Materialien zum Deckengemälde des Rittersaals können auch ohne einen Besuch im Unterricht verwendet werden. Zur Vorbereitung sollte man den Einführungstext D1 verwenden. Mit Hilfe der Göttertabelle ( D2 ) können dann die Schülerinnen und Schüler AB 7a bzw. AB 8a ausfüllen.

 

Realschule/Gymnasium (S I)

Als Beispiel für eine absolutistische Residenz kann das Mannheimer Schloss sehr gut im Geschichtsunterricht der Klasse 7 eingesetzt werden. Der Schlossplan in AB 4 und die verwendeten Abbildungen geben Auskunft über Größe, Funktion und Gestaltung einer barocken Residenz. Die Luftaufnahme B 3 ermöglicht einen Vergleich mit der heutigen Situation. Dabei können auch die städtebaulichen Sünden der Nachkriegszeit thematisiert werden.

Der Quellentext in AB 5 liefert ein anschauliches Bild des absolutistischen Hofzeremoniells. Bei einer Besprechung des Textes sollte unbedingt thematisiert werden, wie fein die Abstufungen in der Hierarchie des Hofstaates durch das Hofzeremoniell verdeutlicht werden.

Die Materialien zum Deckengemälde des Rittersaals lassen sich problemlos im Unterricht verwenden und gestatten eine reizvolle Wiederholung der antiken Götter. Selbstverständlich kann man das Deckengemälde auch zum Thema Griechische Antike einsetzen.

 

Sekundarstufe II

Die in den Arbeitsblättern aufgeführten Textquellen ermöglichen in der Sekundarstufe II einen problemorientierten Zugriff zum Mannheimer Schloss. Der in AB 1 abgedruckte Auszug aus einem Text von Johann Georg Sulzer liefert eine zeitgenössische Definition des Begriffs Palast. In diesem Text wird sehr schön deutlich, wie vielschichtig die Anforderungen an einen Schlossbau waren. Die unterschiedlichen Funktionen einer Residenz des 18. Jahrhunderts lassen sich aus dieser Quelle gut herausarbeiten.

Der Text in AB 2 liefert eine kritische Beurteilung des Mannheimer Schlosses. Das in relativ kurzer Zeit errichtete Gebäude wurde bereits von den Zeitgenossen heftig kritisiert, darunter auch Balthasar Neumann, der sich bei seinem Besuch sehr negativ über die Mannheimer Pläne geäußert hat. Im Text von Baron von Pöllnitz werden die Kriterien deutlich, nach denen man im 18. Jahrhundert einen Schlossbau beurteilte.


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Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de

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