Keltenmuseum Heuneburg

Keltenmuseum Heuneburg (Herbertingen-Hundersingen)

Materialien und Medien - Schriftquellen

Der Geschichtsschreiber Poseidonios (135 - 51 v. Chr.) über die Kelten:

Sie nehmen ihr Mahl auf Heu gelagert ein, an Holztischen, die sich wenig über den Erdboden erheben. Die Mahlzeit besteht aus wenig Brot und viel Fleisch, das in Wasser gekocht wie auch auf Kohlenfeuer und an Spießen gebraten wird. Die Speisen führen sie sauber zum Munde, aber wie Löwen indem sie ganze Gliedmaßen aufheben und das Fleisch mit den Zähnen abnagen, was aber etwa schwer abzureißen ist, mit einem kleinen Messerchen abschneiden. (�) Die Kelten fechten bisweilen auch beim Gelage Zweikämpfe aus. (�) Manchmal kommt es da zu Verwundungen, und sind sie dadurch erst in Erregung versetzt, so geht es, wenn die Anwesenden sie nicht zurückhalten, auf Leben und Tod. In der Schlacht treten sie oft aus der Reihe vor und fordern den Tüchtigsten unter den Feinden zum Zweikampf heraus, wobei sie vorher mit den Waffen rasseln und die Gegner einschüchtern. Stellt sich aber jemand zum Kampfe, so preisen sie die Großtaten ihrer Vorfahren, reden von ihren eigenen Leistungen, schmähen den Entgegentretenden, setzen ihn herab und suchen ihm überhaupt im Voraus durch ihre Reden den Mut der Seele zu nehmen. Den gefallenen Feinden schneiden sie die Köpfe ab und hängen sie an die Nacken ihrer Pferde (�). Die Trophäen nageln sie daheim an ihr Haus, wie es die Jäger tun. (�) Die Schädel der berühmten Feinde balsamieren sie aber ein und zeigen sie mit Stolz den Fremden. (...)

- Arbeitskreis Landesgeschichte/ Landeskunde RP Tübingen -