Heinrich Schickhardt und die Gründung von Freudenstadt

Bedeutung

Die Gründung von Freudenstadt ist eine von zahlreichen Möglichkeiten, die Bedeutung Schickhardts zu thematisieren. Ihre besondere Eignung dafür hat mehrere Ursachen:

  • Der Grundriss der Stadt ist ein Beispiel für die Rezeption von städteplanerischen Vorstellungen der Renaissance und stellt uns zugleich Schickhardt in der Rolle des Städteplaners vor Augen. Diese Konkretisierung ist auch für Schüler der Sekundarstufe I leicht einsehbar.
  • Die Gründungsgeschichte Freudenstadts konkretisiert die Zusammenarbeit von Herzog Friedrich I. (1557-1608) und seinem Baumeister; sie ist an der Entwicklung des Grundrisses der neuen Stadt ablesbar, die durch die originalen Pläne und Schickhardts Eintragungen im Inventarium belegt ist.
  • Durch diese gute Überlieferung lässt sich am Beispiel Friedrichs I. und Schickhardts die Rolle von Mäzen und Künstler thematisieren, der sowohl für die Biographie Schickhardts als auch für den Kunstbetrieb seit der frühen Neuzeit große Bedeutung zukommt. Dieses Teilthema ermöglicht das fächerverbindende Arbeiten mit dem Fach Bildende Kunst.
  • An der Gründung und den ersten Jahrzehnten Freudenstadts kann das historische bzw. politische Umfeld aufgezeigt werden, auf das Herzog und Baumeister bei ihren Entscheidungen reagieren mussten. Dies bildet eine Brücke von der Landesgeschichte zur allgemeinen Geschichte.
  • Der sich an Schickhardts Planung orientierende Wiederaufbau der 1945 völlig zerstörten Kernstadt bietet die Möglichkeit, die historischen Kategorien von Kontinuität und Wandel am Beispiel der Städteplanung zu konkretisieren.

Freudenstädter Geschenktaler
Freudenstädter Geschenktaler (Rückseite), geprägt zu Neujahr 1627 unter Herzog Johann Friedrich in der Münzstätte Christophstal: Ansicht von Freudenstadt aus der Vogelperspektive. Erkennbar sind vier Häuserzeilen und der quadratische Marktplatz. An seinen Ecken befindet sich je ein Brunnen, und einer steht in der Mitte des Platzes. Die Stadt hat noch keine Befestigung, sondern ist nur von einem Plankenzaun umgeben. An der Stelle der vier vorgesehenen Stadttore befinden sich Schlagbäume.
© Stadtarchiv Freudenstadt