Das römische Badehaus in der Weinsberger Villa rustica

Hintergrundinformationen

Geschichte

Bereits um 1880 wurden in den Gärten der Umgebung des Weinsberger Römerbades Mauerreste und Ziegelfunde bemerkt. Beim Graben eines Baumloches im Jahre 1906 kamen ca. 50 Zentimeter unter der Erdoberfläche Mauern und Ziegelstücke zum Vorschein. Der hinzugezogene Heilbronner Archäologe A. Schliz erkannte, dass es sich um Reste einer römischen Ansiedlung handelte und veranlasste die Ausgrabung durch das damalige königliche Landeskonservatorium. Schliz veröffentlichte 1907 einen umfassenden Grabungsbericht in den "Fundberichten aus Schwaben". Die Ausgrabung ergab den vollständigen Grundriss eines wohl erhaltenen typischen römischen Badegebäudes. Zunächst ging man davon aus, dass das Gebäude für sich stand, erst 1928 legten weitere Mauerfunde in den anschließenden Gärten nahe, dass es Teil eines römischen Gutshofkomplexes war.

Römerbad. Ansicht
© Ulrich Maier

 Nach Abschluss der Ausgrabung wurde das Badegebäude konserviert und mit einem Schutzdach überbaut. Es zählt zu den ältesten konservierten römischen Bauten in Württemberg. Im Jahre 1976 wurde eine gründliche Nachrestaurierung vorgenommen. Dabei wurde der Verbindungsgang zum Hauptgebäude entdeckt und dieses im folgenden Jahr ausgegraben. Ein Teil des Hauptgebäudes, Wohnräume mit Fußbodenheizung und Heizkanälen sowie die Verbindungsmauern zum Bad, wurden in den Jahren 1977 bis 1979 von der Stadt Weinsberg restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

 

- Arbeitskreis für Landeskunde/Landesgeschichte RP Stuttgart -