Deutsch - Mundart in der Schule

1. Leitgedanken zum Kompetenzerwerb

Das Thema Heimat und Mundart ist ähnlich wie die landeskundliche und landesgeschichtliche Thematik im neuen Bildungsplan nur an wenigen Stellen ausdrücklich angeführt. Bei der Auswahl der Inhalte ist der einzelne Lehrer bzw. die Schule künftig aber viel freier als zu Zeiten des bisherigen Lehrplans. Schwerpunkt liegt auf der Erfüllung der Bildungsstandards, die die Kompetenzen beschreiben, welche die Schüler auf bestimmten Klassenstufen erreicht haben sollen. Insbesondere im Schulcurriculum können die erwähnten Stoffe ihren Platz finden.

Dialekt stiftet Identität
Der lokale und regionale Dialekt ist ein Stück unserer überlieferten Kultur. Er bietet künstlerische Ausdrucksformen, die die Hochsprache nicht leisten kann. Insofern ist er zwar ein Ausdrucksmittel, das aus der Vergangenheit kommt, aber nicht rückwärts gerichtet ist, sondern identitätsbildend in die Zukunft weist. Daher sollte der Stellenwert des Dialektes im Bewusstsein der Schüler verankert und gestärkt werden. Dialekt ist nicht die Sprache der wenig Gebildeten und die Hochsprache die Sprache der Gebildeten. Bemerkenswert erscheint in diesem Zusammenhang, dass gerade die Länder, in denen am stärksten Dialekt gesprochen wird, nämlich Bayern und Baden-Württemberg, in der Pisa-Studie besonders gut abgeschnitten haben, eine Erkenntnis, die auch von einigen Lehrerverbänden in ihren Stellungnahmen zum jüngsten PISA-Vergleich angeführt wurde.

Wolfgang Wulz (Arbeitskreis RP Stuttgart)

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Stuttgart -