Bildungsstandards

Auswahl: Thomas Forst (Arbeitskreis RP Freiburg)

1. Hauptschule mit Werkrealschule

Klasse 10


Die Schülerinnen und Schüler

  • können geschichtliche und politische Ereignisse und Leistungen insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute zeitlich einordnen.

  • können wesentliche Ursachen und Auswirkungen von Kriegen aufzeigen und diskutieren friedenssichernde Maßnahmen.

  • kennen Voraussetzungen und Etappen der Teilung Deutschlands und Europas und den Prozess der deutschen Wiedervereinigung.


2. Realschule

Die Schülerinnen und Schüler können

  • lokalgeschichtliche Ereignisse dem historischen Gesamtkontext zuordnen (10);

Arbeitsbegriffe
historische Karten, Quellenkunde, oral history, Archive und Museen

  • im Hinblick auf die deutsche Geschichte die wechselvolle Entwicklung von autoritären und totalitären Systemen hin zum parlamentarisch-demokratischen Staatswesen in einer Gesamtschau beschreiben (10);

  • die wichtigsten Beschlüsse der Konferenzen von Jalta und Potsdam nennen sowie deren Auswirkungen für Deutschland beurteilen (10);

  • verdeutlichen, dass die Zweckallianz der beiden Großmächte zerbrach und Deutschland zum Interessensobjekt der Siegermächte wurde (10);

  • die Motive der Westmächte für die Änderung ihrer Deutschlandpolitik darstellen (10);

  • die nachfolgende politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland und der DDR darlegen (10);

Arbeitsbegriffe
Besatzungszonen, Parteien, lokale Selbstverwaltung, Presse- und Rundfunkwesen, Marshall-Plan, Währungsreform, Parlamentarische Demokratie, Föderalismus, Soziale Marktwirtschaft, 1945-1949, 23.5.1949,

  • erläutern, warum moderne Kriege den Fortbestand der menschlichen Kulturen gefährden (10);
    sich mit der Behauptung auseinandersetzen, dass das Führen eines Krieges ein urgeschichtliches Phänomen oder einfach die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln sein soll (10);

  • beide Weltkriege nach Ursachen und Anlass unterscheiden und belegen, dass Deutschland jeweils der Aggressor war (10);

  • darlegen, welche Pläne und Ziele der jeweiligen Kriegsführung zugrunde lagen (10);

  • erläutern, dass im Ersten Weltkrieg propagandistisch vorbereitete und im Zweiten Weltkrieg auch ideologisch untermauerte Kriegsverbrechen in Kauf genommen und durchgeführt wurden (10);

  • begründen, dass letztlich beide Kriege total geführt wurden bei bewusster Einbeziehung der Zivilbevölkerung als Helfer und Opfer (10);

  • die Frage nach Gewinnern und Verlierern der jeweiligen Kriege in materieller Hinsicht eindeutig klären, nicht aber im Hinblick auf die durch die Kriegshandlungen verursachten menschlichen Tragödien beantworten (10).

Arbeitsbegriffe
Der Zweite Weltkrieg: Ideologische Voraussetzungen in Deutschland, planmäßige Kriegsvorbereitungen, Eroberungskrieg, Blitzkriege, Luftkrieg, Kriegsende in Europa und Asien, bedingungslose Kapitulation
1939-1945

  • darlegen, dass nach dem Bruch der kriegsbedingten Zweckallianz zwischen der Sowjetunion und den USA die bekannten ideologischen Gegensätze wieder aufbrachen. Diese wirkten sich weltweit und insbesondere auf Europa aus (10);

  • die Kennzeichen des "Kalten Krieges" definieren und seine zentralen Problemstellungen beschreiben (10);

  • darstellen und begründen, wie wichtig es ist Konflikte auszuhalten, sie mit friedlichen Mitteln beizulegen und dass Gewaltfreiheit zu Aussöhnung und nachhaltiger Verständigung führt (10).

Arbeitsbegriffe
Ost-West-Konflikt, Konfliktzonen, Propaganda

  • große Bevölkerungsbewegungen in ihrer jeweiligen Dimension ermessen (10);

  • die Motive und Ursachen von Migration im Hinblick auf ihre räumlichen, historischen und politischen Bedingungen hin differenziert einschätzen (10);

  • die Folgen für alle Betroffenen aufzeigen (10);

  • die Auswirkungen von Flucht und Vertreibung zwischen 1939 und 1946 beschreiben und deren Tragweite für das Zusammenleben im Nachkriegseuropa ermessen (10);

Arbeitsbegriffe
Flucht, "geregelte Ausweisung", Aufnahmegebiete, Integration, Heimatvertriebene, Lastenausgleich, Wiedergutmachung, Anerkennung beiderseitiger Völkerrechtsverletzungen und Verbrechen, Aussöhnung

  • darstellen, dass die geschichtlichen Erfahrungen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts zu keinen durchgreifenden und globalen Verhaltensänderungen von Völkern untereinander führten (10);

  • anhand eines aktuellen Beispiels die Ausmaße von Bevölkerungsverschiebungen untersuchen und deren Auswirkungen für Frieden und Sicherheit erörtern (10);

  • bekannte und eigene Lösungsansätze diskutieren und nach deren Realisierungsmöglichkeiten beurteilen (10).

Arbeitsbegriffe
"ethnische Säuberungen"



3. Allgemeinbildendes Gymnasium

Klasse 10

Die Schülerinnen und Schüler können

  • Maßnahmen der "Gleichschaltung" sowie Kennzeichen der totalitären Herrschaft - vorzugsweise im lokalen und regionalen Bereich - recherchieren und deren Einfluss auf den Alltag der Menschen erkennen, diese in einen übergeordneten Zusammenhang stellen und ihre Ergebnisse präsentieren;

Daten und Begriffe
8.5.1945 bedingungslose Kapitulation;

  • Kennzeichen und Ausmaße von Zerstörung, physischer und psychischer Not sowie Flucht und Vertreibung - soweit möglich im lokalen beziehungsweise regionalen Bereich - recherchieren und den Stellenwert dieser Faktoren in der allgemeinen Situation am Ende des Zweiten Weltkrieges erkennen;

  • wesentliche Stationen der Entwicklung der Besatzungszonen bis zur doppelten Staatsgründung beschreiben und den prägenden Einfluss des wachsenden Ost-West-Gegensatzes erläutern;

Daten und Begriffe
1948 Währungsreform; 23.5.1949 Verkündung des Grundgesetzes; "Stunde Null"; Entnazifizierung



Kursstufe (2-stündig)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • die Situation am Ende des Zweiten Weltkriegs (Potsdamer Abkommen; wirtschaftliche, politische, infrastrukturelle Zerstörung; Flucht und Vertreibung) beschreiben;

  • Bedingungen und Verlauf des gesellschaftlichen und politischen Neubeginns in Deutschland im Hinblick auf die Weichenstellungen der Besatzungsmächte und die entstehende Blockbildung beschreiben und erörtern;

  • die Entwicklung zur staatlichen Teilung erläutern und beurteilen.

Daten und Begriffe
8.5.1945 Bedingungslose Kapitulation; 1945 Potsdamer Konferenz; 1947 Marshall-Plan; 1948 Währungsreform; 23.5.1949 Verkündung des Grundgesetzes;
"Stunde Null"; Entnazifizierung; Deutsche Frage; Westintegration; Soziale Marktwirtschaft


Kursstufe (4-stündig)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • die Situation am Ende des Zweiten Weltkrieges (Potsdamer Abkommen; wirtschaftliche, politische, infrastrukturelle Zerstörung; Flucht und Vertreibung) darstellen;

  • die Bedingungen und den Verlauf des gesellschaftlichen und politischen Neubeginns in Deutschland bis zur doppelten Staatsgründung beschreiben und erörtern sowie die Spielräume der politisch Handelnden bewerten;

  • den Einfluss des Kalten Krieges auf die Entwicklung im geteilten Deutschland sowie die Prinzipien und Wendepunkte der Besatzungspolitik bis 1949 erkennen.

Daten und Begriffe
8.5.1945 Bedingungslose Kapitulation; 1945 Potsdamer Konferenz; 1947 Marshall-Plan; Bi-Zone; 1948 Währungsreform; 23.5.1949 Verkündung des Grundgesetzes;
"Stunde Null"; Entnazifizierung; Reeducation; Deutsche Frage



4. Berufliches Gymnasium Jahrgangstufe 2 (13), LPE 5
LPE 5.1) Ursachen des Ost-West-Konfliktes
LPE 5.2) Auswirkungen des Ost-West-Konfliktes auf die deutsche Nachkriegsgeschichte.


5. Zweijährige Berufsfachschule
LPE 2: Nationalsozialismus (erstes Jahr)
Handlungsorientierte Themenbearbeitung:
Quellen-/Filmanalyse, Kartenarbeit, Exkursion, Befragung von Zeitzeugen

LPE 4: Der Ost-Westkonflikt und seine Folgen für die
deutsche Nation (zweites Jahr)
- das Entstehen zweier deutscher Staaten (…)
Potsdamer Konferenz, Besatzungszeit


6. Lehrplan Berufsschule Fachstufe 2 (2. Lehrjahr):
LPE 2.2: Deutsche Teilung und Entstehung des Kalten Krieges

1945 Konferenz von Potsdam, Kriegsende in Europa und Asien, bedingungslose Kapitulation

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