Der Eislinger Saurier-Lehrpfad

Hintergrundinformationen

1. Bedeutung


Ceratit aus dem Muschelkalk

Hinweisschild auf die Fundstätte an der B 10
© W. Strauß

Fundstätte

Als im Jahre 2002 die Bauarbeiten für die Verlängerung der B 10 von Stuttgart nach Ulm zwischen Göppingen und Süßen begannen, stieß man beim Bau der neuen Trasse in der Höhe von Eislingen auf einen Fischsaurier-Friedhof, der als europaweit einmalig gilt. In einer Gesteinsschicht, die sich vor 181 Millionen Jahren am Grund des Jurameers gebildet hatte, entdeckte man u. a. das Skelett eines der größten in Deutschland bekannten Fischsaurier. Die Schneide-Zahn-Echse, Temnodontosaurus, die sich von Kleinreptilien und Fischen ernährte, ist etwa sieben Meter lang. Erhalten sind der etwa 1,3 Meter lange Schädel und ein großer Teil der Wirbelsäule. Weiterhin wurden Skelettteile von Meereskrokodilen, Stachelhaien und Knochen eines seltenen Schlangenhalssauriers gefunden.

Diese Funde bestätigen die internationale Bedeutung der Eislinger Fossillagerstätte in eindrucksvoller Weise. Der Umstand, dass die Lagerstätte sich mehrere Kilometer ausdehnt, lässt den Eislinger Fischsaurierfriedhof zu einer weltweit einmaligen Fundstelle werden.

Von besonderer Bedeutung ist, dass die Eislinger Fischsaurier jünger sind als ihre berühmten Artgenossen aus dem Posidonienschiefer von Holzmaden. Im Gegensatz zu diesen meist stark verformten Exemplaren liegen die Eislinger Individuen in einzigartiger, dreidimensionaler Form vor, was sie für die Wissenschaft außerordentlich wertvoll macht.

Ausgrabung der Fundstätte beim Bau der Umfahrung Eislingen im Yuge der B 10 im Jahre 2002

Ausgrabung der Fundstätte beim Bau der Umfahrung Eislingen im Zuge der B 10 im Jahre 2002
© R. Rademacher

 

Der Lehrpfad "Jurameer und Mehr"

Der Förderverein "Eislinger Saurierfunde" will mit seinem Lehrpfad von der Eislinger Stadthalle, wo Replika der Eislinger Saurier ausgestellt sind, bis zur Fundstätte an der B 10 langfristig das Interesse für geologische und paläontologische Informationen wecken und für naturwissenschaftliche Themen sensibilisieren.
Mit 12 Schautafeln entlang des ca. 6 km langen Lehrpfads wird u. a. über die Mineralwasservorkommen, die Entstehung des Hohenstaufen, die geologische Beschaffenheit der Schwäbischen Alb und natürlich über den Fischsaurierfriedhof an der B 10 informiert.

Der Eislinger Schnittzahnsaurier in der Stadthalle Eislingen

Der Eislinger Schnittzahnsaurier in der Stadthalle Eislingen
© Ch. Speiser

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Stuttgart -