Burg Weibertreu in Weinsberg

Hintergrundinformationen

Anlage

Informationstafeln auf der Burg
Informationstafeln auf der Burg
©Ulrich Maier

Die Wehrmauern umschließen die Burganlage auf dem schmalen Plateau des Bergkegels. Ein Teil der Wehrmauer ist in der ursprünglichen Höhe erhalten und hat einen begehbaren Wehrgang. Vom einstigen Palas ist nichts mehr zu sehen. Vom früheren Burgtor steht nur noch ein achteckiger Turm, der ebenfalls bestiegen werden kann. Davor fällt ein gemauertes Becken auf, dessen Zweck nicht ganz eindeutig ist. Vielleicht handelte es sich um eine Pferdeschwemme oder einen Feuerlöschteich.
Durch die Anlagen der inneren Burg gelangt man zu den Resten des Bergfrieds, daneben erkennt man eine wohlerhaltene Zisterne. Hier steht auch das auffälligste Bauwerk, der "Dicke Turm" oder "Äolsharfenturm" genannt, in dessen Schießscharten Justinus Kerner 1824 Windharfen einbauen ließ. Er hat einen Durchmesser von 18 Metern, 6 Meter dicke Außenmauern, eine Plattform und ein tiefes Gewölbe, das lange Zeit als Burgverlies gedeutet wurde. Heute weiß man, dass dieser Turm erst zu Beginn des 17. Jahrhunderts gebaut wurde, als die Burg württembergische Festung werden sollte. Er war als Pulvermagazin gedacht. Der Dicke Turm ist auch Kernstück des "Steinernen Albums", einer Sammlung von Inschriften, die Justinus Kerners Sohn Theobald Kerner in der Burg anbringen ließ und einst bekannte und prominente Besucher der Burg nennt. Von der Plattform des Turmes hat man einen weiten Blick über das Weinsberger Tal und die Löwensteiner Berge.
Auf Informationstafeln werden die sichtbaren Reste der Burgruine erläutert, ein kleines Burgmuseum in der sogenannten Kapelle, 1824 aus Trümmersteinen errichtet, gibt weitere Informationen zur Burg und ihrer Geschichte - gute Voraussetzungen für eine selbsttätige Erkundung der Anlage.

 

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Stuttgart -