Methodenvorschlag

Die Bachritterburg in Kanzach

2.1 Lernorterkundung

Werkrealschule / Realschule / Gymnasium (Sekundarstufe I)

Die Lernorterkundung wurde für Lernende der Sekundarstufe I aller Schularten konzipiert. Grundsätzlich hat der Autor die Arbeitsblätter mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad verfasst, sodass eine Differenzierung möglich ist.

Die Lernenden sollen nach eigener Erkundung und Orientierung des Lernortes anhand von Informationsmaterialien in Kleingruppen eine Kurzpräsentation vorbereiten. In jeder Kurzpräsentation wird ein Gebäudeteil der Bachritterburg bzw. der Vorburg thematisiert. Dessen Funktionalität und Ausstattung steht hierbei meist im Vordergrund. Über diesen Weg sollen die Lernenden die Lebenswirklichkeit von niederem Adel und einfachen Leuten des Spätmittelalters nachvollziehen können.

Optional kann nach der eigenen Erkundung eine Führung eingeschoben werden, die beim Team Bachritterburg gebucht werden kann. Diese wird adressatengerecht durch geschultes Personal durchgeführt. Bei der Führung erhalten die Schülerinnen und Schüler zusätzliche Informationen, außerdem können Fragen beantwortet werden, die bei der eigenen Erkundung aufgekommen sind. Neben einer Führung können auch weitere handlungsorientierte Aktionen wie z.B. Bogenschießen oder mittelalterliche Kinderspiele hinzugebucht werden. Über das Angebot solcher Aktionen hinaus soll hier eine Alternative geboten werden, die in den regulären Geschichtsunterricht eingebettet werden kann.

Mögliche Vorgehensweise:

Zu Beginn der Lernorterkundung wird den Lernenden die Geschichtserzählung T 1

Es bietet sich an, diese Geschichte noch direkt vor der Burganlage im Bereich des Parkplatzes zu erzählen. In der Geschichtserzählung wird auf geografische Gegebenheiten der unmittelbaren Umgebung der Bachritterburg hingewiesen. Diese sind vor der Burganlage besser zu erkennen als in der Burganlage.

Um sich auf dem Burgareal zu orientieren, sollte jeder Lernende zunächst AB 1a AB 1b AB 1b 
Sollte eine Führung gebucht werden, ist an dieser Stelle ein guter Zeitpunkt, diese einzufügen.

Im Folgenden muss die Klasse in verschiedene Arbeitsgruppen unterteilt werden. Die Lernenden konzentrieren sich nun in Kleingruppen auf einen Teil der Burganlage. Jede Gruppe bekommt ein Informationsblatt, das detailliert Auskunft über einen Gebäudeteil gibt. Insgesamt stehen hier vier Themen zur Verfügung, die je nach Gruppe teilweise ausgeweitet werden können:

AB 2 

AB 3a AB 3b AB 3c 

AB 4a AB 4b AB 4c 

AB 5a AB 5b 

Differenzierung: AB 2 bis AB 3c eignen sich für Schülerinnen und Schüler besser, die mehr gefordert werden können. AB 4a bis 5b eignen sich für Schülerinnen und Schüler, die etwas langsamer arbeiten.

Der „b-Teil“ bzw. „c-Teil“ der jeweiligen Arbeitsblattserie hat mehr illustrierenden Charakter und ist für die Behandlung des Themas in der Schule wichtig. Lässt man diese Teile allerdings bei der Lernorterkundung weg, stellt dies eine größere Herausforderung für die einzelnen Gruppen dar, da Dinge nicht einfach bebildert und erklärt sind, sondern über Betrachtung und Diskussion erschlossen werden müssen. Eine Hilfestellung bei Fragen durch die Lehrkraft ist aber dann hin und wieder unerlässlich.

Sollten mehr Gruppen gebildet werden als Themen zur Verfügung stehen, können verschiedene Themen mehrfach vergeben werden.

Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über „ihr“ Gebäude und bereiten dann Kurzpräsentationen vor. Hierfür müssen Plakate und Stifte vorbereitet werden. Die Schülerinnen und Schüler können ihr Thema im jeweiligen Gebäude oder bei entsprechender Witterung im Freien bearbeiten. Zur Not steht die Burgschenke zur Verfügung. Wiederum sollte ein Zeitkorridor vereinbart werden, der ca. 30 bis 45 Minuten betragen kann.

Im Anschluss sollen die Kleingruppen im oder vor „ihrem“ Gebäude die Kurzpräsentation vortragen. Sollten Themen mehrfach vergeben worden sein, können entsprechende Kontrollgruppen ergänzen. Wenn nicht genügend Zeit zur Verfügung steht, kann dieser Teil auch in einer der nächsten Unterrichtsstunden durchgeführt werden.


2.2 Behandlung des Themas in der Schule

Das Spätmittelalter ist Gegenstand des Geschichtsunterrichts aller Schularten. In der Werkrealschule sowie im Gymnasium soll darauf ab Klasse 7 eingegangen werden. In der Realschule ist das Thema in den Bildungsstandards Klasse 5 und 6 verankert.
Um das Thema den Lernenden im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar zu machen, ist eine Lernorterkundung auf jeden Fall zu bevorzugen. Da dies sicherlich in vielen Fällen nicht möglich ist, kann der außerschulische Lernort Bachritterburg auch im Geschichtsunterricht in der Schule behandelt werden.

Ähnlich wie bei der Lernorterkundung dient die Geschichtserzählung T 1
Da eine Führung nun nicht stattfinden kann, bietet sich die Möglichkeit via Internet einen virtuellen Rundgang durch die Burganlage zu machen. Unter www.bachritterburg.de ist dies möglich. Optional kann ein Lehrervortrag diesen virtuellen Rundgang unterstützen.

Die Gruppenarbeit kann anschließend wie am Lernort durchgeführt werden. Folgende Themen stehen zur Verfügung:

AB 2 

AB 3a AB 3b AB 3c 

AB 4a AB 4b AB 4c 

AB 5a AB 5b 

Differenzierung: AB 2 bis AB 3c eignen sich für Schülerinnen und Schüler besser, die mehr gefordert werden können. AB 4a bis 5b eignen sich für Schülerinnen und Schüler, die etwas langsamer arbeiten.

Anders als bei der Lernorterkundung sind die „b-„ und „c-Teile“ der jeweiligen Arbeitsblattserie unerlässlich. Die Illustrationen auf diesen Arbeitsblättern ermöglichen einen einfacheren Zugang zum Thema!

AB 1a und AB 1b können bei der Betrachtung des Lernorts in der Schule nicht genutzt werden.

Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über „ihr“ Gebäude und bereiten dann Kurzpräsentationen vor. Hierfür müssen Plakate und Stifte vorbereitet werden. Idealerweise haben die Schülerinnen und Schüler Zugang zum Internet und können sich über die Informationen, die auf o.a. URL gegeben werden, mit ihrem Thema auseinandersetzen.

Ein Zeitfenster von ca. 45 – 60 Minuten reicht für die Lösung der Aufgabe aus.

Im Anschluss sollen die Kleingruppen die Kurzpräsentation vortragen. Sollten Themen mehrfach vergeben worden sein, können entsprechende Kontrollgruppen ergänzen.


Reduktionsmodell - Kurzversion für 2 Unterrichtsstunden

Das Reduktionsmodell lehnt sich nach Inhalt, Methode und Arbeitsmaterialien stark an 2.2 an. Es werden aber Vorgehensweise und Fülle der Materialien so reduziert, dass der Lernort in 2 Unterrichtsstunden sinnvoll behandelt werden kann.

Als Einstieg dient die Geschichtserzählung T 1
Im Anschluss wird im Lehrervortrag die Bachritterburg vorgestellt. Es empfiehlt sich hier einer kleinen Bildauswahl zu bedienen. Der Autor schlägt vor, wenigstens folgende Bilder zu nutzen:

B 1 , B 7 , B 9 , B 10 , B 14 , B 15 , B 16 , B 18 , B 24 , B 27

Durch den kurzen Lehrervortrag erhalten die Lernenden einen ersten Eindruck der Burganlage.

Danach wird die Klasse in Gruppen aufgeteilt. In Kleingruppenarbeit sollen sich die Lernenden zu Experten eines Gebäudeteiles machen.

Folgende Themen stehen zur Verfügung:

AB 2 

AB 3a AB 3b AB 3c : Dieser Teil schildert den Aufbau und die Funktionsweise einzelner Gebäudeteile der spätmittelalterlichen Motte. Wahlweise kann auf AB 3b AB 3c verzichtet werden.

AB 4a AB 4b AB 4c : Dieser Teil erklärt den Aufbau und die Funktionsweise des Wohnstallhauses, in dem die einfachen Bewohner der Burg sowie Tiere lebten. Wahlweise kann auf AB 4b AB 4c  verzichtet werden.

AB 5a AB 5b  Dieser Teil schildert Grundlagen der Nahrungsmittelgewinnung und -aufbewahrung im Spätmittelalter.

Differenzierung: AB 2 bis AB 3c eignen sich für Schülerinnen und Schüler besser, die mehr gefordert werden können. AB 4a bis 5b eignen sich für Schülerinnen und Schüler, die etwas langsamer arbeiten.

Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über „ihr“ Gebäude und bereiten dann Kurzpräsentationen vor. Hierfür müssen Plakate und Stifte vorbereitet werden. Idealerweise haben die Schülerinnen und Schüler Zugang zum Internet und können sich mit der URL www.bachritterburg.de zusätzlich zu ihrem Thema informieren. Die Lernenden müssen angehalten werden, einen Zeitrahmen von 30 – 45 Minuten nicht zu überschreiten.

Nun werden die Ergebnisse in Kurzpräsentationen vorgetragen. Jede Gruppe präsentiert „ihr“ Gebäude. Sollten Themen mehrfach bearbeitet worden sein, können die Kontrollgruppen fehlende Informationen ergänzen.

Als Puffer eignen sich die Redewendungen aus der Geschichtserzählung T 1 

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- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Tübingen -