26.05.2023 Biologie
16.04.2023 Kursstufe

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Haltung des Glanzwurms - Lumbriculus variegatus

Glanzwurm Lumbriculus variegatus
Glanzwurm Lumbriculus variegatus

Lumbriculus ist ein eher anspruchsloser Organismus und kann leicht in der Schule gehalten werden. Diese Art ist in den USA unter dem Namen "California Blackworm" als Fischfutter gang und gäbe. In Deutschland findet man sie nicht, sie können aber leicht aus größeren Bächen mit nicht allzu guter Wasserqualität (Güteklasse II oder II - III) beschafft werden.

Der Glanzwurm kann in Kristallisierschalen als Zuchtbecken gehalten werden. Auf den Boden der Kristallisierschale wird eine Schicht feiner Quarzsand aufgebracht. Gefüllt wird die Schale mit einer Lösung von KCl, CaCl2, NaHCO3 und MgSO4 nach der OECD-Vorschrift 203. Eine Hälterung in über Aktivkohle gefitertem Leitungswasser ist ebenfalls möglich.

Die Becken stehen belüftet in einem klimatisierten Raum bei 20°C , einer Luftfeuchte von 50-60% und einem Hell-Dunkel-Rhythmus von 16 Stunden zu 8 Stunden. Das Überstandswasser wird jede Woche erneuert, ein Sandwechsel wird alle 8 Wochen durchgeführt.

In den Lumbriculus-Becken können zusätzlich noch maximal 2 Spitzschlammschnecken gehalten werden. Diese stellen zwar keine Fressfeinde für die Würmer dar, sondern „erschrecken“ diese und stimulieren sie so zur Teilung, die in Laborzuchten die einzige Form der Vermehrung darstellt. Zusätzlich befreien die Schnecken den Rand des Zuchtbeckens von den dort anhaftenden Algen.

Die Würmer werden 2 mal pro Woche gefüttert; dazu wird 0,4g TetraMin-Fischfutter pro Becken verwendet, das in deionisiertem Wasser aufgeweicht wird.

Man sollte in regelmäßigen Abständen, z.B. zweimal wöchentlich, in 2 Zuchtbecken repräsentativ Parameter messen: pH-Wert und Leitfähigkeit, außerdem werden Wasserproben zur Bestimmung von Ammonium, Nitrat und Nitrit entnommen.

Lumbriculus ist jedoch in der Zucht weitgehend unempfindlich auch gegenüber relativ hohem Ammonium-Gehalt (EC50 13,4mg/L bei pH 8,4). Ab einem pH-Wert von 8 nimmt jedoch der Anteil des toxischen Ammoniaks zu, so dass dies immer im Auge behalten werden muss.

Quelle: bfg - Bundesanstalt für Gewässerkunde, 56068 Koblenz, Frau Daniela van der Sant