Das erste Gesetz von Kepler.


1.) Auf welchen Bahnen bewegen sich Planeten?

Die Planeten bewegen sich um die Sonne. Die Sonne zieht sie an, sie übt eine Gravitationskraft auf die Planeten aus. Diese Gravitationskraft wirkt als Zentripetalkraft und sorgt dafür, dass der jeweilige Planet auf seiner (richtigen) Bahn bleibt.

Dasselbe passiert, wenn der Mond - oder ein Satellit - um die Erde kreist. In diesem Fall übt die Erde die Gravitationskraft aus.

Bei den Bahnen, auf denen sich die Planeten bewegen, denken wir zunächst an Kreisbahnen ( m ist die Masse des Planeten ).

Es gilt:

Gravitation und Zentripetalkraft

Die Gravitationskonstante Gamma und die Masse M des Zentralgestirns (also z.B. der Sonne) ist für alle Planeten gleich.
Für jeden Bahnradius r gibt es also eine "richtige" Geschwindigkeit v, für die sich eine Kreisbahn einstellt.

Hat der Planet einen geringen Abstand r von der Sonne, so muss er schneller kreisen. Seine Bahngeschwindigkeit v ist also größer, als bei sonnenfernen Planeten.
Der Mars ist weiter von der Sonne entfernt als die Erde, entsprechend bewegt sich der Mars auf seiner Bahn langsamer und benötigt für einen Umlauf um die Sonne etwa doppelt so lange wie der Erde.

Das Java-Applet verdeutlicht dies. Die Zeit ist in Erdenjahre angegeben. Die Abstände von der Sonne sind im richtigen Maßstab dargestellt, jedoch nicht die Größe der Himmelskörper.


2.) Ein Meteoriteneinschlag - eine Katastrophe für einen Planeten?

  • Ist die Kreisbahn die einzige Bahn, auf der sich Planeten bewegen können?

Sämtliche Planeten werden im Laufe ihrer Existenz immer wieder von großen und kleinen Meteoriten getroffen. So ist z.B. das Ries bei Nördlingen (direkt an der Grenze zwischen Baden-Württemberg und Bayern gelegen) ein großer Meteoritenkrater.

Nehmen wir einmal an, die Erde wird von einem großen Meteoriten "frontal" getroffen. Der Einschlag soll nicht so heftig sein, dass die Erde dabei zerstört wird. Wir wollen auch davon absehen, dass sich die Masse der Erde dadurch vielleicht vergrößert hat. Die Erde wird aber durch den Einschlag gebremst - ihre Bahngeschwindigkeit nimmt ab.

  • Welche Folgen hat dies für die Bahn der Erde?

Wenn die Erde langsamer geworden ist, dann würde nun wegen Fz = m * v2 / r eine geringere Zentripetalkraft genügen, um die Erde auf ihrer Kreisbahn zu halten.
Die Gravitationskraft, die die Sonne auf die Erde ausübt, hat sich durch den Meteoriteneinschlag (in gleicher Entfernung r) aber nicht verändert.
Die Gravitationskraft ist also nun zu groß: Die Sonne "zieht die Erde stärker an" als es für die Kreisbahn nötig wäre.
Die Erde verlässt ihre Kreisbahn und nähert sich der Sonne.

Ein geringerer Abstand von der Sonne bedeutet aber nach unseren Überlegungen von oben eine größere Bahngeschwindigkeit:
Die Erde wird also schneller, wenn sie mehr in Sonnennähe kommt - und wieder langsamer, wenn sie sich wieder von der Sonne entfernt.
Weiterhin ändert sich die Umlaufdauer der Erde um die Sonne. Nach einem Meteoriteneinschlag wäre also ein Erdjahr nicht mehr 365,25 Tage.

Das kannst Du im folgenden Java-Applet ausprobieren. Wähle im Auswahlfeld verschiedene Bahngeschwindigkeiten aus und beobachte die Auswirkungen auf die Bahnkurve, die gezeichnet wird, wenn Du "Start" klickst.

   

Die Bahn, auf der die Erde nun die Sonne umkreist, ist eine Ellipsenbahn. Auf der Bahn ändert sich also die Entfernung von der Sonne - und auch die Bahngeschwindigkeit der Erde auf ihrer Umlaufbahn.
Wie diese beiden Größen zusammenhängen, beschreibt dann das 2. Gesetz von Kepler.

Das erste Gesetz von Kepler:

Planeten bewegen sich in der Regel auf Ellipsenbahnen um das Zentralgestirn. Kreisbahnen - als Sonderfall einer Ellipse - sind eher die Ausnahme.

Das Zentralgestirn, z.B. die Sonne befindet sich dabei in einem der beiden Brennpunkte.

Um die Idee verstehen zu können, wurden die Ellipsen im Applet maßlos übertrieben! Die meisten Planetenbahnen in unserem Sonnensystem sind sehr viel kreisähnlicher.
Sieh Dir dazu die externer Link  Seite von Walter Fendt an und wähle die verschiedenen Planeten aus.

  Was eine Ellipse genau ist und wie man sie mathematisch beschreiben kann, erfährst Du hier.


Physlets am Davidson College

Die Simulationen entstanden mit Hilfe von Physlets von Wolfgang Christian und Mario Belloni vom Davidson College, USA (externer Link Copyright Hinweise)
© Javascript dieser Probleme: Klaus-Dieter Grüninger, Landesbildungsserver Baden-Württemberg, 2008